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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
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Möge ihm Gesundheit beschieden sein, es gibt einen Grund dafür. Ich achte seine Meisterschaft, obwohl es mir nie gelungen ist, seine Schritte vorauszuahnen.«
    »Kennst du ihn persönlich?« fragte ich.
    »Ich kannte ihn«, sagte er, »vor langer Zeit, bevor seine Schwierigkeiten begannen. Und ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen oder deswegen verzweifeln soll. Nach seiner Genesung stellte er sein Wirken vielleicht in den Dienst des größeren Guten. Es kann jedoch auch sein, daß er vollkommen zerstörerische Absichten verfolgt.«
    »Tut mir leid, daß ich dir keinen Aufschluß geben kann«, sagte ich. »Auch mir erscheint seine Handlungsweise äußerst rätselhaft.«
    »Ich bin ebenfalls verblüfft über die Natur des Auges. Trotzdem hört sich das alles so an, als wäre es mehr oder weniger eine Angelegenheit von lokalem Interesse, bei der es um Ambers Beziehung zu Kashfa und Begma geht. Ich glaube nicht, daß an diesem Punkt mit Spekulationen irgend etwas erreicht werden kann. Es wäre besser, wir richteten unser Augenmerk auf drängendere lokale Dinge.«
    Ich merkte, daß ich seufzte.
    »Wie zum Beispiel die Thronfolge?« schlug ich vor.
    Mandor hob eine Augenbraue.
    »Oh, dann hat Lord Suhuy dich also bereits informiert?«
    »Nein«, antwortete ich. »Nein, das hat er nicht, aber ich habe von meinem Vater so viel über die Thronfolge in Amber gehört, mit all den finsteren Machenschaften, Intrigen und Doppelspielen, daß ich beinahe das Gefühl habe, ein Spezialist auf diesem Gebiet zu sein. Ich kann mir vorstellen, daß es auch hier, zwischen den Abkömmlingen des Hauses Swayvill, so ähnlich sein könnte, wobei in diesem Fall noch etliche Generationen mehr betroffen sind.«
    »Du bist auf dem richtigen Weg«, sagte er, »obwohl ich glaube, daß sich hier ein etwas geordneteres Bild bietet als dort.«
    »Das ist doch immerhin etwas«, sagte ich. »Was mich betrifft, so beabsichtige ich, meine Hochachtung zum Ausdruck zu bringen und dann so schnell wie möglich zu verschwinden. Du kannst mir ja gelegentlich eine Postkarte schicken und berichten, wie man die Dinge regelt.«
    Er lachte. (Er lacht äußerst selten.) Ich spürte ein Kribbeln am Handgelenk, wo Frakir normalerweise ihren Platz hatte.
    »Er weiß wirklich nichts«, sagte er und warf Suhuy einen Blick zu.
    »Er ist soeben erst angekommen«, antwortete Suhuy. »Ich hatte noch keine Zeit, ihn aufzuklären.«
    Ich wühlte in meiner Tasche, fand eine Münze, zog sie heraus und warf sie hoch.
    »Kopf«, verkündete ich nach genauem Hinsehen. »Also, Mandor, erzähl mir, was los ist!«
    »Du bist nicht der nächste in der Thronfolge«, sagte er.
    Jetzt war die Reihe an mir zu lachen, und ich tat es.
    »Das wußte ich bereits«, sagte ich. »Du hast mir vor nicht allzu langer Zeit beim Abendessen erzählt, wie lang die Reihe vor mir noch ist - falls jemand von gemischtem Blut überhaupt in Betracht kommen sollte.«
    »Zwei«, sagte er, »zwei sind noch vor dir.«
    »Das verstehe ich nicht«, entgegnete ich. »Was ist mit den anderen passiert?«
    »Sie sind tot«, antwortete er.
    »War die Grippewelle in diesem Jahr besonders gnadenlos?«
    Er bedachte mich mit einem häßlichen Lächeln.
    »Es gab in letzter Zeit eine beispiellose Anzahl von tödlichen Duellen und politischen Morden.«
    »Welche Todesart war vorherrschend?«
    »Die Morde.«
    »Faszinierend.«
    »...Und deshalb steht ihr drei unter der besonderen Bewachung durch die Krone und seid der Obhut der Sicherheitskräfte eures jeweiligen Hauses anvertraut.«
    »Du meinst es offenbar ernst.«
    »In der Tat.«
    »War diese plötzliche Ausdünnung der Reihen eine Folge davon, daß viele Leute gleichzeitig dasselbe Ziel anstrebten? Oder handelte es sich um eine kleinere Gruppe, die irgendwelche Hemmnisse aus dem Weg zu räumen trachtete?«
    »Die Krone ist sich darüber nicht sicher.«
    »Wenn du sagst >die Krone<, von wem genau sprichst du dann in diesem Zusammenhang? Wer fällt in der Interimszeit die Entscheidungen?«
    »Lord Bances von Amblerash«, antwortete er, »ein entfernter Verwandter und langjähriger Freund eures verstorbenen Monarchen.«
    »Ich glaube, ich erinnere mich an ihn. Könnte es sein, daß er selbst ein Auge auf den Thron geworfen hat und hinter einer dieser - Räumaktionen steckt?«
    »Der Mann ist ein Priester der Schlange. Ihr Gelübde untersagt ihnen, irgendwo Herrschaft auszuüben.«
    »Normalerweise gibt es Wege, Gelübde zu umgehen.«
    »Stimmt, doch dieser Mann ist
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