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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni
Autoren: Phillip Margolin
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fing an zu zittern.
    »O Gott, jetzt wird er sich an mir rächen.«
    »Das weißt du doch gar nicht«, entgegnete sein Partner beschwichtigend. »Du hast einfach nur Angst. Die Fantasie geht mit dir durch.“
    Grant zitterte noch heftiger. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    Starke Finger massierten die verspannten Muskeln in seinem Hals und seinen Schultern.
    »Zuerst musst du dich wieder in die Gewalt bekommen.«
    Die Hände fühlten sich so tröstend an. Genau das brauchte Grant jetzt, die Berührung und die Fürsorge eines anderen Menschen.
    »Breach wird dir nichts tun, Clifford. Vertrau mir, ich kümmere mich um alles.«
    Grant hob hoffnungsvoll den Kopf.
    »Ich kenne gewisse Leute«, beruhigte ihn sein Partner mit gelassener Stimme.
    »Leute, die mit Breach reden können?«
    »Ja. Also entspann dich!«
    Grant ließ vor Erleichterung und Erschöpfung den Kopf auf die Brust sinken. Das Adrenalin, das ihn in der vergangenen Stunde angetrieben hatte, verflüchtigte sich allmählich.
    »Du bist noch immer sehr angespannt. Was du jetzt brauchst, ist ein Drink. Ein Glas eiskalten Chivas. Was meinst du?«
    Das wahre Ausmaß von Grants Entsetzen zeigte sich daran, dass er, seit er die Streifenwagen durch seine Heckscheibe gesehen hatte, kein einziges Mal ans Trinken gedacht hatte. Jetzt schrie jede Faser seines Körpers nach Alkohol. Die Finger lösten sich von seinen Schultern, eine Schranktür wurde geschlossen, Grant hörte das freundliche Klimpern von Eiswürfeln in einem Glas. Dann hielt er den Drink in der Hand. Er kippte ein Viertel davon hinunter und spürte das Brennen in seiner Kehle. Er schloss die Augen und hielt sich das kalte Glas an die fiebrige Stirn.
    »Na also«, sagte sein Partner, während seine Hand auf Grants Nacken niedersauste. Grant schrak hoch, verwirrt von dem Stich des Eisspießes, der mit chirurgischer Präzision in seinen Hirnstamm eindrang.
    Der Kopf des Arztes knallte auf die Tischplatte. Der Partner lächelte zufrieden. Grant hatte sterben müssen. Allein schon der Gedanke, die Viertelmillion Dollar zurückzugeben, war absurd. Aber was sollte er jetzt mit dem Herz tun? Der Partner seufzte. Die Entnahme des Organs war perfekt durchgeführt worden, doch das war jetzt ohne Bedeutung. Nun musste es zerstückelt, püriert und entsorgt werden, sobald Grant statt des Herzens im Kofferraum war.

2
    Der Stellvertretende Bezirksstaatsanwalt hatte Darryl Powers, dem verhaftenden Beamten, bereits drei Fragen gestellt, bevor Amanda Jaffe erkannte, dass die erste unzulässig gewesen war. Sie sprang auf.
    »Einspruch, Hörensagen.«
    Richter Robard machte ein verdutztes Gesicht. »Wie kann Mr. Darts Frage Hörensagen sein, Ms. Jaffe?«
    »Nicht die Letzte, Euer Ehren. Ich glaube, es war ... mal sehen. Ja. Die Erste.«
    Richter Robard verzog das Gesicht, als habe er starke Schmerzen.
    »Wenn Sie diese Frage für Hörensagen hielten, warum haben Sie dann nicht Einspruch erhoben, als sie gestellt wurde?«
    Amanda spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg.
    »Ich habe erst jetzt erkannt, dass es Hörensagen war.«
    Der Richter schüttelte traurig den Kopf und drehte die Augen himmelwärts, als wolle er den Herrn fragen, warum Er ihn mit so viel Unfähigkeit quäle.
    »Abgelehnt. Fahren Sie fort, Mr. Dart!«
    Amanda brauchte einen Augenblick, bis ihr einfiel, dass abgelehnt^ für sie eine Niederlage bedeutete. Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen. Inzwischen hatte Dart eine weitere Killerfrage gestellt. Willkommen in der Wirklichkeit, flüsterte eine winzige Stimme in ihrem Kopf. Sie hatte an einer der besten juristischen Fakultäten des Landes Bestnoten in Beweisführung erhalten und in einer Fachzeitschrift einen Artikel über Hörensagen veröffentlicht, aber sie konnte nicht schnell genug denken, um vor Gericht rechtzeitig Einspruch zu erheben. Jetzt hielt der Richter sie mit Sicherheit für eine Idiotin, und nur Gott wusste, was die Geschworenen von ihr dachten.
    Amanda spürte eine Hand auf ihrem Unterarm. »Denk dir nichts, Mädchen!«, sagte LaTricia Sweet. »Du hältst dich gut.«
    Toll, dachte Amanda. Ich baue einen solchen Mist, dass meine Mandantin meint, mich trösten zu müssen.
    »Und waren Sie so angezogen wie jetzt, Officer Powers?«, fuhr Rodney Dart fort.
    »Nein, Sir. Ich trug Zivilkleidung, weil das eine verdeckte Operation war.«
    »Vielen Dank, Officer. Bitte berichten Sie den Geschworenen, was als Nächstes passiert ist!«
    »Ich fragte die Angeklagte, wie viel die von ihr
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