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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni
Autoren: Phillip Margolin
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keine Schritte unternehmen, aber ich habe eine Verantwortung diesem Krankenhaus gegenüber.«
    »Alle diese Vorwürfe entbehren jeder Grundlage. Ich habe mit meinem Anwalt gesprochen.«
    »Das mag ja sein, aber es gibt viel Gerede. Zum Beispiel Gerüchte über Drogenmissbrauch.«
    »Dann haben Sie also mit Justine geplaudert.«
    »Ich kann meine Quellen nicht preisgeben.« Swindell sah Cardoni mitfühlend an. »Sie wissen, dass es wunderbare Hilfsprogramme für Arzte in Schwierigkeiten gibt«, sagte er, als würde er plötzlich von Mann zu Mann sprechen. »Das läuft alles vertraulich. Charlotte kann Ihnen eine Liste geben, wenn Sie gehen.«
    »Sie hat Sie wirklich herumgekriegt, was? Wussten Sie, dass Justine die Scheidung beantragt hat? Sie würde alles tun, um mich anzuschwärzen.«
    »Sie scheinen ja einige Verfahren gegen sich laufen zu haben. War da nicht letztes Jahr irgendwas mit einem tätlichen Angriff?«
    »Wohin soll das führen?“
    »Wohin das führen soll? Nun ja, das hängt davon ab, was ich herausgefunden habe, wenn meine Ermittlungen abgeschlossen sind. Ich habe Sie zu mir eingeladen, damit Sie mir Ihre Version der Geschichte darlegen können.«
    Cardoni stand auf. »Sie haben sie gehört. Wenn es sonst nichts mehr gibt, ich habe noch einiges zu tun.«
    »Im Augenblick gibt es nichts mehr. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    Cardoni kehrte dem Verwaltungsdirektor den Rücken zu und stolzierte hinaus, ohne die Tür zu schließen. Swindell saß bewegungslos da.
    »Soll ich die Tür schließen?«, fragte Charlotte.
    Swindell nickte, drehte sich dann mit seinem Stuhl zum Fenster und sah hinaus auf die Lichter von Portland. Cardoni war grob und respektlos, aber das Problem, das er darstellte, war lösbar. Ein Lächeln umspielte Swindells Lippen. Es würde ihm ein Vergnügen sein, diesem arroganten Chirurgen einen Dämpfer aufzusetzen.
    Vincent Cardoni wartete unter der Rampe einer Schnellstraßenausfahrt auf seinen Verbindungsmann. Dicke Betonpfeiler stützten die schmale Fahrbahn. Auf der anderen Seite der Schnellstraße befand sich ein unbebautes Grundstück, ein Großhandel für Installationsbedarf war das nächste Gebäude. Um zehn Uhr abends war die ganze Gegend verlassen.
    Cardoni war noch immer wütend wegen des Verlaufs seines Gesprächs mit Carleton Swindell. Cardoni nannte den Verwaltungsdirektor nie Doktor . Der Versager hatte vielleicht eine Ausbildung als Chirurg, aber er hatte kein Händchen dafür. Jetzt war er Verwalter, der sich seine Kicks holte, indem er richtigen Ärzten das Leben schwer machte. Was Cardoni wirklich ärgerte, war die Weigerung des Arschlochs, ihm zu verraten, ob Sandowski oder Justine ihn hingehängt hatte. Cardoni traute es eher Justine zu. Die Schwester hatte zu viel Angst vor ihm, und es wäre typisch für diese Schlampe von Ehefrau, dass sie Swindell benutzte, um Druck auf ihn auszuüben und sich damit einen Vorteil im Scheidungsverfahren zu verschaffen.
    In einiger Entfernung blitzten Scheinwerfer auf, und Cardoni stieg aus seinem Auto. Augenblicke später kam Lloyd Krause unter die Rampe gefahren. Lloyd war einsfünfundachtzig groß und gut einhundertzehn Kilo schwer. Die langen, schmutzigen Haare reichten ihm bis auf die Schultern seiner schwarzen Lederjacke, und er hatte Schmierflecken auf seinen abgetragenen Jeans. Cardoni roch ihn, kaum dass Lloyd aus dem Auto ausgestiegen war.
    »He, Mann, hab' Ihre Nachricht erhalten.«
    »Danke für die prompte Reaktion.«
    »Sie sind ein geschätzter Kunde, Doc. Und was kann ich für Sie tun?«
    »Ich nehm ein Tütchen, Lloyd.«
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Krause. Er ging zu seinem Auto, öffnete den Kofferraum und wühlte darin herum. Als er sich wieder aufrichtete, hatte er eine Ziploc-Tüte mit zweieinhalb Gramm eines weißen Pulvers in der Hand. Cardoni nahm die Tüte und steckte sie in seine Tasche.
    »Zweihundertfünfzig, Mann, und ich bin weg.«
    »Ich komme direkt aus dem Krankenhaus und habe das Geld nicht bei mir. Sie kriegen es morgen.«
    Das lockere Lächeln des Dealers verschwand.
    »Dann kriegen Sie auch den Schnee morgen«, sagte er.
    Cardoni hatte das erwartet. »Wo sollen wir uns treffen?«, fragte er, machte jedoch keine Anstalten, das Kokain zurückzugeben.
    Krause hielt ihm die offene Hand hin. »Das Tütchen«, sagte er.
    »Hören Sie, Lloyd«, antwortete Cardoni gelassen. »Wir sind seit fast einem Jahr Freunde. Warum jetzt die harte Tour?“
    »Sie kennen die Regeln, Doc: keine Kohle, kein
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