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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni
Autoren: Phillip Margolin
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du, dass die Bullen Grant haben?«, fragte Breach.
    »Unsere Leute im Bureau sagen, nein.«
    »Überprüf diese beiden, Arty!«
    »Bin schon dabei.«
    »Ich will Grant, ich will seinen Partner und ich will mein Geld zurück. Und wenn ich das alles habe, dann will ich einen Ersatz für das verlorene Herz.“

5
    Dr. Carleton Swindell, der Verwaltungsdirektor des St. Francis Medical Center, gewann das Reizen im Computerbridge und sah dann auf die Uhr. Jetzt hatte er seinen Besucher zwanzig Minuten warten lassen. Swindells schmale Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln. Schmoren war vermutlich präziser, so wie er Dr. Cardoni kannte. So ein Pech aber auch! Cardoni tat es nur gut, sich ein wenig in Bescheidenheit zu üben.
    Swindell klickte mit seiner Maus: Das Bridgespiel wich einem Bildschirmschoner, auf dem Einstein und Leonardo da Vinci Tennis spielten, ein weiteres Spiel, das Swindell hervorragend beherrschte. Der Verwaltungsdirektor ging in sein privates Bad und kontrollierte im Spiegel den Sitz seiner Fliege. Er hielt sich selbst für einen gut aussehenden Mann, in Tweedsakko, blauem Oxfordhemd und präzise gebügelter Bundfaltenhose, mit seinen fünfundvierzig Jahren noch so flott und elegant wie damals in Yale. Seine blonden Haare wurden hier und dort schon ein wenig schütter und zum Lesen brauchte er seine goldgefasste Brille, aber er ruderte jeden Morgen auf dem Willamette, und deshalb war sein Gewicht noch dasselbe wie zu seiner Universitätszeit. Swindell kehrte in sein Büro zurück und sah noch einmal auf die Uhr. Fünfundzwanzig Minuten. Cardoni kocht sicher schon, dachte er befriedigt. Aber man braucht es ja nicht zu übertreiben. Er beugte sich vor und klingelte seine Sekretärin an. »Bitte schicken Sie Dr. Cardoni herein, Charlotte.« Swindell sammelte sich und wartete auf die Explosion. Er wurde nicht enttäuscht. Charlotte öffnet weit die Tür und drückte sich flach dagegen. Cardoni stürmte herein. Die Szene erinnerte Swindell an einen Stierkampf, den er einmal in Barcelona gesehen hatte. Charlotte war der Matador, die Tür ihre Capa, und der Stier... Er musste ein Lächeln unterdrücken.
    »Ich sitze schon eine halbe Stunde da draußen«, sagte Cardoni.
    »Tut mir Leid, Vincent. Ich hatte ein wichtiges Ferngespräch«, erwiderte der Verwalter gelassen. Wenn Cardoni die unbeleuchteten Knöpfe auf Charlottes Telefonanlage gesehen hatte, dann wusste er, dass Swindell log, aber Swindell war sicher, dass Cardoni ihn nicht zur Rede stellen würde. »Setzen Sie sich!«
    Swindell lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander.
    »Man hat mir Erschreckendes über Sie berichtet.«
    Der Chirurg starrte ihn böse an. Der Verwalter bemerkte Cardonis rotfleckige Blässe, die wirren Haare und die unordentliche Kleidung. Der Arzt war offensichtlich nicht in bester Verfassung. Vielleicht stimmten die Gerüchte vom Drogenmissbrauch.
    »Sind Sie gestern auf einem belebten Korridor einer Schwester zu nahe getreten?«
    »Zu nahe getreten?«, wiederholte Cardoni spöttisch. »Was soll das heißen, Carleton?«
    »Das wissen Sie sehr gut, Vincent«, antwortete Swindell ruhig. »Sind Sie Mary Sandowski zu nahe getreten?«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Das ist vertraulich. Und?«
    Cardoni grinste. »Nein, Carleton, ich bin ihr nicht zu nahe getreten. Ich habe sie zusammengeschissen.«
    »Verstehe. Und Sie haben sie vor Patienten und Angestellten dieses Krankenhauses zusammengestaucht?«
    »Keine Ahnung, wer alles in der Nähe war. Die blöde Fotze hat während einer Operation Mist gebaut. Ich hätte sie feuern lassen sollen.«
    »Eine etwas weniger unflätige Sprache wäre mir angenehm, Vincent. Außerdem sollten Sie wissen, dass mich nicht nur eine Person darüber informiert hat, dass für den Vorfall im OP Sie verantwortlich waren. Ich glaube, Sie haben Ihrer Patientin Wasserstoffperoxid anstatt Lidocain injiziert.«
    »Nachdem diese Idiotin die Ampullen vertauscht hatte.«
    Carleton tippte die Fingerspitzen aneinander und betrachtete Cardoni, bevor er antwortete.
    »Sie wissen, Vincent, dies ist nicht der erste Vorwurf der ... na ja, um es unverblümt zu sagen, der Unfähigkeit, der gegen Sie erhoben wurde.«
    Jeder Muskel im Körper des Chirurgen spannte sich an.
    »Ich will ganz offen mit Ihnen sein«, fuhr Swindell fort. »Falls Mrs. Manion eine Kunstfehlerklage gegen Sie erheben sollte, wäre das die dritte Beschwerde.« Swindell schüttelte betrübt den Kopf. »Ich will jetzt noch
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