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Am heißen Strand von Mexico

Am heißen Strand von Mexico

Titel: Am heißen Strand von Mexico
Autoren: Annette Broadrick
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erkennen."
    "Natürlich respektiere ich dich. Das habe ich immer getan. Das Problem ist, dass ich jetzt zum ersten Mal keinen Rückzieher mache. Bisher habe ich ja immer nachgegeben, wenn du etwas anderes für mich wolltest als ich selbst."
    "Verdammt, Kind! Ich habe dich doch nicht auf all diese teuren Privatschulen geschickt, damit du dich nun gegen mich stellst. Was ist aus der netten jungen Frau geworden, die ich liebe?"
    Lindsey seufzte. "Sie ist erwachsen geworden." Sie wandte sich ab, um in ihr Zimmer zu gehen.
    "Deine Mutter wäre entsetzt, wenn sie wüsste, dass du allein in New York leben willst", rief er ihr nach. "Sie wäre außer sich!"
    Damit hatte Lindsey schon gerechnet. Sie drehte sich um. "Dad, dieses Argument habe ich mein Leben lang in Variationen immer wieder gehört, und du hast das Thema längst zu Tode geritten. Ich habe keine Ahnung, was meine Mutter in diesem Stadium meines Lebens für mich gewollt hätte. Und du weißt das genauso wenig. Mutter ist seit siebzehn Jahren tot, und ich bin nicht mehr das achtjährige Kind, mit dem sie dich allein gelassen hat. In dieser Zeit hat sich die Welt erheblich verändert. Und das habe ich auch getan. Ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst aufzupassen. Egal was du sagst, ich werde nach New York ziehen."
    Sein Gesicht nahm eine ungesunde rote Farbe an. "Diese Diskussion ist noch nicht vorbei, auch wenn du jetzt diesen Raum verlässt."
    Wenigstens war sie nun darauf vorbereitet, dass das Haus für den Rest des Jahres ein Kriegsschauplatz sein würde.
    Es stimmte, dass sie es nicht nötig hatte zu arbeiten. Im Frühjahr hatte sie das Geld bekommen, dass ihre Mutter für sie in einem Treuhandfonds angelegt hatte. Das hatte ihren Vater sehr geärgert, da er jetzt nicht mehr damit drohen konnte, seine finanziellen Zuwendungen zu streichen, falls sie nicht tat, was er wollte.
    Diese neue Freiheit war eine ziemlich große Erleichterung für Lindsey.
    Er konnte Wutanfälle bekommen, aber dadurch würde sich nichts an Lindseys Plänen ändern. Sie hatte vielleicht auch wegen der Spannungen zwischen ihnen entschieden, ihn heute zu dieser Party zu begleiten. Es war aber auch kein Problem für sie, eine Familie zu besuchen, deren finanzielle Unterstützung dazu beigetragen hatte, dass ihr Vater in den Senat gewählt worden war. Auch wenn sie hier niemanden kannte.
    Ein paar Kinder liefen zwischen den Erwachsenen herum. Lindsey sah, dass die meisten älteren Männer sich um den Grill versammelt hatten. Die älteren Frauen bildeten eine eigene Gruppe.
    Und alle Frauen in Lindseys Alter hatten männliche Begleiter.
    Das Haus der Crenshaws sah aus wie eine altmodische Hazienda. So etwas hatte sie bisher nur in Spielfilmen gesehen. Rund um die Terrasse waren einheimische Büsche gepflanzt worden, und der Rasen war für solche Partys hervorragend geeignet.
    Jeder in Texas kannte die Crenshaws, deren Besitz wahrscheinlich größer war als der ganze Staat Rhode Island. Lindseys Vater hatte erwähnt, dass die Crenshaws dieses Land schon seit mehreren Generationen besaßen.
    Ihr Vater unterbrach jetzt ihre Gedanken. "Da sind ein paar Leute, mit denen ich reden muss." Er lächelte, ganz so als hätten sie sich nicht gestritten. "Es würde dich langweilen, dabei zuzuhören. Warum gehst du nicht zu den Frauen da drüben? Lern ein paar Leute kennen."
    Er wartete nicht auf ihre Antwort. Sie beobachtete, wie er Hände schüttelte und lächelte. Manche Männer gaben ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken. Er war in seinem Element, während sie selbst ganz offensichtlich eine Außenseiterin war. Sie blickte zu den Frauen hinüber, die er gemeint hatte. Die jüngste schien Mitte fünfzig zu sein.
    "Guten Abend, Ma'am", sagte plötzlich jemand hinter ihr. "Ich glaube, wir kennen uns noch nicht."
    Lindsey drehte sich zu dem Mann um. Du lieber Himmel, dachte sie. Der strahlte ja ein ungeheures Selbstbewusstsein aus … und das aus gutem Grund. Er war groß, blond, besaß eine perfekte Figur, war sonnengebräunt, hatte ein strahlendes Lächeln und Augen, so blau wie das Meer.
    Wahrscheinlich wusste er, wie er auf Frauen wirkte, aber das beeinträchtigte seinen Charme überhaupt nicht.
    Lindseys Herz schlug augenblicklich schneller, und sie musste lächeln, hauptsächlich über ihre eigene Reaktion. Ein gut aussehender Mann in engen Jeans wirkte so viel anziehender auf sie als all die Typen in Anzügen, mit denen sie es den größten Teil ihres Lebens zu tun gehabt
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