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Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition)

Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition)

Titel: Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition)
Autoren: Matthias Glaubrecht
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auch der am ausführlichsten begründete Plagiatsvorwurf gegenüber Charles Darwin.
    In den 1990er-Jahren ist dann eine Reihe von Büchern erschienen, bei denen Wallace wenigstens teilweise im Vordergrund steht. David Quammen hat 1996 in »The Song of the Dodo. Island Biogeography in an Age of Extinction« (New York, Scribner. Deutsche Übersetzung: Der Gesang des Dodo. Eine Reise durch die Evolution der Inselwelten. München, Claassen 1998) eine wunderbar lesbare Einführung in Wallace’ Leben und seine Bedeutung als Biogeograph gegeben. Etwas technischer, aber wunderbar einsichtsvoll ist auch das im gleichen Jahr erschienene Kapitel über Wallace in Peter Rabys »Bright Paradise. Victorian Scientific Travellers« (London, Random House, Pimlico, 1996). Timothy Severin beschrieb kurz darauf in »The Spice Islands Voyage« (New York, Carroll & Graf 1997) seine Reise auf den Spuren Wallace’ durch die indo-australische Inselwelt, während Sandra Knapp 1999 in »Footsteps in the Forest: Alfred Russel Wallace in the Amazon« (London, Natural History Museum) seinen Spuren am Amazonas folgte.
    Die dritte Welle von nicht weniger als fünf Wallace-Biographien in fünf Jahren erschien schließlich seit dem Jahr 2000. Die ersten beiden sind durchaus konventionelle Biographien, wobei die von John G. Wilson »The Forgotten Naturalist: In Search of Alfred Russel Wallace« (Melbourne, Australia Scholarly Publishing 2000) eher oberflächlich und skizzenhaft ist, aber Berichte seiner eigenen Besuche von Orten enthält, wo Wallace einst lebte. Während die Darstellung des britischen Historikers Peter Raby in »Alfred Russel Wallace. A Life« (London, Chatto & Windus 2001) gewohnt fundiert ist, verwendet dagegen Michael Shermer »In Darwin’s Shadow: The Life and Science of Alfred Russel Wallace. A Biographical Study on the Psychology of History (New York, Oxford University Press 2002) unsere Hauptfigur als Fallstudie in einer wissenschaftssoziologischen und psychologischen Analyse, aus der man die Person Wallace erst wieder herauslösen muss. Während Ross A. Slotten »The Heretic in Darwin’s Court: The Life of Alfred Russel Wallace« (New York, Columbia University Press 2004) nochmals eine eher klassisch-chronologische Biographie vorlegt, versucht sich Martin Fichman (übrigens zum zweiten Mal nach zwei Jahrzehnten; siehe oben) mit »An Elusive Victorian: The Evolution of Alfred Russel Wallace« (Chicago & London, University of Chicago Press 2004) an einer thematisch gegliederten, tiefer gehenden Analyse und Einordnung von Wirken und Werk Wallace’ im historischen Kontext.
    Auch in Spanien (José Fonfría. El Explorador de la Evolución: Wallace. (Nivola, Tres Cantos 2003)) und in Italien (Federico Focher. L’ Uomo che Gettò nel Panico Darwin: La Vita e le Scoperte di Alfred Russel Wallace (Torino, Bollati Boringhieri 2006)) wurden in jüngster Zeit Biographien verlegt, während er anderswo weiterhin im Schatten Darwins blieb.
    Charles H. Smith und George Beccaloni brachten 2008 mit »Natural Selection and beyond. The intellectual legacy of Alfred Russel Wallace« (Oxford, Oxford University Press) einen Sammelband mit wissenschaftshistorischen und -theoretischen Aufsätzen und Essays heraus, in dem viele der faszinierenden Facetten von Wallace’ Leben ebenso wie die Implikationen seiner Werke diskutiert werden. James Secord hat 2002 mit »Victorian Sensation« (Chicago, University of Chicago Press) eine – über Wallace hinaus – lesenswerte Analyse der Ereignisse um Chambers’ Evolutions-Buch von 1844 vorgelegt. Und in »Darwin’s Ghosts: the Secret History of Evolution« (New York, Spiegel & Grau 2012) spürt Rebecca Stott den Spuren jener intellektuellen Vorgänger Darwins und Wallace’ nach, die den Boden für die Entdeckung der Evolution bereitet haben.
    Wallace’ Leben bietet Stoff genug nicht nur für biographische Betrachtungen; seine geradezu romanhaften Züge sind ideal für eine Verfilmung. Und tatsächlich wurde die Erzählung »Morpho Eugenia« von Antonia Susan Drabble, besser bekannt als A. S. Byatt (auf Deutsch 1994 erschienen im Insel Verlag, Frankfurt am Main), später unter dem Titel »Angels and Insects« verfilmt. Der Protagonist William Anderson, ein von einer zehnjährigen Amazonas-Expedition zurückkehrender viktorianischer Naturforscher, gleicht Wallace in etlichen biographischen Details, unter anderem den bescheidenen Verhältnissen, denen er entstammt, und der Schiffsladung von Präparaten,
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