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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)
Autoren: Maxime Chattam
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ihnen sieht, ist euch das auch schon aufgefallen?«
    »Es ist Winter, die sind sicher irgendwo untergekommen«, versuchte Tobias abzuwiegeln.
    »Nein, bis heute Morgen war es doch gar nicht kalt«, entgegnete Newton. »Du hast recht, Matt, irgendwas passiert mit ihnen. Man sieht kaum noch Obdachlose, und das Schlimmste ist, dass man sie auch nicht sofort vermisst, weil sich keiner um sie schert. Sie könnten vollständig verschwinden, ohne dass die Leute es merken. In ihren Augen existieren die gar nicht.«
    »Mensch, das erinnert mich an die Kleidungsstücke, die man manchmal auf der Straße oder am Rand der Autobahn sieht«, sagte Tobias beunruhigt. »Ich frage mich ja immer, wie jemand einfach so einen Schuh, ein Hemd oder eine Unterhose verlieren kann. Wer weiß, vielleicht ist daran auch dieses Blitzdings schuld, vielleicht lässt es schon seit langem die Leute verschwinden, nur ist es bis jetzt noch keinem aufgefallen!«
    »Und jetzt schlägt es in immer kürzeren Abständen zu«, warf Matt ein.
    Tobias verzog ängstlich das Gesicht und fragte:
    »Warum berichten denn die Medien nicht darüber?«
    »Zu beschäftigt mit den ganzen Katastrophen und Kriegen«, erwiderte Matt und dachte an die Morgennachrichten.
    Newton hatte eine andere Vermutung.
    »Und wenn es daran liegt, dass die Erwachsenen es nicht sehen können? Tobias, dann du und dieser Kerl von unserer Schule … alles Jugendliche, keine erwachsenen Zeugen.«
    Tobias verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wir stecken in der Scheiße«, sagte er.
    Newton wollte gerade antworten, als seine Mutter ins Zimmer kam.
    »Kinder, ihr müsst sofort nach Hause. Für heute Nachmittag ist ein schlimmer Schneesturm angekündigt.«
    Die drei Jungen warfen sich stumme Blicke zu.
    »Gut, vielen Dank«, sagte Matt.
    »Soll ich euch nach Hause fahren?«
    »Nein, nicht nötig, wir wohnen ja nicht weit weg. Tobias und ich werden zusammen heimgehen.«
    »Dann beeilt euch, in zwei oder drei Stunden soll schon ein starker Wind aufkommen, dann werden sich die Straßen von New York in eine einzige Sturmböe verwandeln, heißt es.«
    Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, zeigte Newton auf seinen Computer.
    »Wir bleiben über MSN in Kontakt, okay?«
    Die beiden anderen nickten, und kurz darauf lief Matt neben Tobias die Lexington Avenue entlang, durch die bereits ein heftiger Wind fegte.
    »Diese Sache gefällt mir gar nicht«, stöhnte Tobias. »Es wird bestimmt bald was Schlimmes passieren. Wir sollten vielleicht mit unseren Eltern darüber sprechen, was meinst du?«
    »Mit meinen auf jeden Fall nicht!«, schrie Matt, um den Wind zu übertönen. »Sie würden mir kein Wort glauben.«
    »Vielleicht hätten sie recht damit, oder? Ich weiß nicht, was ich von dem Ganzen halten soll. Und wenn wir uns das nur einbilden? Blitze, die aus dem Boden schießen und Leute verschlingen, das würde sich doch herumsprechen, oder?«
    »Bitte, tu, was du willst. Ich sage meinen Eltern jedenfalls nichts, Punkt.«
    Sie waren vor dem Gebäude angekommen, in dem Tobias lebte. Matt wohnte gleich um die Ecke.
    »Wir treffen uns in einer Stunde auf MSN«, sagte er. »Dann erzählst du mir, wie deine Alten reagiert haben.«
    Tobias nickte zögerlich und sichtlich betreten. Ehe sie sich trennten, legte ihm Matt die Hand auf die Schulter.
    »In einem Punkt stimme ich dir zu: Ich glaube auch, dass bald etwas Schlimmes passiert.«

3. Der Sturm
    M att ging in sein Zimmer. Sein Vater saß im Wohnzimmer vor dem Fernseher, und seine Mutter hing in ihrem Büro am Telefon.
    Das Schwert lag glänzend auf seinem Bett, er hatte sich noch nicht die Zeit genommen, es an die Wand zu hängen. Er schaltete seinen Computer ein und meldete sich bei MSN an. Newton war bereits unter seinem Pseudo online: »ToxicTurtle«. Matt schickte ihm eine Nachricht.
    [Volltrottel sagt:] »Bin da.«
    Die Antwort kam prompt.
    [ToxicTurtle sagt:] »Nder dein pseudo. is bscheuert.«
    [Volltrottel sagt:] »Und du hör auf, wie ein Kobold zu schreiben. Ich finde mein Pseudo cool, das ist lustig. Umso besser, wenn die anderen einen unterschätzen und nicht aufpassen. Praktisch!«
    [ToxicTurtle sagt:] »ok volltrottel. machstwas?«
    [Volltrottel sagt:] »Zum letzten Mal: Schreib normal, eine Sprache ist nicht dazu da, dass man sie so verkrüppelt.«
    [ToxicTurtle sagt:] »S is aber lebendig, oder? soll sich entwickeln und leben.«
    [Volltrottel sagt:] »Ja, eine lebendige Sprache, und du lässt sie leiden.«
    [ToxicTurtle sagt:]
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