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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition)
Autoren: Nina Suslik
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dir sprechen.“ Sagte Anna. Obwohl sie versuchte es mit einer selbstbewussten Haltung zu kaschieren, war ihre Stimme erfüllt von Nervosität und Unsicherheit. Ihr Blick wanderte immer wieder zum Boden und dann zurück zu mir. Ich stand auf und ging ihnen einen Schritt entgegen. Ich wollte sie fragen worum es ging, tat es aber doch nicht, denn mit Sicherheit, würde ich es sowieso gleich erfahren.
             „Das ist Emil Sormansk.“Fuhr Anna fort und deutete dabei auf den Mann zu ihrer Linken, den ich auf Mitte Vierzig schätzte und der schon fast keine Haare mehr auf dem Kopf besaß. Er hatte ein kleines Bäuchlein und einen fast unschuldigen, aber auch ausdruckslosen Blick. Seine Nase war etwas zu groß für sein Gesicht und hatte die Form einer kleinen Knolle. Sein Kinn dagegen, war für einen Mann fast etwas zu klein geraten. In seinem cremefarbenen Anzug sah er aus, wie ein Chemielehrer. Das war zumindest mein erster Gedanke. Trotz seiner harmlosen Erscheinung weckte irgendetwas an ihm mein Misstrauen. Ich wusste nicht genau was es war. Seine Augen, seine ganze Körpersprache… dieser Mann hatte etwas zu verbergen.
    „Und das hier ist Ibrahim Kolashin.“ Anna deutete auf den anderen Mann. Er hatte nicht denselben Nachnamen wie Aljoscha, aber das musste nichts bedeuteten. Er sah mir direkt in die Augen und durchbohrte mich regelrecht mit seinem Blick. Die Muskeln seines Kiefers spannten sich immer wieder an und er rieb den Daumen gegen seine zur Faust geballten Hand. Er war eindeutig angespannt, wenn nicht sogar wütend. Ich wusste nur nicht, was der Auslöser für seine Aggression war.
    Es war einfach unfassbar für mich, wie ähnlicher er Aljoscha sah. Sie mussten verwandt sein, so einen unglaublichen Zufall gab es nicht. Ich sah wieder kurz zu Anna und vermutete, dass ihr wehleidiger Blick etwas mit Ibrahim zu tun hatte. Es tat ihr leid, mich nicht auf diesen Anblick vorbereitet zu haben und tatsächlich wäre ich für etwas Vorbereitung dankbar gewesen. Ich war von seinem Anblick noch immer wie erstarrt. Es war nicht nur sein Aussehen. Es waren auch diese Augen. Dieser feste Blick, dem ich einfach nicht standhalten konnte und der Bedrohlichkeit ausstrahlte. Ich hatte tatsächlich Angst vor ihm.
             „Du hast darum gebeten das Gelände verlassen zu dürfen und selbstverständlich darfst du das, aber vorher wollen wir ein paar Tests machen.“
    Es war Ibrahim, der zu mir sprach. Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken, als mir klar wurde, dass er dieselbe Stimme wie Aljoscha hatte. Sie war seiner nicht einfach nur ähnlich, sie war identisch. Ich war mir ganz sicher. Wie oft hatte ich mir seine Stimme ins Gedächtnis gerufen und wie oft hatte ich seine heiteren Worte förmlich in mich aufgesaugt, um Kraft daraus zu schöpfen. Er musste also Aljoschas Zwilling sein. War das überhaupt möglich? Blond war nicht Aljoschas natürliche Haarfarbe, also war es auch nicht auszuschließen.
             „Hast du das verstanden?“ Fragte er mit einer Spur von Ungeduld in der Stimme. Seine Worte rissen mich aus den Gedanken und mir wurde bewusst, ich hatte ihn die ganze Zeit angestarrt. Mein Blick wanderte hastig zu Boden und ich ging seine Worte noch einmal im Kopf durch.
             „Was für Tests? Was genau wird dabei mit mir gemacht?“
    Meine Stimme klang verunsichert und ich wusste nicht, ob es gut war einen verwundbaren Eindruck auf ihn zu machen. Im Gegensatz zu Aljoscha, machte er mir Angst und seine bloße Anwesenheit schüchterte mich ein. Er schien ohnehin das komplette Gegenteil zu sein. Sein Blick war unverändert. Wenn mein Verhalten irgendetwas in ihm auslöste, dann versteckte er es.
             „Es wird nichts mit dir gemacht, sondern du wirst etwas machen. Wir wollen uns einen genauen Eindruck von deinen Fähigkeiten verschaffen und dafür sollst du sie uns vorführen. Wir haben einen Test-Tablet für dich aufgebaut und du sollst dich in verschiedene Systeme hacken. Es ist eine Simulation.“ Erklärte er. Ich hätte es mir denken können. Natürlich konnten sie sich nicht allein auf Aljoschas und Annas Aussagen verlassen. Sie wollten es mit eigenen Augen sehen.
             „Okay, dann sollten wir gehen.“
    Ich ging mit ihnen mit und Anna blieb auf meinem Zimmer zurück. Es war mir zwar unklar, was genau auf mich zukommen würde, ich wollte mir aber auch nicht unnötig den Kopf zerbrechen. Ich würde einfach mein Bestes geben. Wenn es
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