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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition)
Autoren: Nina Suslik
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waren, musste ich es im Licht des Feuers überprüfen. Es war zu einem Zwang geworden. Ich hatte keine Angst vor Feuer, aber, mehr als je zuvor, gesunden Respekt davor.
    Kaum stand ich an der Tür und griff nach dem Gewehr, packte auch Milla ihre Waffe und platzierte sie neben dem Kissen ohne die Hand vom Griff zu nehmen. Vorsichtig war sie schon immer gewesen. Trotzdem gab es einen einstudierten Ablauf, der begann, sobald ich an die Tür trat. Wir konnten an keinem Tag davon abweichen. Hundertprozentig sicher waren wir nie. Ich drückte den Finger gegen die Schaltfläche des Tablets, das Milla neben der Tür angebracht hatte und verließ die Hütte. Sie war in den letzten Monaten immer besser im Umgang mit der Hardware geworden. Sie hatte bis jetzt jede Hütte abgesichert, in der wir gewohnt hatten. Und jedes Mal fügte sie noch etwas hinzu, sofern ich die Teile dafür organisieren konnte. Fleißiges Mädchen.
    Ich entfernte mich ein Stück vom Häuschen und pfriemelte erst einmal die Schachtel Zigaretten und das Feuerzeug aus der Jackentasche. Ich hatte dieses Laster in Europa nicht wirklich vermisst, aber trotzdem sofort wieder angefangen. Was ist das Leben schon ohne ein paar Laster? Und es war auch nicht so, als wenn es in meinem Fall wirklich einen Unterschied machte. Ich nahm ein paar tiefe Züge und ließ den Blick über die eisige Landschaft wandern. Der Schnee reflektierte das Licht so stark, das einem die Augen davon schmerzten. Ich war wirklich kein Freund dieser Einöde, aber das traf vermutlich auf die meisten zu. Wer hier lebte, interessierte sich nicht dafür, was fernab in der Hauptstadt oder an der westlichen Front geschah. Wir waren niemand. Unsichtbar. Und würden sie uns doch finden, würden Köpfe rollen. Sie würden Milla nicht bekommen. Ich war darauf vorbereitet wieder das Tötungswerkzeug zu sein, das sie sich von mir versprochen hatten und bis dahin, wollte ich einfach nur jede Minute auskosten, die ich mit ihr hatte. Ich würde mir früh genug etwas überlegen müssen. Eine Strategie. Einen Ort, an dem sie dauerhaft sicher wäre. Einen Plan, damit sie das Leben führen konnte, dass sie verdient. Und dann würde ich mit der einzigen Lüge aufräumen, die zwischen uns stand. Ich war immer ehrlich zu ihr gewesen. In jeder Sekunde. Ich hatte ihr nur eine Tatsache verschwiegen, die ich nicht mehr lange für mich behalten konnte. Ich würde ihr irgendwann sagen müssen, dass jeder Soldat meiner Art ein Verfallsdatum hatte. Und ich würde es bald genug überschreiten. Doch bis dahin war noch etwas Zeit und diese Zeit gehörte uns.

 
 
 
 
 
 
    Ende

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    An dieser Stelle möchte ich meiner Familie danken, die mich bei all meinen Bestrebungen immer unterstützt hat. Ich liebe euch und ihr seid die Besten. Danke auch an meinen‚ Manager‘ a.k.a. mein Freund Kiet, der mir mit so viel Vernunft und Geduld zur Seite steht. Danke auch an meine zuverlässigen Probeleser: Woffler, David, Anna und Julia. Eure Meinung macht dieses Buch erst zu dem was es ist. Ein besonderer Dank gebührt auch an dieser Stelle wieder Katja und Kostya, die schon beim Cover für den ersten Band so fantastische Arbeit geleistet haben. Danke auch an Biggie und Benni. Danke an alle Blogger und eBook-Liebhaber da draußen. Und der größte Dank gebührt natürlich (und das soll bitte an dieser Stelle nicht unterschätzt oder als bloße Standartphrase aufgefasst werden) den Lesern dieses Buches. Vielen Dank.
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