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AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

Titel: AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
Autoren: Sandra Henke
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Vielleicht konnte er ihm die Stirn bieten, wenn er sich in seinen Rotwolf verwandelte, aber genau das könnte auch seinen Untergang bedeuten.
    Die Zeit schien still zu stehen. Hilflos lag er wie ein Käfer auf dem Rücken. Er spürte, wie das Blut aus ihm heraussickerte und mit ihm sein Kampfgeist. Wenn er Jackal jetzt seine Kehle hinhielt, musste dieser die Kapitulation akzeptieren und das Leiden wäre vorbei. Aber wie sollte er dann noch in den Spiegel schauen können?
    Als er eine Nymphe in einem der Bäume ausmachte, glaubte Rufus zuerst zu halluzinieren. Verwirrt blinzelte er. Da erkannte er Lynx! Sie hockte mit Pinselohren und Flaum auf den Wangen auf dem Ast einer alten Eiche und kratzte die Rinde ab, als würde sie in ihrer Vorstellung Jackal das Fell über die Ohren ziehen.
    Sie winkte Rufus. Dann formte sie mit Daumen und Zeigefinger, die nicht in Fingernägel, sondern in Krallen endeten, ein Herz. Dieses führte sie zu der Stelle auf ihrem Brustkorb, unter der das ihre schlug. Für ihn.
    Sie liebt mich , schoss es ihm durch den Kopf. Und sie sagt mir das ausgerechnet jetzt?
    Zuerst hielt er sie für verrückt, dann verstand er. Das war ihre Art, ihm Mut zuzusprechen. Entgegen ihrer Ankündigung war sie nicht gegangen und hatte ihn allein gelassen, als interessierte sie nicht, was mit ihm geschah. Jetzt begriff er auch, was Camille gemeint hatte, als sie gesagt hatte: «Sie mag dich wirklich.» Lynx hatte das Weite gesucht, weil sie es nicht ertrug mit anzusehen, wie er noch einmal Höllenqualen litt. Dabei ging es nicht darum, dass sie glaubte, er würde so oder so unterliegen. Egal, wer als Gewinner aus diesem Kampf hervorging, beide Kontrahenten würden auf jeden Fall schlimme Verletzungen davontragen.
    Er ertappte sich dabei, wie er lächelte. Wärme breitete sich in seinem Inneren aus. Mit ihr kehrte auch das Adrenalin zurück, das er verspürt hatte, als er in den Kreis aus Werwölfen getreten war, und das sich zwischenzeitlich verflüchtigt hatte. Auf magische Weise fühlte er sich jetzt stärker, wobei er nicht wusste, woher diese Magie kam, aber er hatte eine Ahnung.
    Rufus nahm den Blick von Lynx und richtete ihn starr auf Jackal.
    Obwohl sein Blut mit einem Mal zu kochen schien, bemühte er sich ruhiger zu atmen. Er nutzte seinen Groll und wandelte ihn in Kraft um.
    «Zorn ist ein kraftvoller Motor», hatte Claw während einer der Lehrstunden gesagt. «Aber du darfst nicht blind durch ihn werden, sondern musst ihn in die richtigen Bahnen lenken.»
    Rufus kanalisierte seine Wut auf Jackal. Sein Umfeld trat in den Hintergrund. Er nahm weder die anderen Werwölfe wahr noch Lynx oder auch nur die Bäume um ihn herum. Für ihn gab es nur Jackal und ihn, als befände er sich mit dem Schakal eingesperrt im Keller des Nostalgia Playhouses, wie vor wenigen Wochen mit Claw, abgeschirmt vom Rest der Welt.
    Aufgeben war keine Option, ebenso wenig Flucht. Er musste seinem Gegner so stark zusetzen, dass dieser sich unterwarf, das war sein Ziel.
    Plötzlich wurde er seltsam ruhig. Die Schmerzen fühlten sich nicht mehr unerträglich an, sondern waren eher dumpf. Sein Puls beruhigte sich etwas. Er schwitzte nicht mehr, dafür atmete er flach.
    Die Angst vor dem, was er jetzt tun musste, prickelte unangenehm im Nacken, aber sie hatte an Intensität verloren. Gleich würde er Gewissheit haben, ob er noch eine Chance gegen Jackal hatte oder ob er für immer von dem hinterhältigen Angriff in der Gasse gezeichnet bleiben würde.
    Geschmeidig nahm er die Gestalt seines Rotwolfes an. In dieser Phase durfte sein Kontrahent ihn laut Regeln nicht attackieren. Seine Knochen knackten ungewöhnlich. Ein scharfer Schmerz breitete sich in seinem Bein aus, als würden unsichtbare Wesen die Sehnen in die Länge ziehen. Seine Muskeln verkrampften sich so stark, dass er nicht glaubte, sie würden sich jemals wieder entspannen. Nachdem sie es wider Erwarten doch getan hatten, verspürte er erstaunlicherweise Linderung.
    Vorsichtig streckte er das verletzte Bein aus. Es fühlte sich mitgenommen an, als hätte er die Grenzen von Alaska abgelaufen, ohne eine einzige Pause einzulegen, aber es tat nicht mehr weh. Es war vielmehr wie ein starker Muskelkater. Rufus schien in Ordnung zu sein. Zu seiner Überraschung hatte die Wandlung den Heilungsprozess beschleunigt. Er vermutete, dass die Selbstheilungskräfte seines Wolfes in Tiergestalt stärker wirkten, weil er der Natur verbundener war und unmittelbarer aus ihrer Energie
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