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Alpengrollen: Kriminalroman

Alpengrollen: Kriminalroman

Titel: Alpengrollen: Kriminalroman
Autoren: Michael Gerwien
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deine Dienstwaffe raus!«, flüsterte er Alois zu und griff selbst nach dem Stemmeisen, das in einem Eimer voller Maurerzubehör lag.
    Anscheinend wurde hier tagsüber eine Leitung verlegt. Auf jeden Fall hatte jemand die Wand neben ihnen in Kniehöhe ein paar Meter weit aufgerissen.
    »Also! Auf geht’s! Rein mit euch!«, hörte man den aufgebrachten Ganovenboss kommandieren.
    Huber öffnete die Metalltür, schrie im selben Moment laut auf und fasste sich an den Kopf. Dann sackte er lautlos in sich zusammen. Irgendetwas schien ihn getroffen zu haben. Ein Schuss? Den hätte man doch gehört. Seltsam. Jetzt verschwanden die beiden Russen in der Tür. Sobald sie nicht mehr zu sehen waren, beeilten sich Max und Alois, es ihnen so schnell wie möglich gleichzutun. Je näher sie kamen, um so lauter wurden die Schreie, die aus dem Raum hinter der Tür hervordrangen. Bevor sie hineingingen, warf Max einen kurzen Blick auf den ohnmächtig auf dem Boden liegenden Hotelier. Der steht sicher nicht so schnell wieder auf, dachte er zufrieden grinsend. Ja, ja. So ist das. Alles im Leben rächt sich irgendwann.
    »Ich mach euch fertig, ihr dreckigen Schweine!«, hörte er Johanna kreischen.
    Das ist ihre Stimme. Kein Zweifel. Wie kommt sie denn nur hierher? Er fasste sein Stemmeisen fester. Alois verharrte direkt hinter ihm. Mit gezogener Waffe. Er konnte den feuchten Bieratem des Tiroler Gendarmen deutlich in seinem Genick spüren. Dann stürmten sie das Kellerabteil.
    »Hände hoch! Polizei …«, brachte Alois gerade noch heraus, bevor er von einem großen Kieselstein über dem rechten Auge getroffen wurde. »Aua! Ja, Herrschaft noch mal!« Er hielt sich mit der einen Hand den Kopf und fuchtelte mit seiner Pistole in der anderen herum.
    »Super, Jessika!«, rief Johanna. »Wir machen sie alle fertig!« Sie stand mit erhobenem Spaten über einem der Russen, der vor ihr auf dem Boden lag, und war gerade im Begriff, denselben auf dessen Schädel niedersausen zu lassen. Der zweite Ganove lag bereits rechts neben der Tür und rührte sich nicht.
    »Nicht, Johanna! Alles okay. Keine Gefahr mehr. Hörst du mich, Johanna. Wir sind da. Die Polizei ist da. Und du hörst auf, Steine zu werfen, Jessika! Alois, leg ihm Handschellen an. Und den anderen beiden auch.« Max hatte die Lage nach einem kurzen Blick sofort routinemäßig im Griff.
    »Max? Bist du das?« Johanna zitterte am ganzen Leib. Ihr Gesicht war rot und verschwitzt vor Aufregung und Anstrengung.
    »Ja, ich bin es, Johanna. Es ist alles gut. Ihr seid in Sicherheit.«
    Sie ließ den Spaten fallen und brach zusammen. Max lief zu ihr hin und beugte sich zu ihr hinunter. Dann legte er sein Ohr auf ihre Brust und horchte nach ihrem Herzschlag. Gott sei Dank. Alles okay. Sie lebte.
    »Hey, du! Kleines Fräulein! Jessika! Du kannst deine Kiesel fallen lassen. Hast du super gemacht. Ihr habt die Gangster erledigt. Schau hin.« Max zeigte auf die zwei am Boden liegenden Russen, denen Alois gerade ihre Handschellen verpasst hatte. »Komm doch mal her«, fuhr er dann fort.
    »Aber ich stinke.«
    »Na und? Ist doch egal. Ich brauche trotzdem kurz deine Hilfe.«
    »Okay. Was soll ich tun?« Jessika trat hinter ihrer Schubkarre hervor und näherte sich zögernd. Alois warf ihr im Vorübergehen einen kurzen, vorwurfsvollen Blick zu und verschwand in den Gang hinaus. Dabei rieb er sich mit zusammengekniffenem Mund immer wieder die wehe Stelle über seinem Auge.
    »Kannst du bitte kurz auf Johanna aufpassen, bis ich wieder da bin?«, fragte Max Jessika. »Ich muss ganz schnell einen Krankenwagen und die Polizei rufen. Bin aber gleich wieder da. Okay?«
    »Okay! Aber nur, wenn der Polizist hier bleibt. Allein hab ich Angst.«
    »Klar. Der bleibt hier. Auf jeden Fall.« Er ging zu Alois, der gerade den bewegungslosen Hotelier vor der Tür fesselte. »Alois, ich bin gleich wieder da. Ich rufe die Rettung und Verstärkung. Okay? Kann ich dich so lange alleine lassen?«
    »Sicher, Max. Ich habe hier alles im Griff. Die Burschen sind alle außer Gefecht gesetzt. Da kann nichts anbrennen.«
    Max stürzte die Treppe hinauf zum Empfang und ließ den Portier Krankenwagen und Gendarmerie herbeirufen. Dann rannte er in den Keller zurück. Als er wieder in dem kleinen Raum ankam, in dem gerade noch die Schlacht getobt hatte, stand Johanna wach neben Alois und umarmte das kleine Mädchen.
    »Max!«, rief sie und umarmte auch ihn. »Ich habe so gebetet, dass du uns findest. Und es hat etwas genützt. Gott
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