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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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umzingelt hatte. Er hatte nicht so ausgesehen, als fände er auch nur eine von ihnen nett - Cheyenne schon gar nicht. Wenn sie wollten, dass die Jungen sie nett fanden, warum taten sie dann etwas, wofür Jungen sie hassten? Es ergab keinen Sinn, wenn man mich fragte. Aber mich fragte ja keiner.
    Ich setzte mich neben Stuart, der keine Ahnung hatte, was in einer Stunde und zwanzig Minuten in der Nachmittagspause auf ihn zukommen würde. Ich dachte, es wäre nur fair, ihn zu warnen. Andererseits war ich auch verwirrt. Ich war ein Mädchen und kein Junge. Sollte ich jetzt zu den Mädchen halten oder zu den Jungen? Ich beschloss, dass ich als Sophies Freundin zu den Jungen halten würde.

    »Äh-hm«, sagte ich zu Stuart.
    »Was?«, fragte Stuart. »Ich habe doch schon gesagt, dass dein Zombie-Bild das ekligste war. Lass mich in Ruhe.«
    »Darum geht es nicht«, sagte ich. Wie sollte ich ihm erklären, dass er in der nächsten Pause von einem Haufen Mädchen gejagt werden würde? Dass er in eine Falle getrieben würde, damit Cheyenne ihn küssen konnte. Vielleicht hätte er nichts dagegen. Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mich um meinen eigenen Kram kümmern.
    »Worum denn dann?«, wollte Stuart wissen. »Ich tue dir nichts, Finkle. Finkle einfach weg.«
    So was! Das hatte man davon, wenn man jemandem einen Gefallen tun wollte. Sollte er sich doch von allen Mädchen aus der Vierten küssen lassen! Mal sehen, ob ihm das gefiel!
    »Bitte«, sagte ich. »Sag bloß nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    »Wovor?«, fragte Stuart misstrauisch.
    »Das wirst du schon herausfinden«, sagte ich. »Wenn es zu spät ist.«
    Auf der anderen Seite ließ Joey den Blick durch den Raum schweifen.
    »Hey«, sagte er, »warum flüstern die Mädchen alle so?«
    »Nicht alle«, erwiderte ich. »Ich nicht. Rosemarie nicht, Sophie und Caroline auch nicht. Deine Aussage ist also nicht ganz korrekt.«

    »Ihr seid doch keine Mädchen«, sagte Joey. »Na, jedenfalls keine richtigen Mädchen.«
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Jetzt hatte ich noch weniger Lust als je zuvor, einem Jungen zu helfen. Es war noch nicht mal ein ganzer Schultag vergangen, seit ich neben ihnen saß, und schon war ich kein richtiges Mädchen mehr? Und meine Freundinnen auch nicht?
    »Also, du weißt doch, was ich meine«, sagte Joey ein winziges bisschen schuldbewusst. Aber nur ein winziges bisschen. Dann, nur weil ich ihn immer noch ansah, machte er »Wuff!«.
    Mir fiel auf, dass er immer bellte, wenn er nervös war.
    »Ach, vergiss es«, sagte ich voll Abscheu. »Ihr Typen habt doch nichts anderes verdient, als dass sie mit euch spielen.«
    Und wie sie ihnen mitspielten. Wow!

Regel 6
    Lügen ist keine Lösung. Normalerweise
    Es dauerte nicht lange, bis das Kuss-Spiel der absolute Hit in der Vierten war. Na ja, zumindest bei den Mädchen. Die Jungen hatten immer noch keinen Schimmer, was los war. Natürlich nur, bis sie es waren, die gejagt wurden. Dann fanden sie es ziemlich schnell heraus.
    Ich glaube, sie fanden es toll. Gut, das ist vielleicht übertrieben. Patrick Day fand es toll, die meisten anderen Jungen eher nicht. Sie liefen schnell davon, wenn sie die Horde Mädchen auf sich zurennen sahen. Man konnte denken, ihre Haare würden brennen.
    Patrick Day hingegen rannte immer nur kurz vor ihnen davon - und auch nicht sonderlich schnell. Dann ließ er sich schnappen. Es war ganz offensichtlich, dass er es genoss, wenn Cheyenne sich vorbeugte und ihn küsste. Dann lachte er immer und schrie: »Stopp, stopp - immer langsam! Ich nehme mir für jede Zeit, meine Damen!«
    Die anderen Jungen brüllten stattdessen und wischten sich
wütend über die Stelle auf ihrer Wange, wo Cheyenne sie geküsst hatte. Sie schrien: »Hau ab! Bäh! Cheyenne! Das ist ja eklig!«
    Caroline, Sophie, Erica und ich, die wir uns abseits hielten und die Szene beobachteten, schüttelten die Köpfe und versuchten zu kapieren, wie es dazu kommen konnte. Rosemarie, deren Kickballspiele in der Pause unter den ständigen Unterbrechungen litten - sie konnte nie wissen, wann einer ihrer Mitspieler zu Cheyennes Jagdbeute erkoren wurde -, interessierte weniger, wie es dazu kommen konnte. Sie interessierte mehr, wie die ganze Sache beendet werden könnte.
    »Vielleicht sollte ich ihnen allen einen fetten blauen Fleck verpassen«, schlug Rosemarie vor.
    Mit »allen« meinte sie Cheyenne und die anderen Mädchen, die bei dem Kuss-Spiel mitmachten.
    »Das geht nicht«, sagte ich. »Es
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