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Alles muss versteckt sein (German Edition)

Alles muss versteckt sein (German Edition)

Titel: Alles muss versteckt sein (German Edition)
Autoren: Wiebke Lorenz
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kann so große Ausmaße annehmen, dass ein »normales« Leben gänzlich unmöglich wird. Eltern können sich nicht mehr um ihre eigenen Kinder kümmern, weil die Angst, ihnen etwas anzutun, für sie ganz real ist; andere können nicht mehr Auto fahren, nicht mehr an einem Regal mit Kerzen vorbeigehen, halten sich von normalen Küchenmessern und anderen »Waffen« fern, müssen für Außenstehende seltsame Zählrituale einhalten, weil sonst etwas »passieren« wird; manche fürchten, sie könnten plötzlich sexuelle Übergriffe begehen, und und und. Hinzu kommt, wie gesagt, das unerträgliche Schamgefühl, das diese Menschen Tag für Tag begleitet, die Angst, dass jemand entdecken könnte, dass mit ihnen »etwas nicht stimmt«, dass in ihnen ein »Monster« lebt. Denn alles muss versteckt sein … Der verständliche Versuch, diese inneren Qualen vor anderen zu verbergen, sorgt für eine immense Anspannung, die sich sogar in körperlichen Reaktionen entladen kann.
    Auch wenn der vorliegende Roman rein fiktionaler Natur ist, so orientiert sich das beschriebene Krankheitsbild an Tatsachen. Allerdings ist hier von einer sehr schweren und stark ausgeprägten Form die Rede, nur selten nehmen Zwänge solche Ausmaße an. Dazu sei noch gesagt, dass jeder »normale« Mensch zwanghaftes Verhalten bis zu einem gewissen Grad kennt – wer ist noch nie wieder in seiner Wohnung zurückgegangen, um nachzusehen, ob das Bügeleisen auch wirklich ausgeschaltet ist? So kennt auch eigentlich jeder kurze Anflüge von eigenartigen Gedanken, die für den Bruchteil einer Sekunde auftretende Versuchung, etwas Unpassendes zu sagen oder vielleicht etwas Gefährliches zu tun. Normalerweise verschwinden solche Gedanken genauso schnell, wie sie gekommen sind, nur beim Zwangserkrankten setzen sie sich fest. Die Übergänge zwischen »normal« und »krankhaft« sind dabei fließend, was der eine Mensch als besonders reinlich empfindet, hält ein anderer für einen Waschzwang. Generell gilt: Sobald ein Leidensdruck vorhanden ist, ist es Zeit, etwas zu unternehmen.
    Wer sich ausführlicher über das Thema Zwangsgedanken und - handlungen informieren möchte, findet bei der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V. ( www.zwaenge.de ) jede Menge nützliches Material, Literaturempfehlungen sowie Selbsthilfegruppen und spezialisierte Therapeuten. Im Vergleich zu früher gibt es heute viele Möglichkeiten und Mittel, Betroffenen zu helfen.
    Weiterführende und hilfreiche Literatur:
    Ambühl, Hansruedi: Frei werden von Zwangsgedanken. Walter Verlag.
    Baer, Lee: Der Kobold im Kopf. Die Zähmung der Zwangsgedanken. Verlag Hans Huber.
    Fricke, Susanne, und Hand, Iver: Zwangsstörungen verstehen und bewältigen, Hilfe zur Selbsthilfe. Balance buch + medien verlag.
    Rufer, Michael, und Fricke, Susanne: Der Zwang in meiner Nähe. Rat und Hilfe für Angehörige von zwangskranken Menschen. Verlag Hans Huber.
    Wölk, Christoph: Talk to him! Ein interaktives Programm zur Selbsthilfe bei Zwangsstörungen. Die Übungs- CD zum Buch Zwangsstörungen verstehen und bewältigen. Balance buch + medien verlag.
    Wölk, Christoph, und Seebeck, Andreas: Brainy, das Anti-Zwangs-Training. Ein computergestütztes Übungsprogramm zur Überwindung von Zwangshandlungen und Zwangsgedanken. Pabst Science Publishers.

Dank
    I ch danke dem Blessing Verlag. Namentlich Ulrike Netenjakob, Tilo Eckardt und Ulrich Genzler, die von Anfang an von meiner Geschichte überzeugt waren und an den Stoff geglaubt haben. Ulrike Netenjakob gilt besonderer Dank für ihre tolle Idee zum Titel – und für ihren Rückhalt und die vielen gemütlichen Plauderstunden!
    Ganz herzlich möchte ich Dr. Matthias Lange danken, angehender Facharzt für Psychiatrie am Universitätsklinikum Eppendorf, der diesen Roman auf fachliche Fakten hin überprüft und mir Einblicke in die menschliche Seele gestattet hat. Und weil ein gesunder Geist in einem gesunden Körper steckt, hat Matthias Lange mir als Leiter des Aikido Zentrums Hamburg gleich noch ein paar fernöstliche Weisheiten mit auf den Weg gegeben. Wer sich dafür interessiert: http://aikidozentrum.com
    Darüber hinaus gilt mein Dank Dr. Guntram Knecht, Leiter der forensischen Psychiatrie Hamburg-Ochsenzoll, Asklepios Klinik Nord, für die wichtigen Einblicke in den Klinikalltag.
    Meinem Kollegen Dr. Peter Prange ( www.peterprange.de ) danke ich für sein hilfreiches Feedback als Erstleser – und für seine strengen Anmerkungen, die für diesen Roman
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