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Alles muss versteckt sein (German Edition)

Alles muss versteckt sein (German Edition)

Titel: Alles muss versteckt sein (German Edition)
Autoren: Wiebke Lorenz
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Tagesablauf so ist. Tja, und dann musste ich dich nur noch mit dem Fahrrad anfahren und dir die Theaterkarte schenken.«
    »Du hast gehofft, dass ich mich in Patrick verliebe und er sich in mich.«
    »Was ja auch passiert ist«, stimmt Vera ihr zufrieden zu. »Glücklicherweise – bei einer anderen vor dir hat das leider nicht geklappt. Für die hatte Patrick sich nicht interessiert und sie sich nicht für ihn. Aber schon, als ich im Theater sah, wie mein Bruder dich beobachtet hat, wusste ich, dass es funktionieren könnte.«
    Das Theater.
    Vor Maries innerem Auge entstehen Bilder, der Abend, an dem sie Patrick das erste Mal sah. Dieser wunderbare, besondere Abend, an dem das vermeintliche Glück Einzug in ihr Leben hielt.
    Glück!
    Wie bei einem Puzzle schieben sich die Bilder zusammen, während Vera und Jan Falkenhagen weiterreden, ihr haarklein berichten, wie alles in Wahrheit war, läuft in Maries Kopf ein Spielfilm ab. Der fröhliche Grillabend im Garten, der Joint, den Vera kreisen ließ. Nur für sie, eigens für Marie hatte sie den mitgebracht! In dem Wissen, was die Droge mit ihr machen würde, dass sie den Dämon hervorlocken würde, der sich gegen den richten würde, den sie am meisten liebte: Patrick. Und nun war es an Elli gewesen – Vera als Elli! –, Marie dazu zu bringen, ihre schlimmem Gedanken mit dem Handy aufzunehmen. Als spätere Beweise – und damit Vera sie Felix und den anderen vorspielen konnte. Aus Versehen. Mit einem Schlag wird alles klar. Alles. Und noch mehr.
    »Der angebliche Anruf von deinem Intendanten!«, ruft Marie. Sie sieht Jan Falkenhagen an. »Das waren Sie!«
    Er nickt. »Ja, natürlich. Dass Sie Wochen später meine Stimme wiedererkennen würden, hielten wir für ausgeschlossen.«Der Arzt nickt zufrieden. »Ja, auch das war geplant, Marie. Es war alles geplant. Begreifen Sie das denn noch immer nicht? Auch, dass Sie nach Ihrer Verurteilung bei mir landen, schließlich wohnen Sie im richtigen Einzugsgebiet. Sie würden zu mir kommen, Sie wären unter meiner Kontrolle. Und mit einer geschickten Gesprächsführung würde ich Sie genau dahin bringen, wo wir Sie haben wollten. Wir haben nichts dem Zufall überlassen.«
    »Na ja«, wirft Vera ein, »ein paar Mal hatten wir auch Glück. Zum Beispiel, als Patricks Verleger zum Abendessen kam. Eine wunderbare Gelegenheit, Felix als unberechenbar vorzuführen, denn natürlich hatte ich ihn nicht vorgewarnt! Und gleichzeitig war Rudolph Meissner ein weiterer Zeuge dafür, dass du ein bisschen plemplem bist, das passte wunderbar!« Vera sieht aus, als würde sie gerade eine lustige Geschichte erzählen. »Und als dein Ex in der Forensik aufgetaucht ist und uns so geholfen hat, das war auch ein echter Glücksfall! Das hätten wir sonst anders lösen müssen.«
    »Stimmt«, pflichtet Jan ihr bei. »Das war mehr als genial, der Mann war ja ganz krank vor schlechtem Gewissen und Schuldgefühlen, da musste ich ihn nur ein bisschen in die richtige Richtung schubsen, damit er aktiv wird und Felix als vermeintlichen Mörder enttarnt.«
    Vera lächelt nachsichtig. »Es war kompliziert, aber eigentlich auch ganz einfach. An dem Abend der Premierenfeier habe ich dir K.-o.-Tropfen ins Glas gekippt. Den Rest hat dann Jan erledigt, während du neben Patrick wie eine Tote geschlafen hast. Er hat es genauso gemacht, wie es in deinem Kopf passierte, ganz genau so.«
    Marie hört ihre eigene Stimme wie von einer Fremden. »Der Mord, den ihr erst mir und dann Felix in die Schuhe geschoben habt … «
    »Exakt«, bestätigt Vera. »Als Felix erfahren hat, an welcher Krankheit du leidest, musste ich ihm nur klarmachen, was für ein spannendes Thema das sei, da war er sofort Feuer und Flamme. Und nach Patricks Tod habe ich ihm noch eine großartige Geschichte geliefert. Einen echten Krimi, von dem er total begeistert war.«
    »Du hast ihm nur das erzählt, was ihr tatsächlich getan habt … Und Felix hat geglaubt, das wäre alles ausgedacht … «
    Vera seufzt. »Mein armer Bruder hat nicht mal gemerkt, dass er dabei war, sein eigenes Geständnis aufzuschreiben.«
    »Er hat sich nicht umgebracht.« Marie staunt, wie einfach sich gerade eins zum anderen fügt. »Ihr habt auch ihn ermordet.«
    Vera nickt. »Der zweite Teil des Plans war schwieriger umzusetzen«, erklärt sie. »Nachdem ich Felix dazu gebracht hatte, alles aufzuschreiben, mussten wir ihn loswerden, bevor er sich dazu äußern konnte. Und auf eine Art und Weise, die keinen Zweifel an seiner
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