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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug
Autoren: Cecily von Ziegesar
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unbedingt haben, aber kaum warf man
einen Tennisball, war der Stock vergessen und er hetzte dem Ball hinterher.
    Nachdem sich
Blair ans Rednerpult gestellt hatte, drückte Flow Serena einen Zettel in die
Hand. Er strahlte und konnte es kaum fassen, dass die beiden Organisatorinnen
des Balls solche Traumfrauen waren.
    »Okay...«
Serena warf einen Blick auf den Zettel. Ȁh ... insgesamt sind heute
achthunderttausendvierhundert Dollar zusammengekommen. Der gesamte Betrag geht
an die neue internationale Tierschutzorganisation BE KIND!« Sie lächelte ihr legendäres
Lächeln, das schon so oft auf den Fotos der Klatschspalten verewigt worden war,
und stieß Blair in die Rippen.
    Blair
beherrschte den Ablauf im Schlaf, weil sie schon hunderte solcher
Benefiz-Events organisiert hatte.
    Sie beugte
sich übers Mikro. »Danke, dass ihr heute alle gekommen seid!«, rief sie und
setzte ihr gekonntestes Wohltäterinnenlächeln auf. »Und vergesst nachher bloß
nicht eure Goodybags von Coach — die sind das Beste!«
    Die Musik
begann wieder, lauter als vorher, und die Menge zerstreute sich, um weiter
abzutanzen oder zu trinken. Flow beugte sich zu Serena hinunter und raunte ihr
etwas ins Ohr. Sein Atem war warm und kitzelte sie in der Ohrmuschel. Er roch
nach neuem Leder.
    Serena
kicherte. »Sekunde, okay?«
    Als Flow
nickte, zog Serena Blair mit sich zu ihrem Tisch zurück. »Er hat gefragt, ob
ich ein bisschen mit ihm in seiner Limo rumfahren will. Schnell, hol deinen
Mantel, er wartet draußen. Du kommst natürlich mit.«
    Blair runzelte
die Stirn. Sie spielte nicht gern das fünfte Rad am Wagen, vielen Dank. »Das
denkst aber auch nur du.«
    Serena
überhörte das. Sie hatte nicht vor, sich von Blair die Party versauen zu
lassen.
    Kati, Isabel,
Chuck, Aaron und Miles saßen immer noch am Tisch und ließen gerade einen mit
Wodka Stolichnaya gefüllten silbernen Flachmann mit Monogramm kreisen, den
Chuck eingeschmuggelt hatte. »Alle Mann aufstehen!«, rief Serena. »Flow wartet
draußen auf uns. Die Party wird in seine Limo verlegt.«
    Blair fischte
widerstrebend ihren Garderobenschein aus ihrem nicht gerade tierfreundlichen
Baguettetäschchen aus Nerz und Gürteltierleder von Fendi. Manchmal ging ihr
Serenas spontane Begeisterungsfähigkeit echt auf die Nerven. Andererseits war
der Abend bisher nicht gerade ein Knaller gewesen.
    Außerdem
gefiel ihr die Vorstellung, elegant gestylt in einer Limousine durch die Stadt
zu fahren und die Welt hinter getönten Wagenfenstern an sich vorbeihuschen zu
lassen. Das war tres Audrey in
»Frühstück bei Tiffany«.
    Und vielleicht
war so eine Stadtrundfahrt in Flows Limousine ja auch genau das magische
Ereignis, das die Serie von Katastrophen, aus denen ihr Leben bestand, in eine
Serie wahr gewordener Träume verwandelte.
    Oder auch
nicht.
    Nate fand die
Dauerknutscherei mit Jenny allmählich etwas ermüdend. Er hatte nicht viel getrunken
und hätte verdammt gern noch was gekifft. »Wollen wir mal ein bisschen raus,
uns die Füße vertreten?«, schlug er vor.
    Jenny lächelte
zu ihm auf. Seine Wimpern und seine Haare sahen aus, als wären sie in Goldlack
getaucht. Das Einzige, was den Abend für sie noch perfekter machen könnte, als
er ohnehin schon war, wäre ein »Ich liebe dich« aus Nates Mund. Und genau das
würde er auf dem Spaziergang hoffentlich zu ihr sagen. »Klar.« Sie nickte
eifrig.
    Die beiden
holten ihre Mäntel, und Nate hielt ihr die Tür auf, als sie aus der lärmenden
Hotellobby ins Freie traten.
    Am Fuß der
Treppe stand eine schwarze Stretchlimousine mit getönten Scheiben. Kaum waren
Nate und Jenny die Marmorstufen hinuntergegangen, ließ er ihre Hand los, um
sich diskret einen Joint anzuzünden. Jenny spielte enttäuscht mit ihren
schwarzen Wildlederhandschuhen. Falls Nate vorhatte, ihr heute noch zu sagen,
dass er sie liebte, wollte sie nicht, dass er dabei bekifft war.
    Plötzlich
senkte sich eines der hinteren Wagenfenster und Serena streckte ihren Kopf
heraus.
    »Hey, ihr
beiden!«, rief sie. »Hier läuft die Party. Steigt ein! Beeilung!«
    Serena hatte
mal wieder ganz impulsiv gehandelt. Der Gedanke, dass Nate und Jenny mit
Sicherheit die letzten Menschen der Welt waren, denen Blair begegnen wollte,
war ihr gar nicht erst gekommen.
    Jenny war
schon immer ein großer Fan von Serena gewesen und fand die Aussicht, mit ihr
und wem-auch-immer- sonst-noch in einer Limousine herumzufahren, verlockend
dekadent und spannend. Viel spannender, als mit einem
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