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Alles auf Anfang! (German Edition)

Alles auf Anfang! (German Edition)

Titel: Alles auf Anfang! (German Edition)
Autoren: Petra Muster
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ihr. Sie hielt die
Arme fest umschlungen und bibberte am ganzen Körper. Ihre Schuhe hatten sich
vollgesogen und gaben bei jedem Schritt schmatzende Geräusche von sich.
     
    Zu Hause angekommen ließ sie sich
Badewasser ein und schlüpfte aus der nassen Kleidung. Während sich die Wanne
mit dem heißen Schaumbad füllte, setzte sie sich Teewasser auf und schaltete
ihre Lieblings-CD von der Lighthouse family ein.
    Lisa ließ sich in die Wanne gleiten und
schloss die Augen. Langsam verging ihr Frösteln. Wahrscheinlich würde sie einen
dicken Schnupfen kriegen und morgen mit dicken Augen in der Bank erscheinen.
    „Ach, was solls! Wenn der Job futsch ist,
suche ich mir halt einen neuen!“
    Sie merkte gerade noch rechtzeitig, wie der
Schlaf sie übermannen wollte. Mit letzter Kraft taumelte sie aus der Wanne. Sie
konnte sich gerade noch notdürftig abtrocknen und ins Bett schlüpfen. Kaum
hatte sie die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen, war sie auch schon
eingeschlafen.
     
    In den frühen Morgenstunden schreckte sie
hoch. Ein furchtbarer Traum verfolgte sie.
    Ihre Körperhülle lag in einem gläsernen
Sarg. Ihre Schwester, ihre Mutter, Lydia und Ludger waren darum versammelt und
weinten. Sie selber schwebte über ihnen allen und konnte das ganze Ereignis
beobachten. Immer wieder versuchte sie, ihre Mutter an den Schulter zu rütteln
und rief:
    “Ich bin nicht tot, weine doch nicht, ich
bin doch hier!“
    Niemand hörte sie. Dann kam Ben von
Lichtenfels und nahm sie bei der Hand.
    „Komm mit mir, du kannst sie nicht mehr
erreichen!“
    Schweißgebadet saß Lisa in ihrem Bett. Ihr
Kopf schmerzte und sie glühte am ganzen Körper. Offensichtlich hatte sie
Fieber. Sie kramte in der Schublade ihres Nachttisches  nach
Schmerzmitteln, schluckte sie mit etwas Wasser und ließ sich zurück ins Kissen
fallen. Nach zwei weiteren Stunden klingelte erbarmungslos der Wecker.
    Es half nichts, sie musste aufstehen und
ihre Angelegenheiten klären. Bleischwer machte sich Lisa auf den Weg.

Herr Heine freute sich über Lisas Rückkehr,
machte sich aber große Sorgen über ihren Zustand. Sie sah wirklich nicht gut
aus.
    Besorgt schaute er ihr nach, als sie zum
Fahrstuhl wankte.
    Lisas Kreislauf machte schlapp und sie
musste immer wieder anhalten, um durchzuatmen. Ständig überkam sie ein starker
Schwindel. Das Fieber zerrte an ihren Kräften. Sie würde nicht arbeiten können,
wollte aber unbedingt mit Ben von Lichtenfels sprechen. Wenn sie ihren Job los
war, dann konnte sie sich ohne schlechtes Gewissen auskurieren. Aber das wollte
sie ihn gerne selber fragen.
     
    Die Tür zu seinem Büro war geschlossen. Sie
wollte gerade anklopfen, als sie eine Frauenstimme dicht hinter sich hörte.
    „Na, wen haben wir denn da? Die Frau
Seiler!“
    Carla Benedetti baute sich vor Lisa auf und
schob sie von der Tür weg.
    „Da können sie jetzt aber nicht stören,
meine Liebe. Die Revision ist im Haus!“
    „Warum haben sie meinen Anruf nicht
ausgerichtet? Ich bin in größten Schwierigkeiten deswegen!“
    „Jetzt beruhigen Sie sich doch. Was reden
sie denn da?“
    Carla schob die völlig entkräftete Lisa in
den gegenüberliegenden Kopierraum und schloss von die Tür. Benommen und völlig
überrumpelt starrte Lisa ihr Gegenüber an, die sie hämisch angrinste.
Blitzschnell drückte Carla sie zu Boden. Lisa war perplex und nicht in der
Lage, zu reagieren.
    Carla Benedetti hatte leichtes Spiel. Mit
wenigen Handgriffen hatte sie Lisa wehrlos gemacht. Ein Klebeband über dem
Mund. Ein Klebeband fest gezurrt um die Handgelenke. Wäre Lisa gesund gewesen,
hätte sie sich mit Händen und Füßen gewehrt. So aber hatte sie keine Chance.
Lisa war einfach zu schlapp.
    Carla hockte sich zu ihr auf den Boden.
    „Glaubst du, ich lasse mir von dir alles
kaputt machen, woran ich jahrelang hart gearbeitet habe? Ben gehört mir und wir
werden sehr, sehr glücklich werden. Dich braucht hier niemand, verstehst du!
Niemand! Alle mögen dich, sogar der Pförtner. Alle, außer ich! Ich hasse dich!
Du schleichst dich mit deiner Freundlichkeit in die Herzen der Menschen. Sogar
in das von Ben! Du gewinnst die Sympathien im Sturm. Ich lasse es aber nicht
zu, dass du meine Pläne zerstörst. Dich wird niemand vermissen. Du bist ja
gekündigt worden. Ben werde ich schon davon überzeugen können, wie
unzuverlässig du bist!“
    Ein irres Lachen breitet sich über ihren
ganzen Körper aus.
    „Um dich kümmere ich mich später. Schöne
Träume!“
    Ein stumpfer
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