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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis
Autoren: Silvia Busch
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gesetzt, damit dieser etwas trinken konnte.
    „Habt ihr Hunger?“, fragte die Bedienung. Die Jungen nickten. „Wir haben aber kein Geld“, sagte Tim zu der jungen Frau.
    „Das werden wir schon regeln“, meinte diese. „Wo kommt ihr her? Ich mache euch erst einmal etwas zu essen, ihr könnt mir später alles erzählen.“
    Sie ging in die Küche und bereitete den Jungen eine Portion Eier mit Speck. Sie legte frisches Brot dazu und brachte alles an den Tisch. Hungrig machte sich Kevin über das Essen her. Tim saß da, und der Duft des Essens stieg auch ihm in die Nase.
    „Ach, du kannst ja nicht deine Hände bewegen.“ Und so fütterte die junge Frau Tim. Es war ihm peinlich, aber der Hunger war stärker als sein Schamgefühl. Ringo hatte unter dem Tisch zwei Näpfe mit frischem Wasser und Futter erhalten. Kurz darauf trafen die Rangers und der Arzt ein.
    Letzterer betrachtete Tims Hände und schüttelte nur den Kopf.
    „Hoffentlich bekommen wir das wieder hin! Wie kann man sich so seine Hände erfrieren lassen, hast du keine Handschuhe?“
    Tim schüttelte den Kopf.
    „Wie kann man denn ohne Handschuhe unterwegs sein?“, fragte der Arzt. Er schüttelte über so viel Unvernunft den Kopf.
    „Ihr kommt erst einmal mit in die Klinik!“, bestimmte er. „Dort werde ich euch untersuchen. Wo habt ihr eure Jacken?“
    „Wir haben keine“, erwiderte Kevin.
    Der Arzt schaute sie entgeistert an. „Keine Handschuhe, keine Jacken? Wo kommt ihr um Gottes willen her?“
    Auch die Rangers wollten jetzt ihre Fragen stellen, aber sie sahen, dass die Jugendlichen vollkommen fertig waren.
    „Wir fahren jetzt alle in die Klinik, dort werdet ihr versorgt, und später erzählt ihr uns eure Geschichte“, meinte der Arzt. „Aber der Hund kann nicht mit in die Klinik, er darf da nicht rein.“
    „Wo soll er hin? Wir können ihn nicht alleinlassen!“, erklärte Kevin.
    Die junge Frau machte einen Vorschlag: „Er kann vorerst bei mir im Laden bleiben, später holt ihr ihn ab. Einverstanden?“
    Die Jungen nickten, und Kevin streichelte noch einmal den Hund. Dann fuhren sie mit dem Arzt in die Klinik. Vorher bedankten sie sich bei der jungen Frau für das Essen. Der Wagen der Rangers folgte ihnen.
    In der Klinik schüttelten die Ärzte fassungslos den Kopf über Tims Hände. Die Erfrierungen waren schon fortgeschritten, aber es bestand die Hoffnung, dass seine Hände noch zu retten waren.
    „Aber nur, wenn du viel Glück hast“, sagte ein Arzt ernst zu Tim.
    Beide Jungen wurden von Kopf bis Fuß untersucht, aber sie wiesen sonst keine gesundheitlichen Schäden auf. Tim erhielt Schmerzmittel, damit er die qualvollen Schmerzen aushalten konnte. Die Rangers warteten noch immer vor dem Untersuchungszimmer. Als sich die Tür öffnete und die Jungen aus dem Sprechzimmer kamen, wurden sie von den Rangers gleich in Empfang genommen, aber der Arzt protestierte.
    „Die Jungen sind müde und total fertig, sie brauchen erst einmal Schlaf. Ihr könnt sie morgen früh befragen, eher erlaube ich es nicht. Schaut sie euch doch an!“
    Es war tatsächlich nicht zu übersehen, dass die Jungen sich kaum auf den Beinen halten konnten. Übermüdet und geschafft folgten sie dem Arzt. Sie erhielten ein gemeinsames Zimmer und schliefen sofort ein, kaum dass sie sich in die Betten gelegt hatten.
    Die Jungen waren so erschöpft und ausgelaugt, dass sie die morgendliche Unruhe auf den Stationen nicht bemerkten. Weder der Arzt noch die Rangers weckten sie. Erst gegen Mittag schlug Tim die Augen auf und benötigte einen Augenblick, um sich zu orientieren. Mit der Zeit dämmerte es ihm, was in den vergangenen Stunden passiert war. Erleichtert resümierte er, dass sie es geschafft hatten. Er versuchte aufzustehen, konnte aber seine Hände nicht benutzen, der Schmerz war einfach zu groß. Stöhnend sank er zurück auf das Kissen. In diesem Augenblick betrat eine Schwester das Zimmer, erfasste Tims Wunsch und half ihm auf.
    „Ich habe Durst!“
    „Und bestimmt auch Hunger?“, fragte sie lächelnd. Tim nickte.
    „Ich bringe dir gleich etwas!“
    Die Schwester verschwand und sagte auch dem Arzt Bescheid. Schwungvoll öffnete dieser wenig später die Tür. „Na, wie geht es denn unseren Patienten heute?“
    „Mir geht es ganz gut, und Kevin schläft noch.“
    Geweckt durch die Stimmen, schlug auch Kevin die Augen auf. Lächelnd sah ihn der Arzt an und wünschte ihm einen guten Morgen.
    „Wünsche ich auch!“, nuschelte Kevin unter der
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