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Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Titel: Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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gigantischen kugelförmigen Behälter, von dem verschiedene silbrig glänzende Röhren abgingen. Die Kugelform des Behälters mit den verzweigten Röhren erinnerte Braun an einen auf dem Kopf stehenden Oktopus.
    Die Kamera fuhr unruhig hin und her, so als könne sie sich nicht entscheiden, welche Position die beste wäre. Schließlich schwenkte die Kamera über den Boden und folgte einer dünnen roten Zündschnur, die aber noch nicht brannte.
    „Mein Gott!“ Chiara hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Bild. Braun, Berger und einige Polizeischüler standen hinter ihr und niemand sprach ein Wort, es schien, als wären alle in die stumme Betrachtung der roten Zündschnur versunken.
    „Dieser Mann soll wohl live angezündet werden“, sagte Berger schließlich mit belegter Stimme. „Das ist echt krass.“
    „Hier haben wir auch die Vorlage.“ Braun wies auf die entsprechende Zeichnung der Sprayerin, die sie bei Jonas Blau gefunden hatten: ein Königsthron mit einer Gestalt darauf, die sich ein Flammenherz aus der Brust reißt.
    „Kann man über den Stream herausfinden, wo das aufgenommen wird?“ Chiara löste sich nach Brauns Frage langsam aus der Erstarrung und hämmerte hektisch in die Tastatur.
    „Funktioniert nicht, die Website läuft über einen ausländischen Server“, seufzte sie entnervt.
    Wieder klingelte Brauns Handy, wieder war es Elena Kafka.
    „Was ist auf dieser Website zu sehen?“ Braun hörte, wie Elena Kafka auf das Gaspedal stieg und der Motor ihres Porsches aufheulte.
    „Bisher sehen wir bloß einen gefesselten Mann auf einem Stuhl. Wir wissen allerdings nicht, wer er ist, denn er hat einen Sack über den Kopf gestülpt. Er soll wahrscheinlich wie die anderen Opfer verbrannt werden, denn es führt eine Zündschnur zu ihm hin.“
    „Verdammt, Braun, fahren Sie so schnell wie möglich zu Red Zorn und nehmen Sie Chiara mit ihrem Laptop mit, damit wir sehen, was auf der Website weiter passiert.“
    „Wir halten Sie auf dem Laufenden, Elena!“
    Braun hörte sie wütend hupen. „Schon eine Ahnung, von woher der Livestream gesendet wird?“
    „Ich tippe auf ein Industriegebäude mit einem großen kugelförmigen Behälter aus Metall, von dem dutzende von verwinkelten Rohren abgehen. Wir haben allerdings noch keine Ahnung, wo sich dieses Gebäude befindet.“
    Braun trennte die Verbindung und schaute zu Chiara, die ihm aufgeregt winkte.
    „Das könnte es sein!“, rief sie und tippte auf das Foto eines Industriegebäudes mit hohen vergitterten Fenstern und einem gemauerten Schornstein, der wie ein Kirchturm aussah.
    „Was soll das denn sein?“, fragte Braun und runzelte skeptisch die Stirn.
    „Das ist das Gebäude der Heizungsanlage in der ehemaligen Tabakfabrik, in der jetzt Red Zorn seine Streetwear produziert.“ Chiara scrollte auf das nächste Bild, das eine Innenansicht des Gebäudes zeigte. Das Foto war an einem sonnigen Tag aufgenommen worden, denn durch die hohen vergitterten Fenster fielen die Sonnenstrahlen direkt auf einen blitzenden kugelförmigen Behälter, von dem aus silberne Röhren in alle Richtungen führten.
    „Fantastisch, Chiara“, rief Braun. „Das ist es! Ist diese Anlage überhaupt noch in Betrieb?“
    „Natürlich. Sorgt im Winter für Wärme und im Sommer für die Klimaanlage. Damit wird auch das Wasser in der gesamten Fabrik erwärmt“, antwortete Chiara. „Die gesamte Anlage wird mit einem Dieselaggregat betrieben.“ Plötzlich verstummte Chiara und starrte Braun an. „Die Zündschnur zu dem gefesselten Mann ...“, mehr brachte sie nicht hervor.
    „Der Mann ist mit Benzin übergossen worden“, ergänzte Braun und wies auf die Benzinkanister, die am rechten Bildrand gerade noch zu erkennen waren. „Wenn ihn die Flamme der Zündschnur erreicht, beginnt er zu brennen. Auch der Dieseltank explodiert und mit ihm die ganze Anlage.“

69. Alle müssen brennen

    „Ich bin von den Toten auferstanden, um den Tod zu bringen!“ Die Frau, die diesen Satz in die Kamera sprach, hatte nur noch entfernt eine Ähnlichkeit mit der attraktiven Xenia Hansen. Sie hatte brünette Haare und sich ein rotes Feuermal auf die linke Wange geschminkt. Ihre unruhig hin und her huschenden Augen waren blassblau und hatten ohne die leuchtend blauen Kontaktlinsen ihren Glanz verloren.
    Xenia redete schleppend, so als würde sie unter Drogen stehen. Sie erzählte die tragische Geschichte ihrer Zwillingsschwester, sprach so
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