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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)
Autoren: Jessica Lobe
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abscheulichen Fisch. Am gesamten Körper hatte es messerscharfe Kiemen, mit denen es laut und kräftig atmete. Sein großes Maul strotzte nur so vor spitzen Zähnen. Und seine Augen ... Es waren so viele. Allan wusste nicht, in welches er zuerst schauen sollte.
    Er versuchte sich mit Händen und Füßen zu wehren, wobei er sich an den Kiemen die Finger und Handgelenke aufschnitt. Ohne sein Schwert würde er dieses Unwesen nicht bekämpfen können. Doch wie sollte er es wiederbekommen? Er spürte, wie das Amulett auf seiner Brust zu arbeiten begann. Das Leuchten bündelte sich zu einem Strahl und schien in die Augen des Fischwesens. Es ließ sein Opfer los und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Allan nutzte die Situation, schnappte sich sein Schwert und schlug seinem Gegner den Schädel ab.
     
    Enolas Verletzungen sahen schlimmer aus als vermutet und Allans waren kaum von Bedeutung. Die Nacht näherte sich dem Ende und das Licht auf seiner Brust erlosch. Das hatte die Prinzessin also damit gemeint, wenn er nicht mehr weiterwissen sollte. Er fragte sich, ob das Amulett noch andere Fähigkeiten hatte.
    Den Sumpf ließen sie hinter sich und spürten endlich festen Boden unter ihren Füßen. Doch außer weiten Landschaften war hier nichts zu sehen. Weder Schnee, noch irgendwelche Gebirge.
    Er ritt mehrere Tage weiter Richtung Norden. Allmählich schien er in die trockene Einöde zu kommen. Weit und breit war kein Anzeichen von Leben zu erkennen. Der Boden sah durstig aus und nirgendwo gab es auch nur ein bisschen Grün. Allan hoffte, diese Wüste sei nicht allzu groß. Wo sollte Enola sich sonst sättigen?
    Nach einem weiteren Tag hatte sein Bangen ein Ende. Doch glücklicher war er darüber nicht. Von der schwülen und trockenen Einöde ging es nahtlos über in eine eisige Schneelandschaft. Er hatte das Gefühl, verloren zu sein. Wie sollte er sich hier zurechtfinden? Um ihn herum gab es weit und breit nur weiß. Weißer Schnee, weißer Himmel. Doch im nächsten Augenblick fiel ihm etwas ein, was die Hoffnung in seine Gedanken einkehren ließ. Kanula sollte ein Schneegebirge sein. Er hatte es geschafft.
    »Irgendwo hier liegt Kanula«, sprach er zu sich selbst. »Hast du gehört, Enola? Wir sind bald da, und dann kannst du dich ausruhen.« Er klopfte ihr auf den Rücken. »Die Reise war anstrengend genug für dich.«
    Enola wieherte, wie Allan glaubte, vor Freude.
    Er wusste nicht, wo er entlang reiten sollte, also hielt er sich weiter Richtung Norden. Das dachte er zumindest. Er merkte nicht, wie er mit jedem Schritt von seinem Weg abkam.
    Sie bestiegen das Gebirge, als sein Pferd zu wiehern begann und stehen blieb.
    »Warum gehst du nicht weiter? Los! Komm´ schon!« Er gab ihr einen Klaps, um sie voranzutreiben. Doch Enola ging keinen Schritt. »Was ist denn los mit dir? Wir haben es bald geschafft. Dann kannst du auch Pause machen.«
    Aber seiner Stute schien es nicht ums Ausruhen zu gehen, sondern um etwas anderes. Er war damit beschäftigt, Enolas Seiten einen Tritt zu geben, als ein Schneesturm ihn überraschte und er die Hand vor Augen nicht mehr sah. Bei jedem Atemzug schmerzte seine Kehle vor Eiseskälte. Enola verfiel anscheinend in Panik und begann, um sich zu treten. Allan konnte sich nicht halten, fiel von ihr herab und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf, wodurch der das Bewusstsein verlor.
     
    Esary blickte durch das Fenster und war erleichtert, dass der Schneesturm nachließ.
    »Ob wir nun raus können, um ...«
    »Nein!«
    Hinter ihr ertönte die Stimme ihres Vaters. Er lag in seinem Bett und beobachtete sie von dort aus.
    »Aber Vater! Wir müssen doch ...«
    »Nein, Esary! Wir können nicht raus. Wir wissen nicht, welche Gefahr noch auf uns lauert.«
    »Sieh´ nur, was sie mit deinem Vater gemacht haben.« Ihre Mutter war aus ihrem Schlaf erwacht und wirkte schlaftrunken. »Wir dürfen nicht vor die Tür gehen, solange die Bedrohung nicht gebannt ist.«
    »Und wie lange wollen wir noch hier sitzen und hoffen, dass irgendwer kommt, der diese Wesen vernichtet?«
    »Du hast ja nicht unrecht, Esary.« Ihre Mutter seufzte. »Aber was nützt es uns, wenn noch einer von uns verletzt oder gar getötet wird.«
    Widerwillig musste Esary ihr zustimmen. Ihr Vater war ein kräftiger und starker Mann, doch war er nicht gegen diese Wesen angekommen. Also blieb sie auf dem Stuhl, welchen sie vor dem Fenster platziert hatte, sitzen und grübelte über die Welt dort draußen nach. Schon seit langem fragte sie
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