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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead
Autoren: Anthony Horowitz
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Raum. Alles an ihm wirkte zierlich. Er hatte die ganze Zeit unbewegt am Tisch gesessen, als fürchtete er zu zerbrechen. An seinem Sessel lehnte ein Spazierstock, um dessen Griff sich ein silberner Skorpion wand. Er trug einen weißen Anzug und hellgraue Handschuhe.
    »Ich habe mich lange mit dieser Operation beschäftigt«, erklärte er. »Bei oberflächlicher Betrachtung scheint es sich in der Tat um eine recht komplizierte Aufgabe zu handeln, jedoch haben wir drei sehr günstige Umstände auf unserer Seite. Erstens be fin det sich diese Insel, Reef Island, genau am richtigen Ort. Zweitens ist der Termin in fünf Wochen genau der richtige Zeitpunkt. Und drittens gibt es die Waffe, die wir brauchen, hier in England, keine dreißig Meilen von London entfernt.«
    »Und was für eine Waffe soll das sein?«, fragte der Franzose.
    »Eine Bombe. Freilich eine ganz besondere Bombe – ein Prototyp. Soweit ich weiß, gibt es nur ein einziges Exemplar davon. Die Briten haben ihr einen Codenamen gegeben. Royal Blue.«
    »Major Yu hat vollkommen Recht«, unterbrach ihn Kurst. »Royal Blue befindet sich zurzeit in einer geheimen Waffenfabrik außerhalb von London. Das ist auch der Grund, warum wir unser Treffen hier abhalten. Wir beobachten die Fabrikseit einem Monat und haben bereits ein Team in Bereitschaft. Am Ende dieser Woche wird die Bombe in unserem Besitz sein. Danach, Major Yu, übernehmen Sie die Leitung der Operation. «
    Major Yu nickte bedächtig.
    »Mit allem Respekt, Mr Kurst«, meldete sich Levi Kroll zu Wort. Seine Stimme klang unangenehm und kein bisschen respektvoll. »Ich hatte den Eindruck, dass ich bei der nächsten Operation das Kommando führen sollte.«
    »Sie werden sich leider gedulden müssen, Mr Kroll. Sobald wir Royal Blue in Besitz genommen haben, wird die Bombe nach Bangkok geflogen und auf dem Seeweg zu ihrem Bestimmungsort gebracht. Sie kennen sich in dieser Region nicht aus. Major Yu jedoch arbeitet seit zwei Jahrzehnten dort, in Bangkok, Jakarta, Bali und Lombok. Und er hat einen Stützpunkt im Norden Aus traliens. Er kontrolliert ein gewaltiges kriminelles Netzwerk – sein shetou oder Snakehead. Diese Organisation wird den Transport der Waffe übernehmen. Sie ist in diesem Fall am besten für unsere Belange geeignet.«
    Der Israeli nickte knapp. »Sie haben Recht. Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbrochen habe.«
    »Ich nehme Ihre Entschuldigung an«, erwiderte Kurst, aber das war gelogen. Er fand, Levi Kroll sprach zu oft, ohne vorher nachzudenken. Eines Tages würde er Scorpia verlassen müssen. »Major?«
    Es blieb nur noch wenig zu sagen. Winston Yu nahm die Brille ab und putzte sie mit seinen behandschuhten Fingern. Die Lider über seinen metallisch grau schimmernden Augen waren kaum zu sehen. »Ich werde meinen Leuten in Bangkok und Jakarta Bescheid sagen, dass die Maschine demnächst aufdie Reise geht«, murmelte er. »Für die unauffällige Anlieferung in der Nähe von Reef Island ist bereits alles arrangiert. Was diese Konferenz mit ihren hochgesteckten Zielen angeht, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich kann Ihnen versichern, dass sie niemals statt finden wird.«
     
    Z wei Tage später verließ um achtzehn Uhr ein blauer Renault Megane die M11 über eine mit NUR FÜR BETRIEBSFAHRZEUGE gekennzeichnete Ausfahrt. Es gibt viele solche Ausfahrten an den britischen Autobahnen. Tausende Autos rasen stündlich daran vorbei und die Fahrer schenken ihnen keine Beachtung. Tatsächlich sind die meisten dieser Ausfahrten vollkommen harmlos und führen lediglich zu Betriebshöfen oder Verkehrsüberwachungsstellen. Aber auch die Autobahnen haben ihre Geheimnisse. Als der Megane langsam vor einem Flachbau ausrollte, der wie ein ganz normales Bürogebäude aussah, wurde er von drei Überwachungskameras verfolgt und versetzte die Wachleute in Alarmbereitschaft.
    In Wirklichkeit war dieses Gebäude ein Waffenforschungszentrum des Verteidigungsministeriums. Nur wenige Leute wussten von seiner Existenz und noch weniger hatten Zutritt. Das Auto, das soeben vorgefahren war, hatte hier nichts zu suchen, und die Wachleute – Angehörige der Spezialeinheiten – hätten auf der Stelle Alarm auslösen müssen. So sah es die Dienstanweisung vor.
    Aber der Renault Megane ist ein harmloses und gewöhnliches Familienauto und dieser hier hatte offensichtlich einen schlimmen Unfall gehabt. Die Windschutzscheibe war zertrümmert, die Motorhaube eingedrückt. Der Kühler dampfte. Auf dem Fahrersitz
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