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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel
Autoren: Anthony Horowitz
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Augenzwinkern. Dann wurde er plötzlich ernst. »Aber ich finde es sehr beunruhigend, dass die Sicherheitsdienste unseres Landes so ahnungslos sind. Ich denke, Sie sind dazu da, uns zu beschützen.«
    »Genau aus diesem Grund suchen wir das Gespräch mit Ihnen«, gab Mrs Jones zurück. »Wenn Sie etwas wissen, sollten Sie es uns sagen ...«
    Webber unterbrach sie. »Ich denke, ich habe Ihnen schon genug gesagt. Wenn Sie mehr wissen wollen, schlage ich vor, Sie kommen zu meinem nächsten Vortrag. Heute in zwei Wochen spreche ich auf einer Konferenz in Stockholm, und es ist gut möglich, dass ich bis dahin weitere Informationen über Force Three besitze. Falls ja, werde ich sie Ihnen bestimmt nicht vorenthalten. Und jetzt, wenn Sie gestatten, möchte ich mich von Ihnen verabschieden.«
    Webber schob sich zwischen ihnen hindurch und eilte zur Garderobe. Er musste lächeln. Die Sache war perfekt gelaufen – und die Begegnung mit Alan Blunt und Mrs Jones war eine unerwartete Zugabe gewesen. Er fischte einen Plastikchip aus seiner Tasche und gab ihn der Garderobenfrau, die ihm sogleich seinen Mantel und sein Handy reichte. Man hatte ihm beides am Eingang abgenommen – genau wie er es in seinem Buch empfahl.
    Neunzig Sekunden später trat er auf die breite Flusspromenade hinaus. Es war Anfang Oktober, aber noch ziemlich warm; das Wasser lag dunkelblau unter der Nachmittagssonne. Nur wenige Leute waren unterwegs – hauptsächlich Jugendliche, die auf ihren Skateboards herumratterten – aber Webber musterte sie trotzdem kritisch, nur um ganz sicherzugehen, dass niemand von ihnen sich für ihn interessierte. Wie immer ging er zu Fuß nach Hause, auf Taxis oder öffentliche Verkehrsmittel verzichtete er nach Möglichkeit. Auch das hatte er in seinem Buch geschrieben: »In größeren Städten ist man im Freien grundsätzlich sicherer.«
    Er war kaum losgegangen, als das Handy in seiner Jackentasche klingelte und vibrierte. Er zog es hervor. Irgendwo im Hinterkopf glaubte er sich zu erinnern, dass das Handy ausgeschaltetgewesen war, als er es an der Garderobe entgegengenommen hatte. Aber er war noch immer so sehr mit seinem gelungenen Auftritt beschäftigt, dass er diesen Gedanken beiseiteschob.
    Es war neunundzwanzig Minuten nach drei.
    »Hallo?«
    »Mr Webber. Ich rufe an, um Ihnen zu gratulieren. Das war sehr gut.«
    Die Stimme klang künstlich gedämpft. Ein Engländer war das nicht, der da sprach. Sondern jemand, der die Sprache sehr gewissenhaft gelernt hatte. Die Aussprache war zu bedächtig, zu präzise. Und völlig emotionslos.
    »Sie haben meinen Vortrag gehört?« Max Webber ging weiter, während er sprach.
    »O ja. Ich war im Publikum. Hat mich sehr gefreut.« »Wussten Sie, dass der MI6 da war?«
    »Nein.«
    »Ich habe hinterher mit ihnen gesprochen. Die waren sehr interessiert an dem, was ich zu sagen hatte.« Webber kicherte leise. »Vielleicht sollte ich meinen Preis erhöhen.«
    »Ich denke, wir bleiben bei der ursprünglichen Vereinbarung«, antwortete die Stimme.
    Max Webber zuckte mit den Achseln. Zweihundertfünfzigtausend Pfund waren immer noch eine ganze Menge. Auf ein geheimes Bankkonto überwiesen, blieb das Geld steuerfrei, und kein Mensch stellte irgendwelche Fragen. Und die Sache war so einfach gewesen. Eine Viertelmillion für zehn Minuten Arbeit!
    Der Mann am anderen Ende klang plötzlich traurig. »Aber eine Sache beunruhigt mich, Mr Webber.«
    »Was denn?« Webber hörte ein Geräusch im Hintergrund. Ein Knistern. Er drückte das Handy fester an sein Ohr.
    »Mit Ihrer heutigen Rede haben Sie sich Force Three zum Feind gemacht. Und wie Sie selbst ausgeführt haben, sind diese Leute vollkommen rücksichtslos.«
    »Ich glaube nicht, dass wir uns wegen Force Three Sorgen machen müssen.«
    Webber sah sich um, ob ihm auch niemand zuhörte. »Und Sie, mein Freund, sollten nicht vergessen, dass ich mal beim SAS war. Ich kann schon auf mich aufpassen.«
    »Ach ja?«
    Verhöhnte ihn die Stimme? Webber verstand selbst nicht ganz warum, aber langsam wurde ihm mulmig. Und das Knistern in seinem Handy wurde immer lauter. Hörte sich an wie ein Ticken.
    »Ich habe keine Angst vor Force Three«, prahlte er. »Ich habe vor niemandem Angst. Sorgen Sie nur dafür, dass mir das Geld überwiesen wird.«
    »Leben Sie wohl, Mr Webber«, sagte die Stimme. Es klickte.
    Eine Sekunde herrschte Stille.
    Dann explodierte das Handy.
    Max Webber hatte es fest an sein Ohr gepresst. Falls er den Knall noch gehört hatte, war
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