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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel
Autoren: Anthony Horowitz
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Krankenhaus mitten in der Nacht, und fast hatte Alex Angst, sich zu bewegen, als ob er damit irgendein ungeschriebenes Gesetz zwischen den Gesundenund den Kranken brechen würde. Aber Alex wusste, wenn er im Bett bliebe, würde er stundenlang nicht einschlafen können. Und außerdem musste er sich keine Sorgen machen. Mrs Jones war überzeugt davon, dass Scorpia keine Gefahr mehr darstellte. Am liebsten wäre er einfach mit dem Nachtbus nach Hause gefahren.
    Natürlich kam das nicht infrage. So weit durfte er es nicht treiben. Aber er wollte zum Empfang gehen und durch die Glastür eine echte Straße mit Menschen und Autos und Lärm und Schmutz beobachten. Tagsüber waren an der Pforte drei Leute beschäftigt, die hauptsächlich am Telefon irgendwelche Anfragen beantworteten. Nach acht Uhr kam ein Mann für die Nachtschicht. Alex kannte ihn schon – ein freundlicher Ire, der Conor Hackett hieß. Die beiden hatten sich vor ein paar Tagen angefreundet.
    Conor war fünfundsechzig und hatte den größten Teil seines Lebens in Dublin verbracht. Den Job hier hatte er angenommen, um seine neun Enkelkinder zu unterstützen. Nachdem Conor eines Nachts eine Weile mit Alex geplaudert hatte, ließ er sich schließlich dazu überreden, Alex vor die Tür zu lassen. Eine wunderbare Viertelstunde lang hatte Alex vor dem Haupteingang gestanden, den vorbeirauschenden Verkehr beobachtet und die kühle Nachtluft geatmet. Jetzt wollte er das noch einmal machen. Conor würde zunächst jammern; vielleicht würde er sogar drohen, die Schwester zu rufen. Aber Alex war sicher, dass er ihm den Gefallen tun würde.
    Er nahm die Treppe, weil er befürchtete, das Klingeln des Aufzugs könne ihn verraten. In der ersten Etage angekommen, trat er in einen langen Flur und sah auf den spiegelblanken Boden des Empfangsraums und die Glastüren des Haupteingangshinunter. Conor saß hinter dem Schalter und las in einer Zeitschrift. Auch hier unten war das Licht gedämpft, als wollte das Krankenhaus Besucher schon beim Eintreten daran erinnern, wo sie sich befanden.
    Conor schlug eine Seite um. Alex wollte gerade die letzten Stufen zu ihm hinuntergehen, als plötzlich die Eingangstür aufglitt.
    Alex erschrak und war gleichzeitig ein wenig verlegen. Er wollte nicht in Schlafanzug und Morgenmantel hier unten erwischt werden. Dennoch interessierte es ihn natürlich brennend, wer so spät in der Nacht noch in die Klinik kam. Er trat einen Schritt zurück in den Schatten. So konnte er unbemerkt alles beobachten, was sich da unten abspielte.
    Vier Männer traten ein. Sie waren Ende zwanzig und sahen ziemlich kräftig aus. Der Anführer trug eine Militärjacke und ein Che-Guevara-T-Shirt. Die anderen trugen Jeans, Kapuzenshirts und Turnschuhe. Von seinem Versteck aus konnte Alex ihre Gesichter nicht sehr deutlich erkennen, aber ihm war sofort klar, dass irgendetwas nicht mit ihnen stimmte. Sie be wegten sich zu schnell, zu energisch für Krankenhausbesucher.
    »Hey – wie läuft’s denn so?«, fragte der Erste. Seine Stimme, drang scharf durch den halbdunklen Raum.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Pförtner.
    »Wir möchten einen Ihrer Patienten besuchen«, erklärte der Mann. »Vielleicht können Sie uns sagen, wo er ist.«
    »Tut mir sehr leid.« Alex konnte Conors Gesicht nicht sehen, hörte aber an seiner Stimme, dass er lächelte. »Sie können jetzt niemanden besuchen. Es ist kurz vor eins! Kommen Sie bitte morgen wieder.«
    »Sie haben mich wohl nicht verstanden.«
    Alex wurde nervös. Die Stimme des Mannes klang plötzlich bedrohlich. Und wie die anderen drei sich aufgebaut hatten, verhieß auch nichts Gutes. Sie hatten sich zwischen Empfang und Eingang verteilt. Als wollten sie verhindern, dass Conor weglief. Oder jemand hereinkam.
    »Wir wollen zu Paul Drevin.«
    Alex erschauderte ungläubig, als er den Namen hörte. Paul Drevin. Der Junge aus dem Zimmer neben seinem! Was konnten diese Männer mitten in der Nacht von ihm wollen?
    »In welchem Zimmer liegt er?«, fragte der Mann in der Militärjacke.
    Conor schüttelte den Kopf. »Das darf ich Ihnen nicht sagen«, entgegnete er schwach. »Kommen Sie morgen wieder, dann wird man Ihnen gern weiterhelfen.«
    »Wir wollen es aber jetzt wissen«, verlangte der Mann und griff in seine Jacke. Der Boden unter Alex schien plötzlich zu schwanken, als er sah, wie der Mann eine Pistole hervorzog. Sie war mit einem Schalldämpfer ausgerüstet. Und wurde auf Conors Kopf gerichtet.
    »Was ...?« Conor
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