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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel
Autoren: Anthony Horowitz
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war erstarrt; seine Stimme überschlug sich. »Ich darf Ihnen das nicht sagen!«, rief er. »Was machen Sie hier? Was wollen Sie?«
    »Wir wollen die Zimmernummer von Paul Drevin. Wenn Sie mir die nicht in den nächsten drei Sekunden nennen, drücke ich ab, und dann werden Sie von diesem Krankenhaus nur noch den Leichenraum brauchen.«
    »Warten Sie!«
    »Eins ...«
    »Ich weiß nicht, wo er ist!«
    »Zwei ...«
    Alex spürte einen Stich in der Brust und merkte, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.
    »Na schön! Na schön! Ich suche Ihnen die Nummer heraus.«
    Der Pförtner tippte hektisch auf der Tastatur herum, die vor ihm auf dem Empfangsschalter stand.
    »Er ist auf der zweiten Etage! Zimmer acht.«
    »Danke«, sagte der Mann und drückte ab.
    Alex hörte das wütende Husten, mit dem die Kugel aus dem Schalldämpfer kam. Er sah etwas Schwarzes aus der Stirn des Pförtners spritzen. Als Conor nach hinten fiel, hob er noch einmal kurz die Hände.
    Keiner bewegte sich.
    »Zimmer acht. Zweite Etage«, flüsterte einer der Männer. »Ich hab’s euch ja gesagt, er ist in Zimmer acht«, sagte der erste Mann.
    »Warum hast du dann gefragt?«
    »Um ganz sicherzugehen.«
    Einer kicherte.
    »Holen wir ihn uns«, sagte ein anderer.
    Alex war wie betäubt. Seine Wunde pochte heftig. Das war doch nicht möglich! Aber es war möglich. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen.
    Die vier Männer setzten sich in Bewegung.
    Alex drehte sich um und rannte los.

Notfall
    H undert Gedanken jagten ihm gleichzeitig durch den Kopf, als er, immer zwei Stufen auf einmal, die Treppe hinaufrannte. Wer waren diese vier Männer, und was wollten sie von Paul? Der Name Drevin sagte ihm etwas, aber jetzt war nicht die Zeit, genauer darüber nachzudenken. Was konnte er tun, um Conors Mörder aufzuhalten?
    Vor einem Feuermelder blieb er stehen. Einige kostbare Sekunden lang schwebte seine Faust vor der Glasscheibe des roten Kastens. Aber dann erkannte er, dass es nichts nützen würde, den Alarm auszulösen. Noch hatte er das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Ein Feueralarm würde den Männern aber verraten, dass jemand sie gesehen hatte, und dann würden sie nur umso schneller machen. Bis Polizei und Feuerwehr schließlich einträfen, hätten sie den Jungen längst getötet oder entführt.
    Alex wollte sich den vier Männern nicht allein entgegenstellen. Er wünschte verzweifelt, er könnte um Hilfe rufen. Aber die käme natürlich auch zu spät.
    Von einem winzigen Hoffnungsschimmer getrieben, lief er weiter die Treppe hinauf. Die Männer waren sehr zielstrebig und rücksichtslos aufgetreten. Aber einen Fehler hatten sie schon gemacht.
    Sie waren zum Fahrstuhl gegangen, und Alex wusste etwas,das sie nicht wussten. Als St. Dominic vor zwanzig Jahren gebaut worden war, hatte man die Aufzüge speziell für den Transport von Patienten aus den unten gelegenen Operationssälen angelegt, das heißt, sie mussten vollkommen erschütterungsfrei anhalten können. Somit waren sie sehr langsam. Alex brauchte keine zwanzig Sekunden in die zweite Etage; die Männer würden fast zwei Minuten brauchen. Das gab ihm eine Minute und vierzig Sekunden, um etwas zu unternehmen. Aber was?
    Er rannte durch die Tür in die Schwesternstation vor seinem Zimmer. Seltsam, da war immer noch niemand. Vielleicht hatten die vier Männer irgendwie für Ablenkung gesorgt. Das würde einiges erklären. Womöglich hatten sie die Schwester mit einem Anruf weggelockt, und jetzt lief sie irgendwo im Krankenhaus herum. Alex stand keuchend in dem dämmerigen Licht und versuchte sein Gehirn in Gang zu bringen. Und versuchte vor allem, nicht daran zu denken, wie der Aufzug Zentimeter um Zentimeter höher kam.
    Ihm war schmerzlich bewusst, wie ungleich die Kräfte in diesem Kampf verteilt waren. Diese Männer waren Profikiller. Das hätte Alex auch erkannt, wenn er nicht gesehen hätte, wie sie den Nachtpförtner ermordet hatten. Das merkte man schon an ihrer Körpersprache, an ihrem Lächeln, an der Art, wie sie miteinander sprachen. Das Töten war zu ihrer zweiten Natur geworden. Alex konnte es unmöglich mit ihnen aufnehmen. Er war unbewaffnet. Schlimmer noch, er lief in Schlafanzug und Pantoffeln herum und hatte eine Wunde in der Brust, die von Nähten und Verbänden zusammengehalten wurde. Noch nie war er so hilflos gewesen. Wenn sie ihn zu sehen bekamen, war er erledigt. Er hatte keine Chance.
    Aber trotzdem musste er etwas tun. Er dachte an den merkwürdigen einsamen
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