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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel
Autoren: Ann Benson
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Rückreise um eine Woche auf, und zu dritt fuhren sie in ein Hotel im Seebad Brighton. Die reine Meeresluft dort wirkte ihre eigenen Wunder, und bald waren Carolines Lungen wieder in Ordnung, und sie begann auf ihren beschädigten Füßen zu gehen. Janie gewann allmählich die Hoffnung, sie könne wieder ganz zu der Person werden, die sie einst gewesen war.
    Doch im innersten Herzen wußte sie, daß ein Teil von Caroline in dieser Hütte gestorben war, irgendein kleiner, aber lebenswichtiger Teil ihres eigentlichen Wesens. Manchmal erhaschte Janie einen Ausdruck undefinierbarer Trauer auf Carolines Gesicht, als vermisse sie irgend etwas schrecklich.
    Michael Rosow verbrachte die Zeit von Carolines heimlicher Rekonvaleszenz mit Razzien unter Marginalen, mit der Überprüfung von Zollberichten und Flugreservierungen. Nach soliden, gründlichen und oft frustrierenden Ermittlungen hatte er die Identität der mysteriösen Rothaarigen schließlich auf nur drei Möglichkeiten eingegrenzt. Die erste hatte er bereits überprüft, und sie hatte sich als Sackgasse erwiesen. Als er die zweite kontrollierte, hatte er entdeckt, daß das Paßfoto in seinem Computersystem um etliche Jahre und ein paar Dutzend Pfunde überholt war.
    Doch die dritte, noch ungeprintete Kandidatin war in dem Hotel, das sie als zeitweiligen Wohnort in London angegeben hatte, nicht zu finden. Der Portier erinnerte sich, sie seit etlichen Tagen nicht mehr gesehen zu haben, und ihre Begleiterin hatte sie beide abgemeldet, angeblich wegen unvorhergesehener Reisepläne, die sich aber in keinerlei Computeraufzeichnungen bestätigen ließen. Als ursprünglicher Grund für den Besuch Englands war »wissenschaftliche Forschung« angegeben worden, und ein Wachmann aus dem Institut, dem Fundort der »Phantomhand«, hatte angegeben, sie dort kürzlich gesehen zu haben. Das paßte, es paßte fast zu gut, und er wußte, diesmal würde es klappen. Er brauchte nur festzustellen, welches Flugzeug sie nehmen würde, wenn sie ausreiste, und sie am Flughafen zu erwarten.
    Janie zog Caroline den Kragen ihrer Jacke dichter um den Hals und knöpfte sie zu, da sie an die verheilenden Finger ihrer Gefährtin dachte. »Ist Ihnen warm genug?« fragte sie.
    »Ja. Aber der Kragen juckt.«
    Ihr Gepäck war bereits in der Maschine, wie man ihnen gesagt hatte, natürlich bis auf den Kleidersack, der als Leichenhemd für Ted gedient hatte.
    Ein ziemlich hübscher und außerordentlich gut gebauter junger Steward mit einem reizenden Lächeln prüfte ihre Bordkarten und wollte sie gerade durch die Laser-Sicherheitssperre gehen lassen. Sie näherten sich dem Kontrollpunkt, als Janie in einiger Entfernung eine Unruhe hörte.
    Sie drehte sich um und sah einen Mann, der sich mit schnellen Schritten näherte. Er hielt einen Ausweis hoch, und die Leute machten ihm sofort Platz.
    Janie geriet in Panik; nach allem, was sie durchgemacht hatten, war dies der letzte Schritt ihrer sicheren Rückkehr in die USA. Sie hoffte, daß alles, was Bruce getan hatte, funktionieren würde, hielt den Atem an und führte Caroline durch die Sperre; sie hatte große Angst, das Alarmsignal würde erklingen, wenn ihre Paßnummern sie als ungeprintet zu erkennen gaben. Doch bei Caroline schwieg das Signal. Janie flüsterte ein kurzes Gebet und folgte ihr.
    Es gab keinen Alarm. Danke, Ethel ... und Betsy, dachte Janie und ging die Rampe hinunter.
    Keine dreißig Sekunden nachdem Caroline und dann Janie die Sperre passiert hatten, kam Rosow dort an. Er hielt seine Biocop-Marke hoch und zeigte dem Steward das inzwischen abgegriffene Bild von Carolines Gesicht. Der erkannte sie und sagte: »Sie ist soeben an Bord gegangen.«
    »Wie konnte sie durch die Sperre kommen? Sie ist nicht geprintet.«
    Der Angestellte prüfte rasch die Computerliste und schaute zu Rosow auf. »Hier steht, daß sie es ist.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Rosow. »Ich muß mit ihr sprechen. Bitte holen Sie sie sofort aus der Maschine.«
    »Ich fürchte, das kann ich nicht«, sagte der Angestellte. Höflich trat er beiseite, um eine große Frau mit dunklen Haaren wieder hinausgehen zu lassen, und wandte sich dann wieder Rosow zu. »Diese Maschine gilt als amerikanisches Territorium. Ich habe dort keine Befugnisse.« Er grinste hämisch, denn es war ein seltenes Vergnügen, einem englischen Biocop eins auswischen zu können. »Und Sie auch nicht. Sie werden sich eine Ermächtigung der amerikanischen Botschaft beschaffen müssen, wenn Sie an Bord
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