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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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davon ist aufregend genug.« Ich hob den Zeigefinger. »Ich reise nach Tuki Tuki. Die königlichen Schlammbäder dort sollen eine sehr intensive Wirkung haben.«
    »Was?«, fragte König Dartmoor. »Sie finden es nicht aufregend genug, im freien Flug durch ein bodenloses Loch im Ozean zu stürzen, und wollen deshalb lieber nach Mokia reisen, um das Heilbad im dortigen Königspalast zu besuchen?«
    »Äh, ja«, sagte ich. »Ich habe eine besondere Vorliebe für Schlammpackungen, homöopathische Algentherapie und all das.«
    Die Könige blickten einander an.
    »Aber der mokianische Königspalast befindet sich momentan in einer Art Belagerungszustand«, wandte ein anderer König ein. »Es könnte…«
    »Ich werde mich nicht davon abbringen lassen!«, rief ich forsch und mit heroischer Gebärde. »Ich bin ein Smedry und Smedrys tun ständig so aberwitzige, unerwartete, exzentrische Dinge! Haha!«
    »Ach, du meine Güte!«, seufzte Grandpa Smedry theatralisch. »Er scheint fest entschlossen zu sein. Mein armer Enkel wird wegen seiner beängstigenden Smedry-typischen Impulsivität noch umkommen! Gäbe es doch nur eine Gruppe von Leuten, die es als ihre Aufgabe betrachtet, ihn zu beschützen!«
    Nach diesen Worten drehten wir uns um und liefen aus dem Saal. Die Könige und die Ritter starrten uns verblüfft nach.
    Bastille, Grandpa und ich kamen in die riesige Eingangshalle des Palastes, an deren Wänden gerahmte Stücke von seltenen und exotischen Glassorten hingen. Da ich meine Okulatorenbrille trug, nahm ich sie als schwach glühend wahr.
    »Denkt ihr, dass sie uns das abkaufen?«, fragte ich.
    Bastille runzelte die Stirn. »Abkaufen? Wieso? Hast du versucht, ihnen etwas zu verkaufen?«
    »Äh, nein. Das war eine Redefigur.«
    »Meinst du die Figur der Rednerin?«, fragte Bastille. »Wenn du dich so für ihre Figur interessierst, solltest du dich schämen. Königin Kamiko ist eine verheiratete Frau und mindestens vierzig Jahre älter als du!«
    Ich seufzte und formulierte meine Frage anders. »Denkt ihr, sie glauben mir meine Geschichte? Ich finde sie ein bisschen überzogen.«
    »Was findest du daran überzogen?«, fragte Bastille.
    »Dass ich nach Mokia reisen will– in ein Kriegsgebiet–, nur um dort Urlaub zu machen. Das ist doch verrückt.«
    »Für mich klingt es nach einer typischen Smedry-Idee«, murrte Bastille.
    »Sie werden es schlucken, Junge«, sagte Grandpa Smedry, der neben uns herlief. »Besonders die Ritter neigen dazu, alles… wörtlich zu nehmen. Sie werden das Schlimmste befürchten. Und das Schlimmste ist in diesem Fall, dass du mitten in ein Kriegsgebiet reisen willst, nur weil du meinst, dass deine Poren verstopft sind. Es dürfte uns nicht schwerfallen, sie dazu zu bringen…«
    Hinter uns klirrte es. Ich blickte über die Schulter.
    Nicht weniger als fünfzig Ritter von Crystallia eilten durch die lange Eingangshalle auf uns zu.
    »Grmpf!«, stieß ich hervor.
    »Alcatraz, sag doch nicht immer…« Bastille blickte auch über die Schulter. »GRMPF!«
    »Skandalöse Scalzis!«, rief Grandpa aus, als er die Ritterschar auf uns zustürmen sah. Die meisten trugen die volle Rüstung. Das silbrig glänzende Metall klirrte bei jedem Schritt. Es klang, als hätte jemand einen Schrank voller Töpfe geöffnet und diese dann alle auf einmal auf den Boden rasseln lassen.
    Wir nahmen die Beine in die Hand und gaben alles, um die Ritter abzuhängen. Aber sie waren schneller. Sie hatten Kriegerlinsen, ganz zu schweigen von anderen Crystin-Hilfsmitteln. Sie würden uns sicher einholen.
    »Alcatraz«, keuchte Grandpa Smedry mir ins Ohr, während wir die riesige Eingangshalle hinunterrannten. »Ich fürchte, ich habe einen kleinen Schwachpunkt in deinem klugen Plan entdeckt, mein Junge.«
    »Wirklich?«
    »Ich wusste, dass das passieren würde!«, zischte Bastille von der anderen Seite. »Ich bin so blöd. Wenn sie dich vor deiner Abreise schnappen, Alcatraz, können sie dich zu deiner eigenen Sicherheit in Schutzhaft nehmen!«
    »Schutzhaft?«, fragte ich.
    »Das bedeutet in der Regel eine verschlossene Tür«, sagte Grandpa Smedry. »Eine gepolsterte Zelle. Wasser und Brot. Oh, und, nicht zu vergessen, ein Gefängnis.«
    »Sie werden uns ins Gefängnis werfen?«, fragte ich entsetzt.
    »Hm, ja«, erwiderte Grandpa Smedry. »Die Ritter sind Leibwachen, mein Junge. Sie haben das Recht, selbst zu entscheiden, wann jemand, der unter ihrer Obhut steht, in zu große Gefahr zu geraten droht. Das gilt jedoch nur,
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