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Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals

Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals

Titel: Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
Autoren: Mary Janice Davidson
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Angst.
    Außerdem besaß Edmund zwei Masterabschlüsse, einen in der Geschichte Alaskas, den anderen in der Literatur des Landes. Die Prinzessinnen hatten ihm den Spitznamen Ichabod Brain verpasst, aber niemand – nicht einmal der König – wagte es, ihn auch so zu nennen.
    Edmund Dante regierte die königliche Familie mit Liebe und kompromissloser Rücksichtslosigkeit. Die Leibwächter des RST (Royal Security Team) hegten ebenso viel Respekt für den königlichen Haushofmeister wie für ihre Schützlinge. Sie pflegten auch Wetten darüber abzuschließen, ob Mr Dante statt Blut Eiswasser in seinen Adern habe. Oder überhaupt nichts.
    „Könnte mir jemand sagen, was hier eigentlich vorgeht?“, fragte Mr Dante nun mit mildem Vorwurf.
    Jeffrey schüttelte Holzsplitter aus seinem Haar. „Er hat geschrien. Ich bin rein. Keiner drin, alles in Ordnung. Arzt ist bereits auf dem Weg.“
    „Ich brauche keinen verdammten Arzt!“
    Kritisch musterte Edmund den Türrahmen. „Das vielleicht nicht, aber sicherlich einen Schreiner. Auch auf die Gefahr hin, Zeit zu verschwenden, indem ich mich wiederhole: Mein König, womit kann ich Euch dienlich sein?“
    Die Antwort des Königs bestand in einem Gurgeln und dann auch darin, dass er das zerknüllte Blatt aus der Hand gab. Edmund überflog das Schreiben in vier Sekunden, danach las er es noch einmal, diesmal aber gründlicher.
    „Hmmm.“
    „Das ist alles? Hmmm? Ein Hmmm auf Ihren dürren Arsch, Dante.“
    „Ich erzittere vor Eurem Zorn, mein König. Darf ich den Umschlag sehen?“
    „Ich hab immer geglaubt, dass Sie sowieso die gesamte Post des Königs durchleuchten“, warf Jeffrey ein. Er starb fast vor Neugierde, was in dem geheimnisvollen Brief stehen mochte, war aber zu stolz, um einfach danach zu fragen.
    „Neunzig Prozent“, erwiderte Edmund zerstreut, während er den Umschlag betrachtete, der von einem der unzähligen königlichen Sekretäre sauber aufgeschlitzt worden war.
    „Ja, und ich sag Ihnen immer wieder, dass es fünfundneunzig Prozent sein müssen“, bemerkte der König mit einer Handbewegung zu seinem Schreibtisch hin, auf dem sich die Papiere stapelten.
    Mr Dante reagierte gar nicht erst auf den königlichen Vorwurf. Vermutlich war er der einzige Mensch auf der Welt, der sich das erlauben durfte. „Einige wenige Briefe schlüpfen tatsächlich immer durch die Kontrolle. Vielleicht hat ihn ja einer der Verwalter gelesen und als vertraulich eingestuft.“
    „Glauben Sie das etwa?“ Der König fuhr sich mit den klobigen Fingern durch sein dichtes Haar. Obwohl er bereits Anfang sechzig war, sah er fünfzehn Jahre jünger aus. Sein dichter schwarzer Schopf, den er fast allen seinen Kindern vererbt hatte, wies kaum graue Haare auf. „Dass ich irgendwo noch ein Kind habe?“
    „Oder auch nicht.“ Edmund begutachtete nun ein Blatt Papier, das nach wie vor in dem Umschlag steckte. „DNA-Tests kann man fälschen. Die ganze Geschichte könnte auch ein Bluff sein. Sie haben doch wohl nicht vergessen, dass Sie der siebtreichste Mann der Welt sind?“
    „Tja, heiliger Strohsack, das muss mir wohl entfallen sein.“
    „Mr Rodinov, würden Sie bitte Ihre Waffe wegstecken? Es sind noch einige Monate bis zur Gänsejagd.“
    „Ja, Sir.“ Jeffrey widerstand der Versuchung, darauf hinzuweisen, dass eine Neunmillimeter wohl kaum die geeignete Waffe für die Gänsejagd war. „Majestät, wenn Sie mich nicht brauchen, begebe ich mich wieder auf meinen Posten.“
    „Danke, Jeff.“ Nur der König durfte sich erlauben, Jeffrey mit seinem verhassten Kurznamen anzusprechen. „Und danke, dass Sie so schnell reagiert haben. Tut mir leid, wenn ich Ihnen Angst gemacht habe. Und sagen Sie dem Doc, er braucht sich nicht zu bemühen, okay?“
    „Schon in Ordnung, Sir. Das werde ich tun.“ Jeffrey verneigte sich und durfte – da das Hofprotokoll der Baranovs bedeutend zwangloser war als das anderer Königshäuser – seinem Herrscher den Rücken zuwenden und hinausgehen.
    Er löschte den Code siebzehn und nahm seinen Posten wieder ein. Da jedoch keine Tür mehr vorhanden war, konnte er alles mithören. Das war auch gut so. Es war sogar mehr als gut. Es gefiel ihm, unsichtbar zu sein. Machte seinen Job um einiges leichter.
    Die Stimmen des Chefs und Mr Dantes drangen in den Korridor hinaus. Jeffrey nahm es als Zeichen des Vertrauens, dass sich keiner von ihnen die Mühe machte, seine Stimme zu senken. „Mein König, mir kommt da vor allem eine Frage in den Sinn
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