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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach
Autoren: Stefan Wolf
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war halb tot vor Angst.
    Von den Ganoven sah und hörte er nichts. Fahrerkabine und den rundum geschlossenen Laderaum trennte eine stabile Wand.
    »Schöner Mist, den wir uns eingebrockt haben«, sagte Biezich. »Ich zermartere mir den Kopf.«
    »Ich auch. Oder denkst du, ich penne.«
    »Ob du denkst oder pennst – das Ergebnis ist dasselbe.« »Jaja, du bist der Schlaue.«
    Biezich wich einem Schlagloch aus.
    »Die Kiste ist verfahren«, murmelte er. »Wohin mit dem Jungen? Wenn wir ihn irgendwo – und er kommt um... nein! Ist nicht drin. Nicht bei mir! Also lassen wir ihn laufen. Er rennt zu seinen Eltern und wir sitzen in der Tinte.«

     
    »Dann war alles umsonst.«
    »Du sagst es.«
    »Können wir den Bengel nicht irgendwie verwerten?« »Was meinst du mit verwerten? Ausbraten und einpökeln?«
    »Ich meine... ah... Lösegeld... und so.«

    »Mann, Baldur«, kläffte Biezich. »Damit würde die Sache noch schlimmer werden. Er kennt uns!«
    »Ach so. Ja.«
    »Moment mal!« Biezich nahm den Fuß vom Gas und die müde Kiste holperte vor sich hin. »So dumm ist das gar nicht. Aber es muss ein anderer machen.«
    »Waschen?« Schmerl betrachtete seine Hände. Sie waren ihm sauber genug.
    »Mensch!«, flüsterte Biezich. »Mir kommt eine pfundige Idee.«
    Schmerl wartete gespannt. Er rieb jetzt die Zähne aufeinander, was weniger laut war.
    »Stell dir Folgendes vor«, sagte Biezich: »Wir fahren die ganze Strecke bis zum Gasthaus Saurücken und ... «
    »Das hat bis Anfang Dezember geschlossen.«
    »Na, zum Glück! Oder möchtest du Zeugen? Beim Gasthaus ist eine Telefonzelle.«
    »Weiß ich.«
    »Wir lassen den Bengel frei und geben ihm Kleingeld, damit er zu Hause anrufen kann.«
    »Weshalb?«
    »Irgendwer muss ihn abholen. Zu Fuß wäre die Strecke zu weit. Und wir können ihn nicht mitnehmen, weil wir noch was anderes vorhaben.«
    »Ah, haben wir. Was denn?«
    »Wir fahren zu Hennig Fühme und besprechen alles mit ihm. Denn er ist unser Rechtsbeistand. Zwar ist er noch kein richtiger Anwalt, sondern Student, aber beraten kann er uns allemal. Und das hat er ja auch gut gemacht. Damals in der Rauschgiftsache. Oder als ich die Frau niedergeschlagen habe.«
    »Du hast sie niedergeschlagen. Ich habe sie getreten.«
    »So war es, Baldur. Und Hennig Fühme hat das Möglichste an mildernden Umständen für uns rausgeholt.«
    »Gut. Und wie weiter? Ich nehme an, wir stellen uns freiwillig, und er hilft. Dann sind wir also zu dritt im Präsidium, werden zusammengestaucht – und in Bälde erfolgt Anklage und wir kriegen Knast.«
    »Das lässt sich nicht ändern. Aber es wird wenig sein«, Biezich fühlte die Zuversicht in der Brust wie frische Meeresluft nach einer Strandwanderung. »Wir haben zwar eingebrochen, aber wenig Schaden verursacht, nämlich nichts entwendet. Außerdem stellen wir uns freiwillig. Dass wir den Jungen mitgenommen haben, war... Was war’s?«
    »Panik«, sagte Schmerl.
    »Richtig! Panik, Ausrasten, Höllenangst, Blackout (Gehirnschaltung null), vorübergehende Geistesschwäche, Unzurechnungsfähigkeit.«
    »Verstehe.«
    »Doch kaum waren wir wieder bei Sinnen, da meldete sich mächtig unser Gewissen, unser Rechtsbewusstsein. Und sofort nahmen wir dem Knaben Fessel und Knebel ab. Wir trösteten ihn, gaben ihm Münzgeld und schoben ihn in eine Telefonzelle. Klar?«
    »Wo liegt eigentlich der Witz bei deiner Idee?«, erkundigte sich Schmerl.
    »Der kommt jetzt. Denn während der Sauerlich-Bengel beim Waldgasthaus Saurücken auf den Abholer wartet und wir längst von hinnen sind, passiert’s. Und dafür können wir ja wirklich nichts.«
    »Wofür?«
    »Der Bengel wird gekidnappt. Diesmal richtig.« »Von uns?«
    »Neiiiin! « Biezich seufzte. »Er muss ganz genau sehen, dass wir wegfahren – weg sind. Damit später, nach erfolgter Lösegeldzahlung, seine Aussage zu unseren Gunsten ausfällt.«
    »Aha. Also willst du jemanden einschalten.«
    »Erraten.«
    »Und was bringt uns das?«
    »Na ja, ich würde sagen: 40 Prozent vom Lösegeld. Mehr können wir nicht fordern. Er übernimmt mehr Risiko als wir, er geht zur Geldübergabe, er hat die Dreckarbeit.« »Vierzig Prozent von viel – ist ’ne Menge, was?« »Genau. Es reicht für uns.«
    »Und an wen hast du gedacht?«
    »Na, an wen wohl? Da kommt doch nur einer in Frage: mein alter Freund Andreas Mätten.«
    Schmerl klatschte sich mit flacher Hand vor die Stirn. »Klar. Der hat’s ja inzwischen gelernt. Was meinst du:
    War er’s? Ich meine die
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