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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee
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Strömung nach unten tragen. Aber meiner Meinung nach müssen sie trotzdem zu geringen Richtungsänderungen imstande sein. Kannst du schon etwas aufnehmen?«
    »Nein«, antwortete Owens. »Hier unten sind keine Schraubengeräusche zu hören.«
    »Vermutlich arbeiten sie mit Wasserdüsen.«
    »Das können wir jetzt noch nicht feststellen. Außerdem werden die Düsen vielleicht erst später in Betrieb genommen.«
    »Wie steht es mit dem Sonar?«
    »Bisher ist nichts zu sehen. Ich habe eine Menge Störungen auf dem Schirm, weil die Signale sich überlagern. In der Nähe des Grabens nimmt auch die Turbulenz zu. Sobald wir dort sind, schalte ich den Computer dazwischen und ... Augenblick!«
    »Verstanden.« Dark wartete und behielt seine Instrumente im Auge. Früher oder später würde etwas auf dem Leuchtschirm des Sonargeräts sichtbar werden. Ein dreifaches Ziel dieser Größe war selbst bei bestem Willen nicht zu übersehen; die Bathyskaphen und die Kugel mußten sich deutlich abzeichnen.
    Dark beneidete die Männer an Bord der Bathyskaphen nicht. Forschungsschiffe dieser Art waren unbeholfene Kolosse, die sich langsam durch die Tiefen bewegten. Die Russen hatten nur schwache Sonargeräte und ihre Scheinwerfer zur Verfügung, um sich in der Dunkelheit zu orientieren, die wie der Wasserdruck auf ihnen lastete.
    Die Sonarboje, die sie ansteuerten, war kaum mehr als eine Kerze, die schwach in einem Sturm flackerte, in dem Schneeflocken hart wie Diamanten und schwerer als Blei waren. Trotzdem kämpften sie sich Meter für Meter weiter in die Tiefe: zwei plumpe Ungetüme, die beharrlich ihr Ziel zu erreichen versuchten. Der Wasserdruck nahm ständig zu. Dark war selbst schon in Bathyskaphen getaucht. Er kannte das Entsetzen, das einen befiel, wenn sogar Metall unter diesem gewaltigen Druck kreischend protestierte und nachzugeben begann. Und er kannte das Gefühl, über bodenlosen Tiefen zu schweben, während das Licht der starken Scheinwerfer schon nach wenigen Metern von der Dunkelheit aufgesogen wurde.
    Kreischendes Metall und ächzendes Glas, während eine gewaltige Faust die Kugel immer weiter zusammendrückte; ein unbeholfen taumelndes Hinabsinken als Spielball der Strömungen, Temperaturunterschiede und Wirbel. Das alles war in einem einzelnen Bathyskaphen schlimm genug, aber in der Kombination, die Dark und Larry dicht unter der Wasseroberfläche entdeckt hatten, mußte es ein wahrer Alptraum sein.
    Ich will sie möglichst umbringen, dachte Dark, weil es keinen anderen Ausweg gibt. Aber ich bewundere trotzdem ihren Mut ...
     
    »Kontakt! Kontakt!« rief Owens aufgeregt. »Ziel bei null-vier-sechs, wiederhole null-vier-sechs!«
    »Entfernung und Tiefe?« fragte Dark automatisch. »Los, wir haben es eilig, Larry!«
    Aber Owens war nicht aus der Ruhe zu bringen, wenn er mit seinen Instrumenten zu tun hatte. »Augenblick«, sagte er nur. Dark wartete ungeduldig.
    »Umschalten auf Datenübertragung«, forderte Owens ihn ruhig auf.
    Dark betätigte die Schalter. Vor ihm leuchteten zwei Schirme auf. Owens übertrug die Meßwerte seiner Instrumente und die Berechnungen des Bordcomputers auf die Leuchtschirme vor Dark, der nun die Endergebnisse vor sich hatte, anstatt wie Owens Dutzende von Werten berücksichtigen zu müssen. Er starrte die leuchtenden Kurven an; die Entfernung wurde eingespiegelt: 3000 m. Die Richtung blieb unverändert null-vier-sechs Grad.
    Owens schaltete den Computer zur Zielsuche ein. Auf dem Bildschirm vor Dark erschien ein leuchtender Kreis, in dessen Mittelpunkt sich ein kleinerer roter Kreis abhob. Das war ihr Ziel: die russischen Bathyskaphen und die Bombe. Solange Dark den roten Punkt in der Mitte des Leuchtkreises hielt, liefen sie dieses Ziel auf dem kürzesten Weg an. Vorläufig erschien der rote Punkt etwas unterhalb der Kreismitte. Die Russen waren also tiefer als fünfeinhalbtausend Meter; wieviel tiefer, das war noch nicht festzustellen.
    Die Orca sank tiefer, als Dark sich bemühte, den roten Punkt in die Mitte des Zielkreises zu bringen. Bisher hatte er die Turbinen mit höchster Leistung arbeiten lassen; jetzt zog er den Leistungshebel allmählich zurück. Es hatte schließlich wenig Zweck, über das Ziel hinauszuschießen und dann umkehren zu müssen während die Bathyskaphen weitersanken ...
     
    Dark ließ die Orca treiben und steuerte nur mit den Wasserdüsen. Das Boot glitt lautlos weiter auf die russischen Bathyskaphen und ihre tödliche Last zu. Die beiden Männer studierten
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