Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
ihre Bildschirme, auf denen die Umrisse des Ziels in einem grünlichen Nebel erkennbar waren.
    »Das Sonar ist hier unten verdammt schlecht«, klagte Dark. »Wir müssen näher heran, Larry.«
    »Verstanden. Entfernung tausend Meter«, antwortete Owens. »Am besten versuchen wir es mit zweihundert Meter Abstand.«
    »Richtig.« Dark ließ die Wasserdüsen stärker arbeiten, so daß die Orca wieder Fahrt aufnahm. Er beobachtete dabei den Entfernungsmesser und verringerte die Leistung der Düse, je näher sie ihrem Ziel kamen.
    »Laser ausgefahren«, sagte Owens.
    Dark spürte einen leichten Ruck, als die in den Rumpf eingelassenen Luken geöffnet wurden und die ferngesteuerten Laserkameras freigaben. Die Kameras schwebten an ihren Drähten vor dem U-Boot her durch die Nacht.
    »Sonar auf passiv«, sagte Larry.
    Dark betätigte einen Schalter. »Verstanden, auf passiv«, meldete er.
    »Okay, bitte Laserbildschirm einschalten.«
    »Eingeschaltet.«
    »Geringste Leuchtkraft«, warnte Owens. »Ich arbeite mit maximaler Verstärkung.«
    »Verstanden«, antwortete Dark. Er wartete ungeduldig, bis die Laserkameras Einzelheiten zu zeigen begannen.
    »Helligkeit null-sechs«, sagte Owens.
    Dark stellte den angegebenen Wert ein und sah jetzt ein klareres Bild vor sich. Er starrte es lange an. Owens schwieg ebenfalls. Sie sahen ein fremdartiges, todbringendes Etwas.
     
    Die gewaltige tödliche Kugel schwebte unter einem Bathyskaphen, dessen Kabel im grünlichen Licht der Laserkameras wie die Fangarme eines unmäßig aufgetriebenen Kraken aussahen. Unmittelbar unter dem tonnenförmigen Ausgleichsbehälter erkannten sie die kleinere Stahlkugel der Besatzung, deren Bullaugen sie wie lidlose Augen mit dem Blick eines Wesens anstarrten, das den Druck in achttausend Meter Tiefe ertragen muß. Auf jedem Quadratzentimeter der Oberfläche lasteten fast achthundert Kilogramm, und das fremdartige Wesen auf den Bildschirmen der Orca schien unter dieser Last zusammenbrechen zu müssen.
    Die Bathyskaphen schwankten heftig mit ihrer gefährlichen Last, denn hier am Rand der wärmsten Zone des Puertoricograbens war das Wasser in achttausend Meter Tiefe nicht mehr ruhig. Warmwasserschichten breiteten sich nach allen Seiten aus; die nach oben drängenden warmen Fluten trafen auf Unterwasserströmungen. Die Russen hatten sich bemüht, der Turbulenz zu entgehen, mit der sie am Ziel rechnen mußten. Bisher bestand noch keine Gefahr, aber Turbulenz und Strömungen nahmen ständig zu.
    Die Russen hatten alle Hände voll zu tun; ihre Lage wurde immer gefährlicher. Ein Bathyskaph allein hätte selbst unter diesen Umständen einigermaßen manövrieren können, aber die vielen Stahlkabel nahmen ihnen die geringe Bewegungsfreiheit, die sie einzeln besessen hätten. Sie glichen zwei Männern, die aneinandergefesselt zu laufen versuchen, während jemand ihnen Stöcke zwischen die Beine wirft.
    Und die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatten, wurden keineswegs geringer. Hoch über dem Grabenrand floß eine tiefe und breite Kaltwasserströmung. Wo das eisige Wasser mit der aus dem Graben aufsteigenden Wärme zusammentraf, entstanden Wirbel, Gegenströmungen und vertikale Strömungen. Mit jeder Minute wuchs hier die Gefahr für die beiden Bathyskaphen und ihre todbringende Last.
    Dark und Owens beobachteten, wie die Russen mit bewundernswerter Geschicklichkeit trotz aller Turbulenz das Gleichgewicht zwischen den Bathyskaphen zu erhalten versuchten. Die an verschiedenen Punkten angebrachten Wasserdüsen veränderten ständig ihre Schubrichtung, um Strömungen und Wirbel auszugleichen, die an Fahrzeugen und Ladung zerrten. Die Männer in der Kugel des ersten Bathyskaphen, mit dem der thermonukleare Sprengkörper verbunden war, kämpften verbissen gegen diese Bedrohung an und drangen langsam weiter in nachtschwarze Tiefen vor, in denen sie ausschließlich auf ihre Instrumente angewiesen waren.
    In der Nähe schwebte der zweite Bathyskaph, dessen Besatzung verzweifelt arbeitete, um Position, Gleichgewicht und Geschwindigkeit im Verhältnis zum ersten Fahrzeug nicht allzu sehr zu verändern. Der zweite Bathyskaph kam dem ersten nie so nahe, daß er ihn gefährdet hätte; er schwebte etwas höher und nach backbord versetzt. Ein einzelner heller Scheinwerfer beleuchtete das untere Fahrzeug; sein Lichtstrahl wurde vom Wasser aufgesogen, aber der Scheinwerfer erfüllte trotzdem seinen vorgesehenen Zweck.
    Die Besatzung des zweiten Bathyskaphen war dadurch in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher