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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus
Autoren: Stefan Wolf
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rückte seine Augen näher ans Display.
    »Hast du was gefunden ?« ,
fragte Gaby und hob interessiert ihren Kopf.
    Tim drückte Karl das Handy in die Hand.
»Kannst du dieses Bild näher heranzoomen, bitte ?« Tim
war zwar ein schneller Denker, aber in Sachen Technik nicht immer der größte Checker . Karl vergrößerte mit zwei Fingerbewegungen das
Bild und streckte Tim das Display wieder hin.
    »Hol bitte die kaputte Glasscheibe bei
der aufgebrochenen Tür zum Raubtierhaus noch näher ran !« ,
bat Tim, und in sein Gesicht zauberte sich ein Lächeln.
    Karl zoomte zur Tür und reichte Tim das
Telefon.
    »Das ist ja allerhand !« ,
flüsterte Tim, als er den Bildausschnitt betrachtete.
    »Sag schon !« ,
drängte Klößchen und wetzte unruhig hin und her.
    Tim reichte das Handy in die Runde.
»Ihr habt doch erzählt, von welchem Tathergang die Polizei ausgeht: Zuerst
brechen die Eindringlinge das Haupttor des Zoos auf und fahren mit ihrem Wagen
zum Raubtierhaus. Dort schneiden sie die Löcher in die Zäune, schlagen dann die
Glasscheibe der Tür zum Raubtierhaus ein und gelangen so ins Innere. Dann
öffnen sie das große Tor und fahren ihren Fluchtwagen ins Raubtierhaus. Zuletzt
öffnen sie die Luken, sodass die Geparden ins Gehege und anschließend ins Freie schlüpfen können. Sobald die Tiere frei
sind, springen sie schnell ins Auto, wo sie vor den Geparden sicher sind, und
flüchten .«
    »Ja und?« Klößchen legte seine Stirn in
Falten und schüttelte den Kopf.
    »Na seht euch mal das Foto genau an !« , sagte Tim. »So kann es auf jeden Fall nicht gewesen sein !«
    Gaby studierte noch einmal das Bild auf
dem Display. »Ich komm nicht drauf !« Sie legte das
Handy vor sich auf den Boden.
    »Die Glasscherben! Wenn es sich
tatsächlich so zugetragen hätte, wie die Polizei annimmt, dann müssten die Glasscherben der Tür im Inneren des
Raubtierhauses liegen. Aber seht mal !« Tim nahm das
Telefon und zeigte auf das Foto. »Die Scherben liegen draußen !«
    Karl nickte anerkennend: »Stimmt! Dass
mir das noch nicht aufgefallen ist! Wie sollen die Glasscherben nach draußen
fallen, wenn man die Scheibe von außen einschlägt!? Sehr scharf beobachtet, das
muss ich neidlos eingestehen !«
    Klößchen grinste: »Wieder mal eine
detektivische Meisterleistung, Tim. Alle Achtung!«
    »Aber was sagt uns das ?« , fragte Gaby in die Runde.
    Karl nahm seine Brille ab und polierte
die Gläser: »Wahrscheinlich hatte der Eindringling einen Schlüssel, um ins
Raubtierhaus zu gelangen. Die Scheibe hat er erst nachträglich eingeschlagen,
um einen Einbruch vorzutäuschen !«
    Tim nickte. »Und? Woher hat unser
Eindringling den Schlüssel ?«
    Gaby wischte ihren Pony zur Seite.
»Also entweder er hat den Schlüssel gestohlen...«
    »Dann wissen wir nicht sehr viel mehr
als vorher«, ergänzte Karl.
    »Oder der Eindringling besaß sowieso
einen Schlüssel...«, setzte Klößchen Gabys Gedanken fort.
    »Dann kann es nur ein Mitarbeiter des
Zoos gewesen sein«, folgerte Tim, stützte sich zufrieden nach hinten auf seine
Arme ab und schaute zufrieden in die Runde.
    Gaby lächelte ihn an: »Das würde
natürlich wieder für Direktor Bauernfeind sprechen .«
    Tim erwiderte ihr Lächeln: »Oder für
einen der vielen Tierpfleger !«
    Da klingelte unten im Haus ein feines
Glöcklein und wie vom Blitz getroffen sprang Klößchen auf.
    » Essenszeiiiit !« , rief er und schraubte das leere Honigglas zu.
    Es war schon Abend geworden, und nur
weil das Knurren von Klößchens Magen das Magenknurren seiner Freunde mit
Leichtigkeit übertönte, hieß das noch lange nicht, dass Tim, Karl und Gaby
keinen Hunger hatten. Im Gegenteil.
    »Denken ist auch Arbeit«, sagte Karl.
    »Und Arbeit macht hungrig«, ergänzte
Tim.
    Sie beschlossen, erst einmal zu essen,
und dann zu besprechen, wie sie weiter vorgehen sollten.
     
    Die vier Freunde sowie Herr Sauerlich saßen um einen reichlich gedeckten Tisch. In den
Tellern dampfte die Suppe. Klößchen probierte sie als Erster.
    »Herrlich !« ,
ließ er die anderen wissen, die nicht wussten, ob er die Suppe meinte oder die
Tatsache, dass seine Mutter gerade auf Kur war. Die ernährungsbewusste Frau Sauerlich verhinderte eigentlich so ziemlich
jedes opulente Festmahl und ersetzte es mit Rohkost und Ähnlichem. Klößchen
grinste und setzte ein »Wer seine nicht will, kann sie einfach zu mir
rüberschieben« nach.
    Doch den Genuss ließ sich keiner nehmen. Dafür schmeckte es einfach zu gut. Und natürlich
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