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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady
Autoren: Carter Brown
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der tapfere, blöde Lieutenant an seinen Schußwunden , aber nicht bevor er selber ein letztes Mal
abgedrückt und den Mörder tödlich verletzt hat. Das gefällt mir.«
    »Die genauen Details können wir
uns auf dem Boot ausdenken«, sagte Nelson mit befriedigter Stimme. »Mir gefällt
die Sache auch. Wie steht’s mit Ihnen, Wheeler?«
    »Ich wollte, ich hätte von
Anfang an meinen großen Mund gehalten!« zischte ich.
     
     
     

NEUNTES KAPITEL
     
    D er Wagen hielt an einer
Stoppstelle vor der erhellten Brücke des Hafens. Ich saß auf der Mitte des
Rücksitzes zwischen Hal und Louise und Hals Pistole fest in meine Rippen
gepreßt. Fenwick fuhr, und Dane Tenison saß zwischen ihm und Nelson, Nelsons
Pistole fest in seine Rippen gepreßt. Fenwick hupte laut, und Louise kurbelte
das Fenster neben sich herab.
    »Wenn Sie den Versuch
unternehmen sollten, den Mann aufmerksam zu machen, wenn er kommt, Lieutenant«,
murmelte Hal in mein Ohr, »und dabei unglücklicherweise Erfolg haben sollten,
so werden wir ihn umbringen müssen.«
    »Ich glaube, Sie sind im Grund
eher ein Aktivist als ein Philosoph, Hal«, brummte ich. »Vielleicht haben Sie
deshalb all Ihre Aufträge versaut.«
    Ein junger Bursche kam aus dem
Büro und auf den Wagen zugerannt . Louise beugte den
Kopf aus dem offenen Fenster. »Mrs. Tracy Tenison«, sagte sie. »Ich habe Sie
vor einer Stunde wegen meines Bootes angerufen.«
    »Natürlich, Mrs. Tenison.« Der
Junge kam schlitternd zum Stehen, und seine Augen waren Untertassen groß und
verlangend auf den Rotkopf gerichtet. »Es liegt ungefähr fünfzig Meter weiter
unten am Kai. Wenn Sie mir Ihre Wagenschlüssel überlassen wollen, kann ich Ihr
Auto parken, wenn Sie weg sind, und die Schlüssel dann im Büro lassen.«
    »Danke«, sagte Louise huldvoll.
»Sie sind sehr freundlich.«
    »Es ist mir ein Vergnügen.« Er
senkte die Augen und begann mit den Füßen zu scharren, und ich fragte mich, wie
es wohl wäre, noch einmal so jung zu sein. Ganz gewiß sah es nicht so aus, als
ob ich je herausfinden würde, wie es wäre, alt zu sein.
    Wir stiegen der Reihe nach aus
und gingen den Kai entlang, wobei wir dieselbe Formation einhielten wie im
Wagen. Dane stolperte ein paarmal, bis Nelson und Fenwick jeweils einen seiner
Arme ergriffen und ihn halb weitertrugen. Als wir das Boot erreicht hatten,
trieb Hal Tenison und mich in die Kajüte hinab, und
Louise gesellte sich ein paar Sekunden später zu uns. Die anderen beiden
blieben oben, um das Boot aus dem Hafen zu manövrieren.
    Die Kajüte war geräumig und
hatte elegante schwarze Ledersitze, die über die ganze Länge der beiden Schotte
liefen. Tenison kauerte sich in einer Ecke nieder. Sein Gesicht war schmutzig
grau, und er preßte seinen zitternden Handrücken gegen den Mund. Louise sah
nicht aus, als ob sie in viel besserer Verfassung wäre, als sie sich mir gegenüber
auf die Bank fallen ließ. Sie trug jetzt einen schwarzen Pullover und einen
Mikro-Minirock von derselben Farbe, eine Kombination, die wie Ausstattung
Nummer 5 aus dem Handbuch für
Spioninnen wirkte. Der Rock verschwand praktisch, wenn sie sich
irgendwohin setzte, so daß ich nicht nur ihre wohlgeformten Schenkel, sondern
auch noch wesentliche Bestandteile ihres Höschens erblickte. Jedoch, eines war
sicher, keiner von uns dachte im Augenblick an Schäferstündchen.
    Hal saß neben ihr und seine
Rechte ruhte, die Achtunddreißiger zwischen den Fingern, auf seinem Knie. Er
brauchte sie nur zwei Zentimeter weit zu verrücken, so konnte er mir den Kopf
glatt von den Schultern schießen. Die Schotte begannen zu zittern, als der
Motor plötzlich ansprang, und Louise stieß einen kleinen Schrei aus.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Hal
und tätschelte mit der freien Hand ihren Schenkel. »Sie brauchen sich nicht die
geringsten Sorgen zu machen, Louise.«
    »Ich habe so entsetzliche Angst
vor dem Wasser«, flüsterte sie. »Schon als Kind hatte ich das. Sie wissen gar
nicht, was es für mich bedeutet, auf diesem verdammten Boot sein zu müssen. Ich
kann jeden Augenblick einen Herzschlag bekommen.«
    »Ihnen geht’s ganz
ausgezeichnet, ich werde mich schon um Sie kümmern, Honey.« Er ließ seine Hand
einen Augenblick lang auf ihrem Schenkel ruhen, bevor sie ein paar Zentimeter
aufwärts glitt und dann mit festem Griff ihre glatte, gerundete Muskulatur
umfaßte. Hinter der randlosen Brille glitzerten seine vergrößerten Augen
lustvoll. Vielleicht gehörte er zu den unglücklichen Burschen, die
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