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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady
Autoren: Carter Brown
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dachte, Dane sei die große Liebe
Ihres Lebens?«
    »Der einzige Grund, weshalb ich
mich je mit ihm abgegeben habe, war der, daß ich meine Schwester ausstechen
wollte.« Sie fuhr sieh bedächtig mit der Zunge über die Unterlippe, ihren
Triumph auskostend. »Und nun habe ich das Tollste erreicht, was jemals jemand
zu erreichen möglich war, Wheeler.« Ihre grünen Augen tanzten in einer Art
irrer Ekstase. »Verstehen Sie nicht? Jetzt bin ich meine Schwester!«
    »Auf diese Weise«, sagte Nelson
im Ton der Überredung, »gibt es für niemanden mehr irgendwelche Probleme. Sie
haben Ihren Mörder, und wir behalten unser Casino, so daß wir uns leisten
können, etwas für alte Freunde zu tun.« Er kniff, während er schnell überlegte,
die Augen zusammen. »Sagen wir mal einen kleinen Anteil am jährlichen Profit?
Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, daß er kleiner als fünfzehntausend
ausfällt! Was meinst du, Chuck?«
    »Bestimmt nicht weniger«, sagte
Fenwick schnell. »Vielleicht auch zweitausend mehr?«
    »Und nicht zu vergessen«,
Nelson lächelte mich voller Wärme an, »Ihr Leben!«
    »Hier drinnen stinkts irgendwie«, sagte ich. »Nur weiß ich nicht recht,
wer von euch das ist.«
    »Damit haben Sie also Ihren
letzten Kommentar für die Nachwelt abgegeben, und es wird Zeit, Ihnen die Binde
um die Augen zu legen.« Hal warf mir wieder einen seiner fast schüchternen
Blicke zu. »Wollen Sie es sich wirklich nicht anders überlegen, Lieutenant?«
    »Es ist ein verlockendes
Angebot, und ich würde gern daran glauben«, sagte ich. »Aber überlegen Sie
selber: Nelson, Fenwick und Louise — die ja nun ihre
eigene Schwester ist, wie sie selber gesagt hat — gehört das Casino. Werden sie
wirklich zulassen, daß wir für den Rest ihres Lebens einen Klotz am Bein für
sie darstellen? Oder werden sie für uns beide in ein paar Monaten einen
tödlichen Unfall arrangieren?«
    »Es gibt Mittel und Wege,
gegenseitiges Vertrauen zwischen Freunden sicherzustellen«, murmelte Hal. »Ist
das Ihr letztes Wort, Lieutenant?«
    »Ja«, knurrte ich.
    »Ein Jammer!« Hal blickte
Nelson an. »Hier?«
    »Das Boot wäre besser.« Nelson
warf einen gereizten Blick auf Louise. »Du ziehst besser dieses verdammte
Prachtgewand aus und was Praktisches an. Noch acht Kilometer vom Strand
entfernt hebst du dich sonst gegen deine Umgebung ab wie eine Freiheitsstatue
im Scheinwerferlicht.«
    »Aber«, ihr Gesicht war
plötzlich angsterfüllt, »ich möchte nicht auf das Boot.«
    »Jeder geht mit«, sagte Nelson
verbissen. »Ich möchte nicht, daß sich jemand, wenn die ganze Geschichte
vorüber ist, weniger verantwortlich fühlen kann. Wir stecken alle in der Sache
drin. Am besten rufst du, bevor du dich umziehst, im Hafen an und sagst, daß
Mrs. Tracy Tenison in einer Stunde mit ein paar Freunden hinausfahren will.«
    »Pat!« Sie versuchte,
erfolglos, zu lächeln. »Es ist bloß... Ich meine — du weißt doch, was für eine
Angst mir das Wasser einjagt.«
    »Tu, was ich gesagt habe!« Er
preßte den Mund zusammen, während er sich von ihr abwandte. »Chuck, hol Dane
herab.«
    »Okay.« Fenwick zuckte plötzlich
zusammen. »Und wenn er nicht kommen möchte?«
    Nelson hob flüchtig die Brauen.
»Schubs ihm eine Pistole ins linke Nasenloch und sieh zu, daß er seine Meinung
ändert.«
    Fenwick stand mit trostlos
herabhängendem Schnauzbart auf und verließ langsam das Zimmer.
    »Was ist mit den restlichen
Details?« fragte Hal respektvoll.
    »Warum werfen Sie unsere
Leichen nicht einfach über Bord und lassen sie am Paradise Beach anschwemmen?«
schlug ich vor. »Die Leute, die dort wohnen, sind allmählich daran gewöhnt. Es wird
ihnen gar nicht mehr auffallen.«
    »He!« sagte Nelson aufgeregt.
»Das ist gar keine schlechte Idee. Vergessen Sie nicht, daß wir vier lebende
Zeugen haben, die das, was geschehen ist, hinterher bestätigen können. Wheeler
ist genau der Typ des hochgestochenen Idioten, der alle Beteiligten in ein Boot
packt und, während sie — ein in der Falle festgehaltenes Publikum — auf dem
Ozean umherkreuzen, den tatsächlichen Mörder entlarvt. Machen Sie sich keine
Gedanken, wenn das nach dem Spätprogramm des Fernsehens klingt, Hal.« Er lachte
spöttisch. »Burschen wie Wheeler leben in einer solchen Welt!«
    »Psychologisch stimmt das
durchaus.« Hal nickte anerkennend. »Und während Wheeler auf dem Boot seine
Schau abzieht, hat der Mörder reichlich Zeit, eine Pistole hervorzuziehen und
zu schießen. Und so stirbt
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