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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady
Autoren: Carter Brown
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eines
ungehemmten Sexgenusses. Sie trug ein eng anliegendes blaues Leinenkleid,
hochgeschlossen und ärmellos, das äußerst sittsam gewesen wäre, wären nicht
drei mit goldenem Lurexfaden eingefaßte Löcher hineingeschnitten gewesen. Zwei von ihnen gaben den Blick auf einen
Kreis nackten, schwellenden Fleisches in Höhe des üppigen Brustansatzes frei,
das dritte war noch größer und entblößte ein Gebiet in der Umgebung ihres
Zwerchfells, durch dieses Bullauge sah man den mit einem Diamanten ausgefüllten
Nabel, der, als ich ihn anblickte, zurückblinzelte. Ihre bloßen Beine waren gut
geformt und von der Sonne tief goldbraun gebrannt. Plötzlich lagen mir jegliche
kriminalistischen Interessen fern. Ich hatte das Gefühl, zu Hause zu sein.
    »Sie sind wohl einer von
Louises unbedenklich herzeigbaren Freunden?« sprudelte sie mit attraktiver
Trällerstimme hervor. »Sie ist verreist, und ich weiß nicht, wann sie zurück
sein wird. Vielleicht sind Sie einer von ihren Glücksspielfreunden?«
    »Klar!« Ich nickte. »Al Wheeler
— Fortuna persönlich.«
    »Dann können Sie sich für heute abend als verabredet betrachten. Kommen Sie rein.«
    Als sie sich schnell abwandte,
klafften die langen Schlitze an jeder Seite des blauen Kleides auseinander, und
ich konnte einen faszinierenden Blick auf das weiße Bikinihöschen ergattern,
das sie darunter trug. Das Wohnzimmer sah aus, als wäre es mit dem
ausgestattet, was andere Leute dankbar abgestoßen hatten. Das Mädchen aus dem
Weltraum drehte sich um und lächelte mich mit verblüffend weißen Zähnen strahlend
an.
    »Ich bin Mardi Robbins, Louises
Freundin. Wir teilen diese Bude hier. Vielleicht hat sie meinen Namen mal
erwähnt?«
    »Ganz recht«, sagte ich.
    »Wo haben Sie sie
kennengelernt, in Las Vegas?«
    »In Reno. Und es ist ein paar
Wochen her.«
    »Das Mädchen taucht auch
überall auf. Wo irgendwas los ist, findet man Klein-Louise dabei, die
Gummibänder ihres Büstenhalters wegzuwetten.« Sie musterte mich abschätzend.
»Diese Party, zu der wir gehen werden, fällt bestimmt ziemlich wild aus, und
vielleicht werden ein paar Leute finden, Sie sähen in dem Anzug ein bißchen
spießig aus. Das wird Ihnen doch hoffentlich nichts ausmachen, Al?«
    Ich hob die rechte Hand. »Nein,
ich schwöre es.«
    »Grandios! Jamie wollte mich
dorthin mitnehmen, aber seine Nuckelpinne ist zusammengebrochen, und jetzt
weint er in der Garage unten. Sie sind ein Geschenk des Himmels, Al. Und ich
bin sehr dankbar dafür.«
    »Ganz meinerseits«, sagte ich.
»Um was für eine Art Party handelt es sich eigentlich?«
    »Vorwiegend trinken und
schwimmen, und sie findet am Paradise Beach statt. Deshalb brauchen wir auch
einen fahrbaren Untersatz.«
    »Eine sehr schicke Gegend«,
sagte ich.
    Sie kicherte. »Besonders jetzt —
außerhalb der Saison. Die Party findet in Camels Haus statt. Es gehört seinen
Eltern, aber die sind gerade in Europa — also klappt das altes.«
    »Klingt ganz nach rauschendem
Fest«, pflichtete ich bei. »Camel!«
    »Das ist natürlich nicht sein
richtiger Name. Wir nennen ihn bloß so, weil er niemals Wasser trinkt.«
    »Nur Alkohol?«
    »Nur Alkohol.«
    »Witzig«, sagte ich. »Das
gefällt mir.«
    »Wenn wir schon von Alkohol
reden, wir sollen alle eine Flasche mitbringen. Ist Ihnen das recht, Al?«
    »Großartig!« sagte ich trübe.
Ach, zum Teufel, dachte ich, es war schließlich erst die dritte Flasche, die
ich an diesem Abend opferte.
    »Na, dann los!« Sie wirbelte
auf die Tür zu, und erneut hatte ich den faszinierenden Ausblick auf ihr
Bikinihöschen. »Oh —!« Sie hielt einen Augenblick lang inne. »Pat Nelson wird
sicher auch bei der Party sein. Kennen Sie ihn?«
    »Ich glaube nicht«, sagte ich.
    »Er ist einer von Louises
ständigen Spielfreunden. Ich dachte, Sie hätten ihn vielleicht mal durch sie
kennengelernt. Was mich betrifft, so halte ich ihn für einen ekligen, geilen
Bock; aber vermutlich schafft die Spielleidenschaft seltsame Bettgenossen?«
    »Leidenschaft tut uns allen
not«, murmelte ich.
    Sie warf mir einen
nachdenklichen Blick zu. »Ich hätte nicht gedacht, daß sie Ihnen not tut . Jetzt gerade tropft sie Ihnen jedesmal, wenn Sie blinzeln,
förmlich aus den Augen.«
    Sie gab einen anerkennenden
kleinen Schrei von sich, als sie den Healey sah und schnurrte zufrieden vor
sich hin, als ich vor einem Schnapsladen hielt und den Scotch kaufte. Es war
kurz nach zehn Uhr abends, als ich mich wieder im Gebiet der Halbmillionäre
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