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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls
Autoren: Carter Brown
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Liebhaber gehabt, auf den sie in dieser Nacht gewartet habe; nur sei Nick
unerwartet nach Hause gekommen und habe ihr erklärt, er wisse alles und an
diesem Abend würde er diesen Liebhaber empfangen. Mit Hilfe ihres
ergebenen Mädchens konnte die Angelegenheit so gedeichselt werden, daß sich die
Polizei auch noch für äußerst gerissen hielt. Der Name des Liebhabers mußte
genannt werden. Wer lag also näher als der jüngere Bruder George? Wenn Miriam
ihm auch nur die Hälfte über das, was sie getrieben hatte, erzählte, so würde
George lieber sterben als zulassen, daß die Tatsachen herauskämen und der
illustre Name Kutter in Pine City für alle Zeiten besudelt sein würde. Deshalb
erklärte sich George zögernd bereit, zu behaupten, er sei Miriams Liebhaber
gewesen. Es konnte ihm ja ohnehin nichts geschehen, da seine Frau ihm für die
Zeit des Mordes ein echtes Alibi geben konnte.
    Das war der Grund, weshalb
Evans heute nacht Eve Kutter umbringen mußte. Mit ihr verschwand Georges Alibi
für die Zeit von Nicks Ermordung, und es gab zudem ein absolut überzeugendes
Motiv für ihn, sie umzubringen — nämlich, um zu verhindern, daß sie sein Alibi
zunichte machte, sobald sie alles über ihn und Miriam herausgefunden hatte.«
    »Ich verstehe kein Wort von
dem, was Sie da sagen.«
    »Es war alles hübsch
arrangiert«, knurrte ich. »Nicks kleines schwarzes Notizbuch führte mich zu
Donovan und Ihnen. Sie verwiesen mich weiter an Evans und Silver. Evans gab
sich große Mühe, das Ganze nicht allzuglatt erscheinen zu lassen. Er hatte sein
fettes Betthäschen als Alibi, aber er sagte, Silver habe an diesem Abend eine
gewichtige Verabredung mit einem Mädchen gehabt. Die beiden spielten die ganze
Szene wirklich fabelhaft. Ich bestand darauf, daß Silver mir den Namen seiner
Freundin nannte, und er wollte ihn mir erst nicht sagen. Dann half mir Evans,
Druck auf Silver auszuüben, bis dieser schließlich damit herausrückte, er sei —
na, mit wem wohl? — mit Lisa Landau zusammengewesen. Ein reizender Circulus
vitiosus, der mich auch nicht weiterbrachte. Sie dienten ihm als Alibi, und
damit konnte ich nichts weiter tun, als wieder zu George zurückzukehren.«
    »Diese Geschichte, die Sie da
erzählt haben, ist so unwahrscheinlich, daß Sie sich sicherlich verdammt hart
tun werden, sie zu beweisen«, erwiderte sie und lächelte, streckte dann die
Beine auf der Couch aus und legte sich zurück, ohne darauf zu achten, wie weit
ihr scharlachrotes Hemd nach oben glitt und die pulverblauen Spitzen um den
Ansatz ihrer Schenkel entblößte. »Ich wette, Sie taugen als Liebhaber mehr wie
als Polizeibeamter, Al.« Sie warf den Kopf zurück und gurgelte vor Lachen.
»Niemand kann im Bett so hilflos sein!«
    »Ich nehme an, daß ich den
Beweis jetzt gleich erbringen kann«, sagte ich leichthin. Dann erzählte ich ihr
von dem Anruf Tonis bei Evans und wie sie Lisa absichtlich mit Anrufen
bombardiert hatte, damit deren Telefon belegt blieb, bis ich bei ihr eintraf.
»Wenn es jetzt also klingelt, wissen Sie, daß es Ihr alter Busenfreund Evans
ist, der zu Besuch kommt.« Ich grinste sie an. »Im übrigen bin ich auch im Bett
nicht hilflos.«
    »Was beweist das schon, wenn er
kommt?« zischte sie. »Nach diesem verrückten Anruf von Toni Morris, die
vorgegeben hat, sie sei ich, wird er höchstens annehmen, ich sei
übergeschnappt.«
    »Er glaubt, Sie hätten mich,
gleich nachdem Sie aufgelegt hatten, angerufen und mich gebeten, zu Ihnen zu
kommen«, sagte ich. »Ich vermute, daß es ihm, wenn er mich bei seinem
Eintreffen hier bereits vorfindet, ziemlich egal sein wird, und wenn Sie
Erklärungen abgeben, bis Sie ohnmächtig sind. Er wird Ihnen einfach nicht
glauben, Lisa, Süße.«
    Sie setzte sich auf, und die
Farbe wich schnell aus ihrem Gesicht. »Sie — Sie...« In ihren Augen blitzte
flüchtig ein Ausdruck von Panik auf, bevor sie zu rennen begann. Ich erwischte
sie und hielt sie fest mit meinen Armen umschlungen, während sie wie wahnsinnig
zappelte. Es klingelte an der Wohnungstür, und da sie den Mund öffnete, um zu
schreien, küßte ich sie, wobei ich zugleich großzügig ihren Lippenstift
verschmierte. Ein paar sichtbare Hinweise auf die Innigkeit unserer Liaison
konnten Evans nicht schaden, fand ich.
    Erneut schrillte ungeduldig die
Klingel, während sie sich verzweifelt in meiner Bärenumarmung wand. Ich löste
meinen Mund von dem ihren, lockerte meinen Griff und wies mit dem Kopf zur Tür
hinüber. »Machen Sie
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