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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene
Autoren: Carter Brown
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noch immer, daß ich sie nicht gebissen habe! Ich mußte nur zufällig in dem Augenblick lachen, als sie mir mit
ihrer Hinterfläche ins Gesicht stieß.
    Ich war also froh, gegen sieben
Uhr in meine Wohnung zurückkehren und mich vermittels der fünf
Hi-Fi-Lautsprecher an den Wänden gegen die Außenwelt abschirmen zu können. Und
volle zehn Minuten lang taten sie das auch, bis der Türsummer brummte. Ich
öffnete verdrießlich die Tür, weil ich mir nicht ganz im klaren darüber war, wem ich in diesem Monat Geld
schuldete.
    Das dunkelhaarige Mädchen mit
der olivbraunen Haut, das bis zum Hals in einen Regenmantel gehüllt dastand,
blickte mich mit dunklen freundlichen Augen an.
    »Nina Ross«, sagte ich. »Sind
Sie wohlauf? Hat man Sie aus dem Krankenhaus entlassen ?«
    » Heute
morgen «, sagte sie. »Und hier wohnen Sie also, Al Wheeler ?«
    »Kommen Sie herein und sehen
Sie sich um«, schlug ich vor.
    Als sie an mir vorbei in den
vorderen Flur trat, bemerkte ich, daß sie einen Übernachtungskoffer in der
rechten Hand trug.
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer,
wo sie mitten auf dem Teppich stehenblieb und sich kritisch umblickte.
    »Für einen Mann, der ganz
allein lebt...« Sie betrachtete mich einen Augenblick lang nachdenklich. »Na
ja, von Zeit zu Zeit jedenfalls ist es nicht schlecht .«
    »Danke«, sagte ich. »Kann ich
Ihnen etwas zu trinken bringen ?«
    »Bourbon«, sagte sie und ließ
sich auf die Couch plumpsen.
    »Darf ich Ihnen Ihren Mantel
abnehmen ?«
    »Nein.«
    Ich holte uns etwas zu trinken,
nahm die Gläser mit zur Couch und setzte mich neben Nina. »Was hat Sie hierher
in die Gegend geführt und mir das Glück verschafft ?« fragte ich zungenfertig.
    Sie zuckte die Schultern. »Ich
bin heute morgen heimgefahren, aber dieses Haus, das
da so über dem Ozean hängt, war ein bißchen zu viel für meinen derzeitigen
Nervenzustand, und so beschloß ich, für ein paar Tage in die Stadt zu kommen.«
    »Das ist eine großartige Idee,
Nina !« sagte ich begeistert. »Haben Sie irgendeine
Bleibe ?«
    »Ja, danke .«
    »Wo denn?«
    »Hier«, sagte sie einfach.
    Sie beobachtete ein paar
Sekunden lang gleichgültig mein Gesicht und bot dann ihren hilfreichen Rat an.
»Warum schieben Sie nicht Ihre Augen in den Kopf zurück ?« Und zur weiteren Erklärung: »Bevor sie herausfallen ?«
    Ich nahm einen großen Schluck
Scotch zu mir und versuchte, mich auf die Situation einzustellen. »Ich habe
keine zwei Betten, Nina, Stört Sie das ?«
    »Nein.« Sie blickte mich
neugierig an. »Ein Bett hat mir schon immer gereicht, Al. Was für ein Liebesleben
führen Sie eigentlich? Brauchen Sie zwei?«
    »Ich — ich meine, ich habe kein
Liebes — zwei...«
    »Spucken Sie nicht«, sagte sie
kalt. »Ich verabscheue Männer, die beim Reden spucken .«
    »Ich verabscheue Mädchen, die
eine Woche dableiben wollen und nicht einmal ihren Mantel ausziehen«, knurrte
ich.
    Sie stand auf, nahm ihren
Koffer und deutete auf die Tür. »Ist dort das Schlafzimmer ?«
    »In einem Zweizimmerapartment
wie diesem«, sagte ich eisig, »muß es entweder das Schlafzimmer sein oder die
Trennwand ist eingestürzt .«
    Sie verschwand im Schlafzimmer,
und ich überlegte mir ernsthaft, ob sie wohl durch die Ereignisse der
vergangenen Nacht um ihren Verstand gebracht worden war.
    »Al!« In ihrer Stimme lag ein
gebieterischer Unterton.
    »Ja?«
    »Ich brauche Sie hier !«
    Ich trat zögernd ins
Schlafzimmer und fragte mich, in welcher Form ich ihr taktvoll nahelegen
konnte, schon am nächsten Tag hier auszuziehen und nicht erst nächste Woche.
    »Halten Sie das hier !« sagte sie.
    Ich nahm es automatisch und
wurde mir dann der Tatsache bewußt, daß meine Finger einen Büstenhalter
umschlossen. »Was zum Kuckuck... ?« begann ich.
    In ihren dunklen Augen lag ein
besorgter Ausdruck. »Sie haben doch gesagt, daß ich, wenn ich in
Schwierigkeiten gerate, gleich damit zu Ihnen in die Stadt kommen könne, Al ?«
    Sie wandte mir ihren Rücken zu,
schlüpfte aus dem Regenmantel und ließ ihn auf den Boden fallen. Und mein
sehnsuchtsvoller Blick fiel auf Nina Ross’ nackten braunen Rücken, ihre schönen
langen Beine und sozusagen als trennendes Zwischenglied, ein Höschen, diesmal
in Weiß, das eng die wohlgerundeten Hüften umschloß .
    »Ich nehme an, in ein paar
Wochen werde ich mich daran gewöhnt haben«, sagte ich erwartungsvoll und trat, den
Büstenhalter ungeschickt in der Hand haltend, nahe an sie heran.
    Ich wollte das eine Ende eben
unter ihrem
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