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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene
Autoren: Carter Brown
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würde. Wer weiß, was vorgefallen ist? Vielleicht bekam Johnny es mit der
Angst zu tun — oder er plante alles kaltblütig. Jedenfalls brachte er Travers
um.
    Es gab noch einen weiteren
Faktor. Johnny hatte Margie Travers ein gewaltiges Theater vorgespielt und sie
sich gesichert, während sie noch wegen Diana Arist fuchsteufelswild auf ihren Mann war. Johnny versteht etwas von seinem Fach — er
bändelte nicht nur mit ihr an, er brachte sie auch dazu, ihren Mann für seine
Zwecke auszuspionieren. Ich gehe jede Wette mit Ihnen ein, daß sie ihm unter
anderem auch die Kombination zu diesem Wandsafe hier
verraten hat .«
    »Dieser dreckige, lausige...«,
begann Bladen langsam.
    »Immer mit der Ruhe !« knurrte ich. »Es gibt Wichtigeres zu tun. Machen Sie sich
die Situation klar: Johnny hat eben Travers umgebracht — das Mädchen ist
wahrscheinlich hysterisch. Was, zum Teufel, soll er tun? Er blickt aus dem
Fenster, und da liegt die wunderbare Lösung seines Problems zu seinen Füßen.
Wenn er die Leiche dort unten im offenen Hof in einem Haufen zur Verschrottung
bereitstehender Autowracks sorgfältig genug versteckt, so wird mit einigem
Glück nicht einmal der Verwesungsgeruch dazu führen, daß der Tote gefunden
wird. Weiter: Gibt es für Travers’ Verschwinden eine bessere Erklärung als die,
daß er mit dem Mädchen und allem Geld, an das er gelangen konnte, auf und davon
ist? Und Johnny kennt die Kombination! Was, glauben Sie, hat er wohl für ein
Gesicht gemacht, als er den Safe öffnete und die hundertfünfzigtausend da vor
seiner Nase liegen sah, Mr. Bladen ?«
    »Entschuldigen Sie mich bitte,
Lieutenant«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Ich muß jemanden anrufen .«
    »Nein, das werden Sie nicht
tun«, brummte ich. »Bleiben Sie hier und hören Sie sich den besten Teil der
Geschichte an .«
    »Okay«, sagte er und zuckte die
Schultern.
    »Meine Vermutung geht dahin,
daß er dem Mädchen das gesamte Geld gab und sie anwies, zu verschwinden — sich
irgendwo sicher zu verstecken und ihn zwei Tage später aufzusuchen. Sie
verschwand also in der Nacht, während er sich der Leiche entledigte. Aber
hinterher ging eine Kleinigkeit schief — das Mädchen tauchte nicht mehr bei ihm
auf, und das Geld sah er auch nicht mehr .«
    »Das sieht diesem blöden
Trottel ähnlich !« knurrte Bladen. »Irgendeinem
Weibsbild hundertundfünfzigtausend Dollar in die Hand
zu drücken und ihr zu sagen, sie solle später wiederkommen, um ihm das Geld
zurückzugeben .«
    »Manchen Leuten wird die große
Zukunft in die Wiege gelegt«, sagte ich und grinste ihn an. »Manchen wird sie
förmlich vor die Füße geworfen. Johnny zum Beispiel, als er den Safe öffnete!«
    »Erst hatte Johnny den Zaster,
dann hat er ihn dem Frauenzimmer gegeben«, knurrte Bladen. »Und sie wurde
ermordet, und ich habe nie was davon gehört, daß irgendwo in der Nähe das Geld
gefunden wurde. Wie geht die Sache also weiter ?«
    »Diana Arist hatte einen Onkel, James«, sagte ich. »Er wohnt in Paradise Beach draußen und
ist eine wirklich gespenstische Type — ein Teufelsverehrer. Ich vermute, daß
Diana geradewegs zu ihm hinging, daß er sich das Sanatorium als Versteck für
sie ausdachte und sagte, er würde das Geld, bis sie sich wieder herauswagen
könne, in Verwahrung nehmen. Um der Sache einen besseren Anstrich zu geben,
überredete er sie, zu ihrer Freundin Nina Ross zu gehen, dort zu erzählen, sie
stecke in großen Schwierigkeiten und müsse deshalb die Stadt verlassen, und
sich außerdem zwei Koffer von ihr zu leihen.«
    »Ja ja «,
sagte Bladen ungeduldig.
    »Die Koffer sind wichtig«,
sagte ich kalt. »Denn sie sind schlicht verschwunden. Das Mädchen hat sie nie
mit ins Sanatorium gebracht. Ich vermute, ihr Onkel hat sie irgendwo in der
Nähe seines Blockhauses versteckt, und in ihnen befindet sich das Geld. Nun
folgendes: Ich muß diesen Arist erwischen und zwar
unbedingt, Mr. Bladen, aus mehr als einem guten Grund. Die einzige Chance, die
ich habe, um nachweisen zu können, daß er seine eigene Nichte umgebracht hat,
besteht darin, daß ich das Geld in seinem Besitz finde. Ich kann sofort einen
Haussuchungsbefehl bekommen, aber wenn ich dabei das Geld nicht finde, besteht
die Wahrscheinlichkeit, daß ich meine einzige Chance verpaßt habe. Stimmt’s ?«
    »Stimmt !« sagte Bladen. »Was haben Sie vor ?«
    »Wir wollen uns über einen
Punkt im klaren sein, Mr.
Bladen«, sagte ich langsam. »Ich möchte Johnny Crystal lebend haben, weil
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