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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene
Autoren: Carter Brown
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einer warmen Sommernacht hervorbringen !«
    » Hundertundfünfzigtausend — wieso bitte, Lieutenant ?« erkundigte er sich
schließlich, aber da war ich schon halb aus der Tür.

10
     
    Bladen sah mich neugierig an, als ich
in sein Büro trat, und forderte mich schweigend durch eine Handbewegung zum
Sitzen auf. Dann fuhr er sich mit der Rechten durchs Haar, während er mich mit
mürrischem Stirnrunzeln anstarrte.
    »Sie verwirren mich völlig,
Lieutenant«, knurrte er schließlich. »Diese Art von Aufmerksamkeit von seiten eines Polypen macht mich immer nervös .«
    »Kein Grund, Mr. Bladen«, sagte
ich.
    Er schürzte zweifelnd die
Lippen. »Hören Sie, Sie wissen, wer ich bin und was ich tue — was dieses
Lagerhaus hier in Wirklichkeit ist — das ganze Drum und Dran. Ich habe
erwartet, daß zehn Minuten, nachdem Sie Margie Travers aus dem Haus geschafft
hatten, ein Heer von Polypen wie eine Lawine anrücken würde! Und was geschieht?
Nichts!« Er spreizte weit die Hände. »Es gibt ja schließlich Spielregeln,
Lieutenant! Und wenn ein Polyp sie nicht einhält, bin ich wirklich beunruhigt!
Ist es Ihnen denn egal, daß dieses Bums hier der Organisation gehört und daß
sie es als Kontrollzentrale für San Diego benutzt ?«
    »Das ist mir egal«, sagte ich
wahrheitsgemäß, »weil das nicht in mein Ressort fällt. Verbringen Sie deshalb
keine schlaflosen Nächte, Mr. Bladen. Es wird Ihnen — und der Organisation von
San Diego — schon ein anderer auf den Pelz rücken, und zwar schneller, als
Ihnen lieb ist. Aber ich suche einen Mörder — zwei Mörder—, und ich brauche
dabei Ihre völlig inoffizielle und illegale Hilfe !«
    »Dann habe ich mich also
verplappert«, sagte er hilflos. »Das soll natürlich ein Witz sein, was ?«
    »Wollen Sie wissen, wohin Paul
Travers verschwunden ist ?«
    Er beugte sich eifrig über
seinen Schreibtisch nach vom. »Das ist allerdings etwas, das ich sehr gern
wissen möchte, Lieutenant !«
    »Dann kommen Sie mit in sein
Büro«, sagte ich.
    Ich führte ihn an das Fenster
in Travers’ Büro und deutete auf den Autofriedhof hinab. »Dort war er, Mr.
Bladen .«
    »Was?«
    »Wenn Sie hier jemanden
umbringen würden, ohne es zuvor geplant zu haben, und wenn es lebenswichtig
wäre, daß niemand die Leiche sieht, wo würde sie dann am besten aufgehoben sein?
Erinnern Sie sich — vor zwei Monaten war dort unten noch nicht begonnen worden,
den Schrott zu pressen. Man öffnet das Fenster, wirft die Leiche hinaus, geht
in den Hof hinunter und versteckt den Toten im ältesten Autowrack, das
aufzufinden ist .«
    »Ist das Ihre Theorie,
Lieutenant ?« fragte er.
    »Seit heute
nachmittag um vier Uhr dreißig ist sie bewiesen«, sagte ich. »Der Doktor
hatte soeben die Autopsie beendet, als ich das Büro verließ. Travers war durch
eine Kugel in den Hinterkopf umgebracht worden. Damit handelt es sich
offensichtlich um einen Mord .«
    »Und die ganze Zeit über haben Needles in Chicago und ich hier ihn mit sämtlichen
Schimpfnamen bedacht, die uns einfielen! Und in der Zwischenzeit lag er dort
unten, ganz in unserer Nähe !«
    »Da war die große Summe — die
hundertfünfzigtausend Dollar. Fehlt sonst noch etwas? Haben Sie vielleicht vor
diesem Abend gelegentlich kleinere Summen vermißt ?« sagte ich eindringlich.
    »Ich nicht«, sagte er.
»Vielleicht Paul? Zweitausend Dollar verschwanden in derselben Nacht; aber nach
den fehlenden hundertfünfzigtausend hat natürlich kein Hahn danach gekräht .«
    »In Ihrer Branche scheint das
Berufsrisiko besonders groß zu sein, Mr. Bladen«, sagte ich gelassen. »Ihre
Führungskräfte leeren Ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach zur gleichen Zeit die
Taschen aus, in der sie Ihnen behilflich sind, das Geschäft in Schwung zu
halten. Ich nehme an, daß es sich hier um denselben Vorgang gehandelt hat. Der
vielversprechende Führungsnachwuchs schlich sich nachts hierher zurück, versorgte
sich mit dem nötigen Kleingeld und frisierte unter Umständen die Bücher, damit
nichts herauskam. Ich nehme an, Paul Travers kam dahinter, konnte Ihnen
gegenüber aber nichts davon erwähnen, weil der betreffende Bursche Ihre rechte
Hand war. Travers mußte ihn mit der Hand in der Kasse erwischen, und er
brauchte einen Zeugen.
    Er erzählte überall, er nähme
Diana Arist mit in die Stadt, um sich dort einen
vergnügten Abend zu machen, aber statt dessen kamen beide hierher, versteckten
sich irgendwo und warteten, bis Johnny Crystal kommen und sich an die Arbeit
machen
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