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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast
Autoren: Carter Brown
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ich
mitleidsvoll, an Minerva gewandt.
    »Warum trinken Sie nicht aus
und verschwinden, verdammt noch mal? Oder haben Sie noch mehr so gottverdammte,
hirnlose Fragen auf Lager?«
    »Um wieviel Uhr sind die
übrigen Gäste gestern nacht gegangen?« fragte ich weiter.
    »Sophia ging als erste, so
gegen zwei Uhr«, sagte Minerva. »Sie hatte sich mächtig um die Ennis bemüht,
aber keinen Erfolg gehabt. Leon ging so um drei, glaube ich. Er hat die Ennis
zurück zum Hotel gebracht. Blake verschwand etwa zehn Minuten später und Miles
Gerard kurz danach.«
    Ich leerte mein Glas und erhob
mich.
    »Wahrscheinlich werde ich
wiederkommen«, versprach ich.
    »Ich kann es kaum erwarten«,
zischte Minerva.
    Liz Stillwell brachte mich an
die Haustür und kam mit mir auf die Veranda raus.
    »Es hat mir Spaß gemacht«,
sagte sie glücklich. »Besonders das mit den hüpfenden Gummibällen. Ich wäre
nicht überrascht, wenn Kendals Hoden aus Gummi bestünden. Wahrscheinlich
bekommt er seine Orgasmen, wenn er Bällchen über ein Netz hüpfen läßt.«
    »Während Sie Ihre Orgasmen
durch Jon Blake bekommen.«
    Sie schnitt eine Grimasse.
»Minerva hat sich wohl sehr deutlich ausgedrückt, nicht wahr? Sie hat mich gern
um sich, aber ich darf meine Schranken nicht überschreiten. Sobald sich
irgendein Mann von mir angezogen fühlt, ist sie aufgebracht.«
    »Weil er eine Konkurrenz für
sie ist?« fragte ich ruhig.
    »Wir unterhalten keinerlei
lesbische Beziehungen«, schnaubte sie zurück. »Aber manchmal mache ich mir
meine Gedanken über Minerva und Sophia. Könnte sein, Minerva ist bisexuell.«
    »Nun, auf diese Weise gibt sie
für Kendal auf dem Tennisplatz eine großartige Partnerin im Doppel ab«, sagte
ich und stieg die drei Stufen zu meinem Wagen hinunter.
     
    Der Empfangsraum von Leon
Getlers Büro war von Zimmerpflanzen überwuchert, und ich überlegte nervös, ob
sich auch eine Venus-Pflanze, eine Bullen-Falle darunter befand. Ein ältlicher
Vorzimmer-Drachen überprüfte den Terminkalender und teilte mir dann mit, daß
ich wirklich Glück hätte, denn Mr. Getler könnte mir jetzt unmittelbar fünf Minuten
opfern.
    Sein Büro war sehr spartanisch
mit lauter hellen Möbeln eingerichtet. Getler mußte so Ende der Dreißig sein.
Er war klein, hatte schwarzes Haar, einen dazu passenden getrimmten Schnurrbart
und dunkle Augen. Er gab mir die Hand, forderte mich zum Hinsetzen auf und
setzte sich dann hinter seinen Schreibtisch, mir seine vollkommene
Aufmerksamkeit widmend.
    Ich erzählte ihm kurz, um was
es sich drehte, und er schien leicht überrascht zu hören, daß Hamer ermordet
worden war.
    »Ich ging so gegen drei Uhr
morgens«, sagte er mit einer etwas schrillen Stimme. »Ich habe einen der
anderen Gäste — Connie Ennis — mit zu ihrem Hotel, dem >Starlight<,
mitgenommen. Danach fuhr ich natürlich nach Hause.«
    »Um wieviel Uhr waren Sie zu
Hause, Mr. Getler?«
    »Etwas nach vier.«
    »Sie leben allein?«
    »Ja, seit meiner Scheidung vor
ein paar Jahren. Die Ehe war eine Art Selbstverstümmelung, Lieutenant, und ich
bin entschlossen, nie mehr eine Wiederholung dieses Prozesses zuzulassen.«
    »Dann könnten Sie also
zurückgefahren sein, Hamers Wagen angehalten und ihn getötet haben«, sagte ich.
»Er ist erst so ungefähr eine Stunde später aufgebrochen.«
    »Um diese Zeit am Morgen ist
der Verkehr nicht sehr stark. Wenn man ein bißchen Gas gibt... Ja, es wäre möglich.
Natürlich hätte ich ein Motiv haben müssen. Oder haben Sie auch das schon
bereits zur Hand, Lieutenant?«
    »Ich hatte gehofft, Sie würden
zusammenbrechen und ein Geständnis ablegen«, sagte ich. »Wie gut haben Sie
Hamer gekannt?«
    »Ich bin ihm erst vor kurzem
begegnet. Er wollte, daß Minerva in seinem Geschäft etwas Geld investiert, und
sie bat mich, ihn zu überprüfen.«
    »Was haben Sie ihr empfohlen?«
    Er legte die Fingerspitzen
seiner Hände gegeneinander und dachte ein paar Sekunden lang nach.
    »Hamers Antiquitätenladen
befindet sich in der Vierten Straße«, sagte er schließlich. »Das ist eine gute
Lage, und es ist ein hübsches Geschäft. Sein Warenangebot ist indessen nicht
sehr beeindruckend. Das meiste stammt aus dem Orient, und ich halte es — offen
gesagt — für Trödel. Scheint mir mehr in einen Supermarkt zu gehören. Aber sein
Umsatz war eindrucksvoll. Er belieferte viele andere Antiquitätenläden im
ganzen Land. Als ich äußerte, daß mich die Qualität seiner Sachen nicht
sonderlich berauschen würde, erklärte
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