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Al Wheeler und der falsche Mann

Al Wheeler und der falsche Mann

Titel: Al Wheeler und der falsche Mann
Autoren: Carter Brown
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Ihnen beiden hat Nigel
Barrett umgebracht? Oder war das auch eine Art Ritual, bei dem Sie beide
abwechselnd mit dem Messer zustachen?«
    »Sie werden nie verstehen, was
zwischen Peter und mir gewesen ist«, hauchte sie. »Menschen wie Sie begreifen
so etwas nie. Es übersteigt alles, was Sex normalerweise ist. Sex spielt dabei
nur eine untergeordnete Rolle. Als einziges haben Sie begriffen, welche
Bedeutung es für uns hatte. Ja, es war gleichsam eine Art Versicherung unserer
gegenseitigen Treue.«
    »Madeline, du weißt ja nicht,
was du da sagst«, fuhr Lewis rasch dazwischen. »Laß dich nicht von den
verrückten Fantasien des Lieutenant verwirren!«
    »Ein Bulle!« stieß sie
verächtlich hervor. »Ich bekomme Magenschmerzen. Und er hat auch noch meine
Kusine gebumst. Die beiden haben ihre dreckige, perverse sexuelle Paarung auch
noch stolz vor mir zur Schau gestellt! Und als ich dann in seine Wohnung ging,
um die Geschichte zu beenden, erniedrigte mich Carol. Sie hat mich geschlagen
und mir alle Kleider vom Leib gerissen und mich ihm nackt präsentiert. Und
beide haben dagestanden und sich hämisch an meinem Anblick geweidet.«
    »So wie Sie beide
wahrscheinlich an Nigel Barretts Leiche gestanden und sich an dem Anblick
geweidet haben«, sagte ich. »Ist es so gewesen, Madeline? Nachdem Sie ihn
erstochen hatten und er dort tot auf dem Bett lag? Haben Sie da schon das Weihrauchfaß aufgestellt, oder haben Sie es erst später
entzündet?«
    »Ein Treueritual«, sagte sie.
»Es hat uns beide bis in alle Ewigkeit miteinander verbunden. Das rituelle
Blutvergießen. Wir...«
    Lewis schlug sie. Er hatte sich
so schnell bewegt, daß ich nicht einmal den Gedanken fassen konnte, ihn
aufzuhalten. Seine Faust hatte sie seitlich am Kopf getroffen. Sie wurde zur
Seite geschleudert und krachte auf den Boden, wo sie als kleiner Haufen
liegenblieb.
    »Tut mir leid, Lieutenant«,
sagte er rasch und hielt seine Hände hoch, mir die Handflächen entgegenhaltend.
»Sie war offensichtlich hysterisch. Die Anspannung der letzten Tage — seit sie
Nigels Leichnam gefunden hatte — und dazu all diese fantastischen
Anschuldigungen von Ihnen. Man mußte ihr einfach Einhalt gebieten, bevor sie
noch ganz den Verstand verlor.«
    »Ich habe Duggan auf Eis gelegt«, sagte ich. »Bisher habe ich ihm noch nicht zugesetzt, aber ich
werde es noch tun. Duggan ist kein Held, und er
steckt bereits tief genug in der Sache. Ich habe in ihm von Anfang an nicht den
führenden Kopf des Prostitutionsgeschäftes sehen können. Er besitzt weder den
Spürsinn für so etwas, noch die rücksichtslose Kaltblütigkeit, um es
durchzuziehen.«
    »Sie verwirren mich,
Lieutenant.« Lewis seufzte tief.
    »Womit verdienen Sie eigentlich
Ihren Lebensunterhalt?« fragte ich. »Ihre Art Porträts zu malen, ist nicht in
Mode. Das haben Sie mir selbst erzählt. Und diese Kunstgalerie würde nicht
einmal Ihren Zigarettenkonsum decken.«
    »Ich komme durch«, erwiderte
er. »Es stimmt, mit der Galerie ist kein Vermögen zu machen, aber...«
    »Geschenkt! Sie haben das
Prostitutionsgeschäft betrieben und Duggan und seinen
Fotoladen als Aushängeschild benutzt. Duggan wird mir
das bestätigen, sobald ich ihn unter Druck setze. Ich vermute, daß Nigel Sie
als ersten angerufen hatte, als er beschloß, mit allem Schluß zu machen. Und
Madeline war gerade bei Ihnen. Ihnen wurde klar, es blieb nur eine einzige
Lösung: Sie mußten Nigel Barrett dauerhaft aus dem Verkehr ziehen, bevor er mit
der Polizei gesprochen hatte. Ein weiterer Treueakt .
Das wird Madeline gefallen haben! Aber Sie brauchten ein Opfer, und Gerry Donnel paßte ins Konzept. Also
haben Sie beide Barrett aufgesucht und ihn umgebracht. Dann haben Sie Gerry Donnel angerufen, sich als Barrett ausgegeben und ihm
dieselbe Geschichte aufgetischt, die Barrett Ihnen erzählt hatte, nämlich, daß
Sie zur Polizei gehen würden. Sie wußten, das würde Donnel auf dem schnellsten Weg herbringen.
    Danach haben Sie im
Schlafzimmer ein bißchen Weihrauch entzündet, um eine Donnel -Atmosphäre
zu schaffen, und gewartet, bis es an der Tür läutete. Sie waren sicher, es
würde Donnel sein. Deshalb ließen Sie ihn ruhig
klingeln, und nach einer Weile gab Donnel auf und
verschwand wieder. Dann ließen Sie nochmals etwas Zeit verstreichen, ehe sie das
Apartment verließen und Barretts Kleider und die Mordwaffe mitnahmen. Madeline
gab Ihnen wahrscheinlich fünf Minuten Vorsprung, bevor sie das Büro des
Sheriffs anrief. Sie war eine
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