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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom
Autoren: Carter Brown
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gemacht.«
    »Es hat ihnen Spaß gemacht?«
Seine Stimme schnappte förmlich über. »Mit Lou?«
    »Über Geschmack läßt sich nicht
streiten«, sagte ich.
    Ich wartete, bis er die Haustür
hinter uns abgeschlossen hatte und nahm ihm dann die Schlüssel weg.
    »Und was soll ich morgen tun?«
fragte er.
    »Am besten suchen Sie sich
einen neuen Job«, antwortete ich freundlich.
    »Drei Stück!« murmelte er vor
sich hin, während er sich abwandte. »Drei Teenager unten in dem verdammten
Keller und alle scharf auf Liebe. Und dieser Drecksack Lou hat mir kein Wort
davon gesagt.«
    Das war die Art Kommentar, die
einem arbeitenden Polizisten den Glauben an die Ehrenhaftigkeit der
Bürgerschaft erhält. Ich blickte auf meine Armbanduhr und stellte fest, daß es
halb ein Uhr war. Die Geisterstunde, in der sich die Gräber öffnen, wie man so
treffend sagt. Ganz gewiß war eines davon für Danny Lamont geöffnet, aber
dasselbe traf schon seit wesentlich längerer Zeit auch für mich zu. Vielleicht
würde sogar Danny sich daran gewöhnen, wenn ihm noch ausreichend Zeit zur
Verfügung stand.
    Ich fuhr zurück zu dem chicen
Gebäude mit den Junggesellenapartments und stieg zu Sandra Bryants gemütlichem
kleinen Nest hinauf. Als ich zum drittenmal geklingelt hatte, wurde die Tür mit
vorgehängter Sicherheitskette einen Spalt breit geöffnet, und ein verschlafenes
Auge starrte mich trübe an.
    »Aufmachen«, sagte ich.
»Razzia.«
    Sandra löste die
Sicherheitskette und öffnete die Tür. Sie trug ein sehr kurzes Nachthemd, das mehr
die Wirkung eines Schaufensters hatte, hinter dem alle ihre Reize bloßlagen,
als die eines verhüllenden Kleidungsstücks.
    »Ich habe geschlafen«, sagte
sie erbittert. »Was ist los mit dir, kannst du den Kanal nicht voll genug
kriegen?«
    Sie trottete ins Wohnzimmer und
sank in den nächsten Sessel, gab einen schrillen Schrei von sich und schoß
geradewegs wieder in die Höhe.
    »Das ist deine Schuld!« Sie
starrte mich bösartig an. »Deinetwegen habe ich es ganz vergessen!«
    »Ist es immer noch so
empfindlich?« fragte ich.
    »Was glaubst du denn?« sagte
sie wütend. »Nachdem du mich einfach draufplumpsen ließest?«
    »Und dabei hast du mir das
Leben gerettet«, sagte ich. »Ich werde dir dafür eine Medaille verleihen,
sobald ich Zeit dazu habe.«
    Sie begann sachte ihre hübschen
Hinterbacken zu massieren. »Ich möchte nicht unhöflich sein, Al, aber was um
Himmels willen willst du denn jetzt schon wieder?«
    »Ich möchte jemand anrufen«,
sagte ich. »Und du sollst mit dem Teilnehmer sprechen.«
    »Was ist das denn?« fragte sie
mißtrauisch. »Irgendein neues Sexspiel? Du lenkst meine Aufmerksamkeit ab und
schleichst dich dann von hinten an mich heran? Wenn du das bei meinem
derzeitigen Gesundheitszustand machst, fahre ich glatt durch die Decke.«
    »Ich möchte, daß du mit Joe
Simon sprichst«, sagte ich. »Teile ihm mit, wo du bist und gib deine Adresse
an. Dann erzähle ihm von dem Päckchen, das Drury dir gestern nachmittag gegeben
hat. Sag ihm, ich sei hier gewesen und hätte dein Apartment durchsucht, aber
nichts gefunden. Aber ich hätte gesagt, ich würde zurückkommen. Ganz
offensichtlich vermutete ich, daß du hier etwas versteckt hieltest.«
    »Ich soll mit Joe Simon reden?
Das ist doch nicht dein Ernst, Al.« Ihre Lippen verzogen sich zu der Parodie
eines Lächelns. »Das kann gar nicht dein Ernst sein.«
    »Sag ihm, was sich in dem
Päckchen befindet, und er solle jetzt sofort kommen, um es sich abzuholen«,
fuhr ich fort.
    »Joe Simon — hierher?« Sie
schauderte, und ihre vollen Brüste schauderten noch eine ganze Weile weiter,
nachdem ihr übriger Körper schon damit aufgehört hatte. »Wäre es nicht
einfacher, du würdest mich jetzt gleich an Ort und Stelle umbringen?«
    »Niemand wird umgebracht«,
sagte ich. »Du wirst sein Herzensliebling sein. Er wird dankbar sein.«
    »Du haßt mich«, sagte sie
unglücklich. »Und dabei haben wir so schön miteinander Musik gemacht. Warum
haßt du mich, Al?«
    »Ich finde dich großartig«,
sagte ich. »Und Joe Simon wird dich noch großartiger finden, nachdem du ihn
angerufen hast.«
    »Na gut«, sagte sie. »Wenn du
mich nicht umbringen willst, werde ich es selbst tun. Ich werde mich einfach so
lange auf mein wundes Hinterteil fallen lassen, bis —«
    »Wer immer sich meldet«,
unterbrach ich sie, »verlange, mit Joe Simon zu sprechen. Mit niemand anderem
als ihm. Wenn er nicht da ist — aber er wird schon da sein —,
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