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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl
Autoren: Carter Brown
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    »Vielleicht versucht Kingsley
nur, sich damit ein Alibi zu verschaffen ?« sagte ich.
»Er könnte es gewesen sein, der Shirley gestern abend hier angerufen und ein Treffen mit ihr
verabredet hat. Dann hat er sie umgebracht und ihre Leiche im eigenen Garten
liegen lassen .«
    »Ich kann mir nicht vorstellen,
daß Gerard jemanden umbringt, und schon gar nicht Shirley Lucas«, sagte er
ruhig.
    »Okay. Sie behaupten, er würde
das Mädchen niemals ermordet haben und es bestünde kein Grund für irgend
jemanden, einem ehemaligen Anwalt etwas in die Schuhe zu schieben — aber wenn Ihnen so was zustieße, ergäbe das wesentlich mehr Sinn .« Ich
grinste ihn vage an. »Und wenn nun jemand versuchte, Ihnen via Kingsley
an den Kragen zu fahren? Jemand wie Joe Dana zum Beispiel?«
    »Dana?« Seine Lippen verzogen
sich erneut zornig. »Dann hat Ihnen also Gerard auch von dem erzählt !«
    »Nur daß er auf Stensens Posten
scharf war und gegen Sie verloren hat .«
    »Das ist einfach verrückt .« Er griff erneut nach seinem Glas. »Dana ist der meisten
schmutzigen Tricks fähig, die es gibt, aber Mord ist nicht darunter. Sie müssen
sich was anderes einfallen lassen, Lieutenant .«
    »Sagen Sie mir noch eines .« Ich war um einen geduldigen Ton bemüht. »Sie luden
Shirley zu dieser Reise hierher ein, um Kingsley eine Überraschung zu bereiten,
ja ?«
    »Stimmt genau .« Er nickte gereizt.
    »Wußten Sie nicht, daß er seine
Frau bei sich hatte ?«
    »Klar wußte ich das. Aber ich
wußte auch, daß er niemals seine Frau zu einer unserer Besprechungen hier
mitbringen würde .« Er zuckte flüchtig mit den
Schultern. »Für sie wäre das unter ihrer Würde. Sie ist der Ansicht, daß Gerard
sich sozusagen unter seinen Stand begeben hat, als er sich mit einer
Gewerkschaft einließ. Das Frauenzimmer stammt aus einem hochgestochenen Stall,
aber Geld hatte die Lady keines, als sie ihn heiratete. Wenn man sie reden
hört, könnte man meinen, es sei ihr alter Herr gewesen, der die Oberen
Zehntausend erschaffen hat. Das einzige, was sie zu erwähnen vergißt: daß er
sich eine Kugel in den Kopf geschossen hat, als ihm klar wurde, daß er nie in
der Lage sein würde, seinen Aktionären bei der nächsten Jahreskonferenz zu
erklären, wohin die drei Millionen verschwunden waren, die da fehlten.«
    »Sie mögen Adele Kingsley wohl
nicht besonders ?« fragte ich scharfsinnig.
    »Ich verabscheue sie beinahe ebensosehr wie sie mich .«
    »Kingsley und sein persönlicher
Assistent Tyler haben mich dringend gebeten, das Ganze geheimzuhalten «,
sagte ich. »Sie wollten nicht, daß die geheimen Abmachungen zwischen Ihnen und
Strachan öffentlich bekannt würden. Wie steht es mit Ihnen ?«
    Sein Gesichtsausdruck war eine
mehr als aufschlußreiche Antwort. »Es wäre mein Ruin .«
    »Wann haben Sie Joe Dana
zuletzt gesehen ?«
    »Vor ungefähr einer Woche in
San Francisco.«
    »Ist er noch dort ?«
    »Das weiß ich nicht,
Lieutenant«, krächzte er. »Aber ich werde es herausfinden, darauf können Sie
Gift nehmen !«

3
     
    Eine Suite im Starlight Hotel ist so ziemlich das äußerste, was man dort
bekommen kann, und Strachan bewohnte sie. Ich teilte dem Angestellten am
Empfang mit, er möge sich nicht bemühen, mich anzumelden, und er hatte noch
einen völlig benommenen Gesichtsausdruck, als die Aufzugstür zuglitt und ihn meinen Blicken entzog. Die Suite hatte
einen richtigen Türklopfer, und eine dunkelhaarige Lady öffnete mir; es sah
ganz so aus, als ob Strachan alles beisammen hatte, was ihm für eine Reise
erforderlich schien.
    Sie war ein Musterbild an Kühle
und Tüchtigkeit. Ihr Haar war lose nach hinten gestrichen und im Nacken in
einem Knoten festgesteckt, wodurch die breite Stirn betont wurde. Die großen
graugrünen Augen wirkten äußerst intelligent, die Nase war gerade und
aristokratisch, der füllige Mund sehr selbstsicher. Sie trug ein einfaches
beiges Leinenkleid, das vorne von oben bis unten Knöpfe hatte und nichts dazu
beitrug, die üppige, wohlgeformte Figur zu verhüllen. Ich erklärte ihr, wer ich
war und daß ich mit Mr. Strachan sprechen wollte.
    »Ich bin Moira Arthur«, sagte
sie mit tiefer, angenehmer Stimme. »Wollen Sie nicht hereinkommen ?«
    Ich trat in den Vorraum der
Suite, und sie schloß die Tür hinter mir. »Würden Sie bitte einen Augenblick
hier warten, Lieutenant ?«
    Ich sah ihr nach, als sie sich
entfernte, und bewunderte den sorglosen Schwung ihres Hinterteils unter dem
dünnen Leinen. Der Anblick
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