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Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel
Autoren: Schatten
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Entsetzen schriller Stimme. „Und da kommt ein Wagen von der anderen Seite!“
Wieder hieb Mulder mit dem Fuß wie rasend auf das Bremspedal, doch nichts geschah. Er zerrte an der Handbremse. Wieder nichts. Dann versuchte er, in einen niedrigen Gang zu schalten, aber der Wagen schien irgendwie ein Eigenleben zu führen.
Scully zog am Türgriff, doch das Schloß hielt, als wäre es zugeschweißt.
Dem Fahrer des heranrasenden Fahrzeug blieb keine Zeit mehr, die Geschwindigkeit zu verringern.
Mulder zuckte zusammen. Metall bohrte sich in Metall, und die Windschutzscheibe barst, als sich die beiden Wagen ineinander verkeilten und in einem Übelkeit erregenden Tanz über die Straße schleuderten.
Mulder schien es, als würde sich das Ganze im Zeitlupentempo abspielen. Es war wie ein Alptraum, als wären sie in einer Jahrmarktsattraktion gefangen, die urplötzlich außer Kontrolle geraten war. Nur wußte er nicht, ob er und Scully am Ende der Fahrt noch am Leben sein würden.
Endlich verloren die Fahrzeuge an Geschwindigkeit. Sekunden später kamen sie neben einer Rasenfläche, schräg gegenüber von Laurens Haus, zum Stehen.
Mulder musterte seine Partnerin. Aber obwohl sie ein wenig benommen wirkte, schien ihr nichts zu fehlen.
„Alles in Ordnung?“
Scully nickte. „Ja.“
Mulder atmete auf. Dann blickte er zu dem anderen Wagen hinüber. Der Fahrer, ein Mann im Anzug, hing über seinem Lenkrad. Langsam schüttelte er den Kopf und richtete sich auf. Mulder fühlte, wie seine Knie vor Erleichterung weich wurden, als der Mann die Wagentür öffnete und ausstieg. Niemandem war etwas passiert.
„Was für ein Ritt“, bemerkte Scully.
„Ja“, stimmte Mulder ihr zu. Er starrte durch den leeren Rahmen hinaus, der einmal die Windschutzscheibe eingefaßt hatte, und erblickte Lauren Kyte. Sie stand noch immer in ihrem Wohnzimmer, und das bunte Fenster umgab sie wie ein kunstvoller Rahmen. Offensichtlich hatte sie alles mit angesehen.
Für einen winzigen Moment trafen sich ihre Blicke, dann zog sie rasch die Vorhänge zu.

6
    Zwei Stunden später, nachdem sie aus der Notaufnahme entlassen worden war, nahm Scully ein Taxi zur Wartungswerkstatt der FBI-Außenstelle in Philadelphia.
    Sie ging auf ein Gebäude zu, in dem mindestens sechs Mechaniker in grauen Overalls alle Hände voll zu tun hatten. Als sie feststellte, daß die Männer nicht an dem Wagen arbeiteten, den sie und Mulder an diesem Morgen zu Schrott gefahren hatten, blieb sie stehen. Sie entdeckte das Fahrzeug schließlich außerhalb der Werkstatt hinter einer Absperrkette.
    Mulder stand mit nachdenklich gerunzelter Stirn neben dem Fahrzeug. Er hatte seine Krawatte gelockert und die Hemdsärmel hochgekrempelt und schien damit beschäftigt zu sein, den abgeschleppten Wagen einer eigenhändigen Untersuchung zu unterziehen. Er griff in den Innenraum und rüttelte an etwas in der Nähe des Lenkrads, ehe er vor das Auto trat und die Frontscheinwerfer anstarrte.
    Als er sah, daß Scully mit ihrer Aktentasche in der Hand auf ihn zukam, unterbrach er seine Inspektion. „Hi“, begrüßte er sie. „Haben die Sanitäter Sie ziehen lassen?“
    „Ja, es geht mir gut“, antwortete sie. „Obwohl ich irrsinnige
    Kopfschmerzen habe.“
„Mir geht es auch nicht besser“, erwiderte Mulder. „Ist der Wagen schon untersucht worden?“
„Ja, und er ist brandneu. Erst hundert Meilen auf dem
    Tacho.“
„Jemand muß sich daran zu schaffen gemacht haben,
während wir mit Lauren gesprochen haben.“
Mulder schüttelte den Kopf. „Der Mechaniker sagt, er ist
vollkommen in Ordnung. Nichts durchgeschnitten, nichts
verölt, nichts abgeklemmt. Sehen Sie sich die Scheinwerfer
an.“
„Sie sind an“, stellte Scully fest.
„Das sind sie nicht“, widersprach Mulder. Er kniete vor den
Scheinwerfern nieder und legte seine Hand auf das Glas. Warm
fühlte er das Licht unter den Fingerspitzen.
„Die Scheinwerfer sind ausgeschaltet, und die Verkabelung
ist völlig in Ordnung“, erklärte Mulder. „Der Glühfaden hat
sich durch die Einwirkung hoher elektrostatischer Ladung
erhitzt.“ Er legte eine kurze Pause ein. „Genau wie bei den
beiden Toten im Leichenschauhaus.“
Scullys blaue Augen weiteten sich ungläubig.
„Und finden Sie es nicht auch interessant“, fuhr ihr Partner
unbeirrt fort, „daß Lauren Kyte bei beiden Vorfällen anwesend
war?“
„Lauren hat sich, während wir in ihrem Haus waren, die
ganze Zeit in unserer Nähe aufgehalten“, erinnerte ihn Scully.
„Sie hatte
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