Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
deswegen sollten wir trotzdem die Aussicht genießen, bis wir feststellen können, ob wir uns auf dem richtigen Kurs nach Washington befinden.«
    Die Maschine rollte ein paar Minuten über das Vorfeld, ehe sie startete und unter einem strahlend blauen, wolkenlosen Himmel über das Meer flog. Während der nächsten paar Stunden ruhten sich Pitt und Giordino aus und schauten abwechselnd durch die Fenster hinunter auf das Wasser. Die Maschine überquerte den Golf von Mexico, flog bei Pensacola, Florida, in die Vereinigten Staaten ein und nahm offenbar Kurs auf Washington. Als Giordino in der Ferne die Hauptstadt erkannte, wandte er sich an Pitt.
    »Könnte es sein, dass wir uns aufgeführt haben wie zwei argwöhnische alte Weiber?«
    »Ich warte mit meinem Urteil, bis ich den roten Teppich sehe, der von der Maschine zu einem gepanzerten Wagen führt.«
    Eine Viertelstunde später zog der Pilot die Maschine sanft in die Kurve und flog die Andrews Air Force Base an. Knapp drei Kilometer vor der Rollbahn legte sich das Flugzeug kurz, kaum wahrnehmbar zur Seite. Pitt und Giordino, die selbst Piloten waren und viele Flugstunden auf dem Buckel hatten, spürten die leichte Kursänderung sofort.
    »Der landet nicht auf der Andrews«, stellte Giordino gelassen fest.
    »Nein, er steuert einen kleinen Privatflugplatz an, der unmittelbar nördlich der Andrews in einem Wohngebiet namens Gordons Corner liegt.«
    »Ich habe das komische Gefühl, als ob wir doch nicht mit einem roten Teppich empfangen werden.«
    »Sieht fast so aus.«
    Giordino blickt Pitt mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Die Wolfs?«
    »Wer sonst?«
    »Die müssen ja unheimlich scharf auf das alte Geraffel sein.«
    »Ohne ihre Heiligtümer haben sie ja nichts, worum sie ihre Horden versammeln könnten.«
    »Solche Finessen sehen denen aber gar nicht ähnlich. Die hätten uns doch jederzeit irgendwo zwischen Mexico und Virginia aus dem Verkehr ziehen können.«
    »Da Karl und Hugo das Ruder nicht mehr in der Hand haben«, sagte Pitt, »hat die übrige Familie vielleicht gepatzt.
    Oder aber sie haben gewusst, dass die Maschine ab Veracruz überwacht wird und sie sofort ein paar Jäger der Air Force auf dem Hals haben, wenn sie auch nur einen Strich vom Kurs abweicht.«
    »Wollen wir die Kiste übernehmen und zur Andrews Base fliegen?«, fragte Giordino.
    »Warten wir lieber, bis wir am Boden sind«, sagte Pitt.
    »Wenn wir ins Cockpit stürmen, während der Pilot gerade zur Landung ansetzt, könnte das ziemlich bös ausgehen.«
    »Du meinst, wir schmieren ab?«
    »So was Ähnliches.«
    »So ist das Leben«, sagte Giordino betrübt. »Und ich habe mich schon im Triumphmarsch mit Musik in die Stadt einziehen sehen.«
    Wenige Sekunden später setzten die Räder mit einem kurzen Quietschen auf der Rollbahn auf. Pitt, der durch ein Fenster schaute, sah einen gepanzerten Transporter und zwei Mercedes-Geländewagen vom Typ ML 430, die hinter ihnen ausscherten und dem Flugzeug folgten. Es waren Allradfahrzeuge, bequem wie Limousinen, aber mit einem 268 PS starken V8-Motor bestückt, mit dem sie beschleunigen konnten wie ein Sportwagen.
    »Jetzt ist es so weit«, sagte er kurz und knapp. Er holte den Colt aus seinem Seesack. Giordino zog seine P-10, trat dann mühelos die Cockpit-Tür ein, und sie stürmten hinein. Der Pilot und der Copilot hoben sofort die Hände, ohne sich umzudrehen.
    »Wir haben Sie erwartet, meine Herren«, sagte der Pilot, als läse er einen Text ab. »Versuchen Sie bitte nicht, das Flugzeug in Ihre Gewalt zu bringen. Wir haben unmittelbar nach der Landung sämtliche Kabel zur Steuerung gekappt. Die Maschine ist nicht mehr flugtüchtig.«
    Pitt musterte das Instrumentenbrett und sah, dass die Verbindungen zwischen Handrad und Pedalen tatsächlich knapp über dem Bodenblech durchtrennt worden waren. »Raus mit euch!«, fauchte er und zerrte sie am Kragen von ihren Sitzen.
    »Al, schmeiß sie alle beide aus der Maschine! Das Flugzeug war noch gut und gerne vierzig Stundenkilometer schnell, als Giordino den Piloten und den Kopiloten aus der Einstiegsluke stieß und zufrieden zusah, wie sie am Boden aufschlugen und wie Stoffpuppen über den Asphalt kullerten. »Was nun?«, fragte er, als er wieder ins Cockpit kam. »Die Mercedes-Geländewagen hängen knapp hundert Meter hinter unserem Heck und holen rasch auf.«
    »Fliegen können wir mit der Maschine nicht mehr«, erwiderte Pitt. »Aber Bremsen und Turbinen funktionieren noch.«
    Giordino schaute ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher