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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz
Autoren: Heather Graham
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unddarunter sind schlechte Männer. Doch es gibt auch schlechte Männer von hier. Schlechte Männer, die ohne Grund Böses tun, nur um Geld zu machen. Wenn ich kann, gehe ich in die Stadt und versuche mich umzuhören, was so passiert.“ Henry blickte zur Seite. „Da ist ein Mann aus dem Ort … er findet Mädchen. Findet sie für diesen Offizier. Dann … sieht man sie nie wieder. Ich versuche, ihn zu stören. Manchmal gelingt es mir. Ich höre Dinge, zum Beispiel, wo die Leute hingehen. Und ich versuche, uns aus der Sache rauszuhalten, wenn ich es schon nicht aufhalten kann. Aber es gibt Menschen, die anderen Menschen gerne verraten, was passiert oder wo etwa Frauen allein sind … Miss Fiona, sie will es nicht glauben, doch sie wird Ärger bekommen, wenn sie nicht vorsichtig ist.“
    Sloan spürte, wie sein Herzschlag kurz aussetzte. Guter alter Henry, der immer versuchte, Schaden von Fiona abzuwenden. Doch offenbar war sie überzeugt, mit den feindlichen Soldaten selbst fertig werden zu können. Eisige Furcht erfasste ihn.
    Er wandte sich um und wollte den Stall verlassen, doch Henry versuchte, ihn aufzuhalten.
    Und Henry war ein echter Kämpfer, weshalb Sloan sich umdrehte und ihm einen harten Schlag gegen den Kiefer verpasste. Es tat ihm leid, als Henry mit einem Stöhnen zu Boden sank, doch diese Schlacht musste er allein schlagen. Er würde Henry auf keinen Fall mit hineinziehen.
    Sloan nahm seine Flinte, ein Repetiergewehr, das er einem toten Soldaten in Sharpsburg abgenommen hatte, und hastete auf das Haus zu. Noch auf dem Weg vernahm er den Schrei. Und dann sah er, wie sie aus dem Schlafzimmer auf den oberen Balkon gerannt kam.
    Fiona.
    Ihr schönes tiefrotes Haar wehte hinter ihr her, ihr Gesicht war zu einer Maske der Angst verzerrt und ihr schlanker Körper angespannt.
    Ein Mann verfolgte sie. Ein Mann, der über ihre offensichtliche Panik lachte.
    Sloan hob das Gewehr auf Schulterhöhe und rannte los.
     
    Die Flynn-Plantage
    Gegenwart
    Es war hochgradig aufregend. Ein Täuschungsmanöver. Das größte Abenteuer ihres Lebens.
    Bewaffnet mit ihrer Taschenlampe schlich Sheila Anderson durch die Dunkelheit. Sie spürte den Brief in ihrer Tasche. Triff mich am Flynn-Haus. Um Mitternacht. Ich kenne nun die Wahrheit hinter der Legende.
    Sie wusste nicht, wer ihr den Brief geschickt hatte, doch sie nahm an, dass es ein anderes Mitglied der Historischen Gesellschaft gewesen sein musste – vielleicht sogar ein heimlicher Verehrer. Nun, da Amelia Flynn tot war und die neuen Inhaber der Flynn-Plantage in die Stadt kommen sollten, um ihr Erbe zu beanspruchen, musste die Gesellschaft einen Weg finden, das Haus zu erwerben und zu erhalten. Weder der Staat noch der Bezirk erwiesen sich als hilfreich. Es gab zahlreiche historische Orte rund um New Orleans, und Geld regierte die Welt. Die Gegend stand vor einem großen Aufschwung, und zu viele Unternehmen versuchten, das Land entlang des Flusses aufzukaufen. Die Historische Gesellschaft brauchte einen Durchbruch, einen Hinweis auf die Vergangenheit des Hauses, der wichtig genug war. Dann konnten sie, die die Geschichte und alles, wofür sie stand, liebten, einen Verkauf des Anwesens vielleicht so lange verhindern, bis sie genug Geld aufgetrieben hatten, um es selbst zu erwerben.
    Aus diesem Grund war sie hier und schlich durch die Dunkelheit. Sie bahnte sich ihren Weg über den alten Familienfriedhof, wobei sie den Strahl ihrer Taschenlampe abschirmte. Niemandsollte sie dabei ertappen, wie sie auf der Plantage nach der Wahrheit hinter der Legende suchte in der Hoffnung, dass sie genug fände, um die historische Bedeutung des Hauses zu sichern.
    Es war beängstigend, aber auch großartig. Besser als ein Film, besser als die Achterbahn. Seit jeher rankten sich Geistergeschichten um die alte Flynn-Plantage. Die Einheimischen behaupteten, sie sei verflucht. Die Flynns hätten sich hier beinahe ausgelöscht, und das war erst der Anfang der Geschichte.
    Die Wahrheit hinter der Legende.
    Und es war eine großartige Legende. Es ging um eine Frau und zwei Männer. Cousins, die auf unterschiedlichen Seiten kämpften im Angriffskrieg des Nordens, wie man ihn hier im Süden gerne nannte. Die beiden Männer waren sich beim Anwesen begegnet und hatten sich ihretwegen gegenseitig getötet. Sie war ebenfalls umgekommen, und man sagte, dass ihre Schreie noch immer zu hören wären und sie als weiße Gestalt auf der oberen Veranda erscheine.
    Sheila hielt inne und ließ die
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