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Affären? Nein Danke!

Affären? Nein Danke!

Titel: Affären? Nein Danke!
Autoren: Lori Wilde
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hat.”
    “Es würde mir nichts ausmachen, zu warten oder Sie sogar zu vertreten”, erwiderte Gage.
    “Ich finde die Idee nicht gut.”
    Na schön. Wenn sie es so wollte, war er damit einverstanden. Schließlich hatte er bisher nur schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn er sich zu sehr engagierte. Vielleicht hatte Dr. Hunter recht. Man sollte Distanz wahren und sich auf niemanden verlassen als auf sich selbst.
    “Sie finden wahrscheinlich, dass ich ziemlich stur bin.”
    Gage zuckte die Achseln. “Nein, gar nicht.”
    “Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich halte einfach nur sehr viel davon, professionell zu wirken. Ich bin nicht unkollegial, aber ich bestehe darauf, dass Leute ihr Berufs- und ihr Privatleben auseinanderhalten. Sie etwa nicht?”
    “Doch. Denn nur, weil wir Nachbarn sind und ab sofort eng zusammenarbeiten werden, brauchen wir noch lange nicht Freunde zu werden oder gar eine Fahrgemeinschaft zu gründen.”
    Janet überhörte seine leichte Ironie. “Sehr richtig.” Sie straffte die Schultern. “Ich bin froh, dass Sie die Dinge so sehen wie ich.”
    Puh! Die Dame fuhr absolut nicht auf ihn ab. Vermutlich hatte der Auftritt auf ihrer Terrasse seine Chancen bei ihr nicht vergrößert. Trotzdem ärgerte es ihn, dass sie ihn so gar nicht mochte. Gage war zu sehr daran gewöhnt, dass die Leute ihn super fanden. Er nahm sich vor, Janet von seinen Qualitäten zu überzeugen.
    “Das, was heute Morgen geschehen ist, sollte nicht dazu führen, dass Sie sich in meiner Gegenwart unbehaglich fühlen”, sagte er.
    “Ich fühle mich nicht unbehaglich”, gab sie zurück, doch ihre dunklen Augen verrieten das Gegenteil.
    Sie fürchtete sich vor Gage. Er bemerkte es und grinste innerlich. Daher also türmte sie Barrikaden auf. Nicht, weil sie ihn nicht leiden konnte, sondern weil genau das Gegenteil der Fall war. Was er allerdings nicht erklären konnte, war ihre Angst.
    “Wunderbar. Wir vergessen den kleinen Vorfall einfach.”
    “Ja.” Sie nickte. “Niemand hier braucht davon etwas zu erfahren.”
    “Da wir das jetzt geklärt haben, möchte ich fragen, ob Sie den Vortritt wollen bei der Auswahl des Schreibtischs?”
    “Ich nehme diesen hier. Wenn es Ihnen recht ist.” Janet strich leicht über die Platte des Tisches, neben dem sie stand.
    Seltsamerweise wünschte sich Gage für einen Moment, er wäre der Tisch, und diese langen schlanken Finger würden über seine Haut gleiten.
    Verstohlen warf er einen Blick auf Janets zartrosa lackierte Fingernägel. Sein Blick wanderte weiter zu ihren wohlgeformten Armen, ihren schönen Schultern und dem schlanken Hals. Ihr Kleid betonte auf dezente Weise ihre hübschen Kurven.
    Gage spürte, wie völlig unpassende Gedanken und Gefühle Besitz von ihm ergriffen.
    Lass das, Gregory! mahnte eine innere Stimme. Die Dame hat offensichtlich nicht das geringste Interesse an dir. Außerdem hast du gerade einen neuen Arbeitsplatz angetreten. Es geht nicht an, dass du gleich mit einer Kollegin flirtest.
    Sie schwiegen einen langen Moment. Dann sagte Janet: “Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?”
    “Klar.”
    “Weshalb haben Sie Ihre Tätigkeit als Schönheitschirurg in Hollywood aufgegeben? Ich dachte immer, dieses Geschäft sei ziemlich einträglich und außerdem glamourös. Stattdessen sind Sie nun Kinderarzt im langweiligen Texas.”
    Gage zuckte die Achseln. Er hatte sich an diese Frage gewöhnt. Kaum jemand verstand, weshalb er Hollywood den Rücken gekehrt hatte und dass ihm das Prestige als Arzt der Schönen und Reichen egal war. “Es ist gar nicht so reizvoll, wie es sich anhört. Wenn man zu lange dabeibleibt, kann es ziemlich nervig werden.”
    “Tatsächlich? Limousinen und Hummer, schöne Frauen in knappen Bikinis, VIP-Tickets für die Spiele der Lakers … Hört sich ziemlich nervig an.”
    “Möchten Sie den wahren Grund wissen?”
    Janet nickte.
    “Ich habe mich gelangweilt. Das, was Sie aufgezählt haben, hört sich vielleicht toll an. Vermutlich ist es das auch. Jedenfalls am Anfang. Aber es läuft sich ziemlich schnell tot. Ich habe herausgefunden, dass es mir mehr bringt, wenn ich mit Kindern arbeite. An ihnen ist nichts Falsches oder Aufgesetztes.”
    “Ja. Ich weiß genau, was Sie meinen. Mir geht es genauso.”
    Beide drehten sich abrupt um, als sich jemand räusperte. In der Tür stand ein Kurier, der ein kleines braunes Päckchen unter den Arm geklemmt hatte. In der anderen Hand hielt er ein Klemmbrett.
    “Dr. Hunter?”,
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