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Affären? Nein Danke!

Affären? Nein Danke!

Titel: Affären? Nein Danke!
Autoren: Lori Wilde
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Polizei mitzuteilen, dass ich einen splitternackten Verrückten auf meiner Terrasse gefunden habe.”
    “Vermutlich werden Sie mir kein Wort glauben.”
    “Das bleibt abzuwarten.”
    “Ich war gerade aus der Dusche gestiegen”, begann er, “als ich draußen aufgeregtes Gezwitscher hörte. In der großen alten Eiche vor meinem Balkon nisten nämlich Spottdrosseln.”
    “Ich weiß.”
    “Ich hatte ein Handtuch umgebunden. Also bin ich rausgegangen, um die große weiße Katze zu verscheuchen, die auf dem besten Weg war, die armen kleinen Drosselbabys zu verspeisen. Anscheinend hatte sie sich für ein gefügelhaltiges Frühstück entschieden. Jedenfalls habe ich mich über die Balkonbrüstung gebeugt, um das Vieh zu vertreiben. Die Vogelmutter hat mich aber offensichtlich missverstanden, denn sie stürzte sich kreischend auf mich und hackte mir in den Kopf.” Er betastete vorsichtig seine Stirn. “Dabei wollte ich doch bloß helfen.”
    “Tja, das ist der Lohn des barmherzigen Samariters.”
    “Wem sagen Sie das. Ich hatte mich zu weit vorgebeugt und bin abgestürzt. Mein Handtuch blieb in den Ästen hängen. Ich schwöre, dass es nicht meine Absicht war, als Exhibitionist vor Ihrem Fenster rumzulungern.”
    Janet warf ihm einen misstrauischen Blick zu und versuchte zu entscheiden, ob sie ihm glauben durfte.
    “Gehen Sie ruhig raus und schauen Sie nach, ob mein Handtuch wirklich im Baum hängt”, forderte er sie auf.
    Janet schüttelte den Kopf. “Keine Zeit. Ich komme zu spät zur Arbeit. Gehen Sie jetzt bitte. Sie können mir den Bademantel irgendwann zurückgeben. Bitte werfen Sie außerdem die Holzkohlentüte weg.”
    “Mache ich. Vielen Dank.”
    “Gern geschehen.”
    “Es tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe.”
    “Wir werden diesen kleinen Vorfall einfach vergessen und so tun, als sei er nie geschehen.” Janet wies ihm den Weg zur Wohnungstür. Ihr Herz klopfte verräterisch. “Solange Sie darüber schweigen, tue ich es auch.”
    “Es war nett, Sie kennenzulernen”, sagte er, als er im Flur stand. “Vielleicht sehen wir uns mal wieder.”
    Hoffentlich nicht, mischte sich ihre innere Stimme ein.
    “Auf Wiedersehen”, verabschiedete sie ihn knapp, aber sie nahm sich vor, ihrem neuen Nachbarn unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen.
    Gage Gregory kam sich in dem kurzen lila Bademantel vor wie ein Idiot, als er die Treppe zu seinem Apartment hinaufraste. Hatte er sich nicht vorgenommen, hier in Houston nicht aufzufallen?
    Schließlich war er hierher gezogen, um dem Rampenlicht zu entkommen. Stattdessen landete er splitterfasernackt auf der Terrasse seiner bildhübschen Nachbarin.
    Ich Idiot, dachte er. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schnupperte dabei interessiert am Ärmel des Frotteemantels, denn der duftete nach dem Eau de Toilette, das Janet benutzte. Sehr angenehm.
    Die Frau faszinierte ihn. Sie war eine schwarzhaarige Schönheit, die sagte, was sie dachte. Ihre Gesichtszüge waren aristokratisch, und ihre Aura schien zu signalisieren, dass Schauen erlaubt, aber Anfassen verboten war. Gage hatte den fast unwiderstehlichen Impuls gespürt, ihre vollen, sinnlichen Lippen zu küssen, um festzustellen, ob sie tatsächlich so zart und weich waren, wie sie aussahen.
    Zu dumm. Da lernte er seit Monaten endlich mal wieder eine tolle Frau kennen und blamierte sich, weil er sich ihr in einer peinlichen Situation präsentierte. Vermutlich hatte sie nicht die geringste Lust, jemals wieder ein Wort mit ihm zu wechseln. Daraus konnte er ihr keinen Vorwurf machen.
    Zum Glück besaß sie genug Mitgefühl, um nicht die Polizei zu verständigen. Sein Magen krampfte sich bei dem Gedanken daran zusammen. Für die Klatschpresse wäre das ein gefundenes Fressen gewesen.
    Wenn es ein Unbekannter gewesen wäre, der vor fünf Wochen den Sohn von Senator McConelly vor dem Ertrinken rettete, dann hätten die Medien wohl kaum einen solchen Rummel darum gemacht. Doch da es ein ehemaliger Kinderstar gewesen war, der mittlerweile als einer der erfolgreichsten Schönheitschirurgen Hollywoods galt, stürzten sich die Paparazzi mit wildem Eifer auf ihr Opfer. Nun, Gage war ihnen entkommen und würde zukünftig in Houston als Kinderarzt tätig sein.
    Ihn schauderte, als er sich die möglichen Schlagzeilen vorstellte, falls die Presse Wind von seinem heutigen Missgeschick bekam. “Hollywoods attraktivster Junggeselle lässt in Texas die Hosen runter” oder: “Exkinderstar Gage Gregory beginnt neue
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