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Affären? Nein Danke!

Affären? Nein Danke!

Titel: Affären? Nein Danke!
Autoren: Lori Wilde
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Ehemann, den Exboxer, hinzuweisen, dessen Klamotten sowieso zu groß für ihn seien.
    “Und es gibt keinen Freund, mit dem Sie zusammenleben?”
    “Nein.”
    “Aber vielleicht hat einer Ihrer Exfreunde einen Slip bei Ihnen vergessen?”
    “Wenn das so wäre, hätte ich das Ding schon lange entsorgt.”
    “Schade, dass Sie nicht der sentimentale Typ sind. Kann ich wenigstens ein Handtuch oder irgendetwas dergleichen haben?” Seine Stimme verriet Nervosität. “Ich bin wirklich nicht wählerisch. Geben Sie mir einfach irgendetwas. Ich befinde mich in einer verzweifelten Lage.”
    “Sie können einen meiner Morgenmäntel haben”, erwiderte Janet und bemühte sich, ihm nicht zu zeigen, dass sie sich köstlich über seine missliche Lage amüsierte. Da sie mittlerweile tatsächlich davon ausging, dass ihre Mutter bei dieser Sache nicht die Hand im Spiel hatte, war sie geneigt, dem Flehen des nackten Fremden nachzugeben.
    “Gern. Ich nehme alles. Ich brauche ja nur einen Lendenschurz, um in mein Apartment zu rennen.”
    “Sie wohnen oben?”, erkundigte sich Janet und warf einen verstohlenen Blick auf seine behaarte Brust. CeeCee Adams, ihre beste Freundin, hätte wahrscheinlich einen ihrer Lieblingssprüche losgelassen: “Er ist der Knackigste unter den Knackigen. Wer will ein Stück von ihm haben?”
    “Ich bin gerade erst eingezogen”, antwortete er.
    “Ich auch.”
    “Ich würde Ihnen gern die Hand geben, Frau Nachbarin. Doch unter den gegebenen Umständen …” Er zuckte die Achseln.
    “Warten Sie. Ich hole den Morgenmantel.” Janet umklammerte immer noch das Pfefferspray und eilte in ihr Schlafzimmer. Ihr war gar nicht wohl dabei, den Fremden allein zu lassen, doch immerhin war der Typ ihr Nachbar. Er würde wohl kaum ein krummes Ding drehen.
    Sie holte den Bademantel aus dem Schrank und kam zurück ins Wohnzimmer. Was für ein Glück, dass sie groß war und praktische Frotteebademäntel rosa Plüschgewändern vorzog.
    Er lächelte dankbar und nahm ihr das Kleidungsstück aus der Hand. “Vielen, vielen Dank. Sie haben mir das Leben gerettet.”
    Eigentlich war sie ja Ärztin und an spärlich bekleidete Menschen gewöhnt. So wie sie daran gewöhnt war, immer alles unter Kontrolle zu haben. Ein nackter Mann in ihrer Wohnung hätte sie eigentlich nicht aus der Fassung bringen dürfen. Vor allen Dingen jetzt, wo sie wusste, dass er nicht dafür bezahlt wurde, sie zu verführen. Trotzdem war sie aufgewühlt.
    “Hätten Sie etwas dagegen …”, begann er.
    “Wie bitte?” Janet merkte erschrocken, dass sie ihn angestarrt hatte wie ein Bakterium unterm Mikroskop.
    Er bedeutete ihr, sich umzudrehen. “Wenn Sie sich bitte eine Sekunde abwenden könnten?”
    “Oh ja. Natürlich. Entschuldigen Sie.” Sie presste die Lippen zusammen und drehte ihm den Rücken zu.
    Ist das klug? fragte eine warnende Stimme in ihrem Kopf. Du drehst einem wildfremden Mann den Rücken zu. Was, wenn er dich überfällt? Könnte doch sein, dass er sich nur mal umsehen wollte, um später deine Wohnung auszurauben? Vielleicht ist er gar nicht dein Nachbar? Nur weil er attraktiv ist, muss er noch lange nicht harmlos sein.
    “In Ordnung”, verkündete er. “Sie dürfen sich wieder umdrehen.”
    Sie folgte seiner Aufforderung. Er sah äußerst komisch aus in dem kurzen lila Morgenmantel, der ihm nur bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. Die Ärmel, die Janet zu lang waren, reichten gerade bis zu seinen Ellbogen.
    Er hielt die zerknüllte Holzkohlentüte in der Hand. Verlegen schüttelte er den Kopf. Eine sonnengebleichte Locke fiel ihm in die Stirn und ließ ihn einige Jahre jünger wirken, als er wohl tatsächlich war. Janet nahm an, er müsse um vier oder fünf Jahre älter sein als sie mit ihren dreißig.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn streng an. “Wie sind Sie eigentlich auf meine Terrasse gelangt?”
    “Durch die Schwerkraft.”
    “Sehr witzig. Die Schwerkraft hat dazu geführt, dass Sie aus Ihrer Dusche auf meine Terrasse gezaubert wurden?”
    Er grinste. “Ich mag es, wenn Frauen schlagfertig sind.”
    “Und ich mag es, wenn Männer Kleider am Leib tragen.”
    “Immer?”
    “Darüber rede ich nicht.” Janet brachte das Pfefferspray in Position.
    “Oh”, bemerkte er. “Sie sind bewaffnet und gefährlich. Das mag ich übrigens auch an Frauen.”
    “Ich warte immer noch auf eine Erklärung”, entgegnete Janet. “Und zwar auf eine, die mich davon überzeugt, dass es nicht nötig ist, der
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