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Affaere Minirock

Affaere Minirock

Titel: Affaere Minirock
Autoren: Cara Summers
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als sein Vater eingetreten war. Zach erinnerte sich noch sehr gut an diesen Vorfall, aber nicht, weil sein Vater wütend geworden war. Das war oft passiert in seiner Kindheit. Sein Vater hatte ihm immer das Gefühl gegeben, dass er nichts richtig mache. Nein, er erinnerte sich deshalb besonders gut an diesen Tag, weil seine Mutter geweint hatte, als sein Vater ihn anschrie. Zum Trost hatte sie ihn mit zur Kunsteisbahn genommen und war mit ihm Schlittschuh gelaufen. Das war die letzte Erinnerung an seine Mutter.
    Zach ließ den Sessel los und drehte sich wieder zum Fenster. Er erlaubte sich selten, an seine Mutter zu denken, aber heute geschah das schon das zweite Mal.
    Als er am Kantstein gestanden hatte und sich das Taxi mit der jungen Frau entfernte, hatte er auch schon an sie denken müssen. An den Moment, als das Taxi mit seiner Mutter losgefahren war, um sie ins Krankenhaus zu bringen, und er auf dem Bürgersteig gestanden hatte und ihr nachsah.
    Du war ja einfach lächerlich. Entschieden drängte er die Erinnerung zurück.
    Seit Jahren hatte er nicht mehr an diesen Albtraum aus seiner Kindheit gedacht.
    Außerdem war er dieses Mal nicht so hilflos gewesen wie damals als Kind.
    Immerhin hatte er sich die Nummer des Taxis notiert.
    Er zog sein Notizbuch hervor und schlug es auf. Ein Privatdetektiv würde in kürzester Zeit herausfinden, wohin die mysteriöse Frau gefahren war. Das war Sache eines Telefonanrufs. Wenn es auf diesem Weg nicht klappte, konnte der Detektiv den Modedesigner befragen oder den anderen Freund von ihr, diesen Chefkoch. So oder so würde er ihr auf die Spur kommen und sie wieder sehen können. Wenn er wollte.
    Ja, er wollte sie wieder sehen, und zwar unbedingt. Das sollte ihm mehr zu denken geben als irgendwelche Kindheitserinnerungen, die er lieber vergessen sollte.
    Wie war er eigentlich gerade auf dieses Restaurant gekommen? Die Frage hatte ihm seine Tante gestellt, als er schließlich an den Tisch zurückgekehrt war. Er wusste es auch nicht. Und er konnte kaum glauben, dass er sich fast in der Öffentlichkeit geprügelt hätte, und das wegen einer Frau, die er überhaupt nicht kannte. Er gehörte nicht gerade zu den impulsiven Menschen.
    Normalerweise war er stolz darauf, dass er erst alles durchdachte und gegeneinander abwog, bevor er handelte. Aber irgendwie hatte er sich getrieben gefühlt, dieser Frau zu helfen. Über seine Einladung zum Essen hatte er auch nicht weiter nachgedacht, sondern sie spontan ausgesprochen.
    Er wusste nichts von dieser Frau, nur, dass sie sehr anders war als die Frauen, die ihn normalerweise interessierten. Er hatte Frauen immer leicht durchschauen können, wusste im Voraus, was sie tun würden. Aber nicht eine von ihnen hätte sich dazwischengeworfen, wenn drei Männer sich prügeln wollten.
    Offenbar wusste sie nicht, was sie tat. Sie brauchte jemanden, der auf sie aufpasste. Genau diesem Typ Frau war er bisher immer aus dem Weg gegangen.
    Merkwürdigerweise fand er sie dennoch irgendwie unwiderstehlich.
    Zach ließ sich in den Schreibtischsessel fallen. Nachdenklich betrachtete er die Nummer des Taxis. Er wusste genau, was dagegen sprach, sich mit dieser Frau in Verbindung zu setzen. Jetzt, wo er endlich seine beruflichen Träume verwirklichen konnte, hatte er gar keine Zeit für eine Beziehung. Aber sein Körper hatte offensichtlich andere Wünsche.
    Verdammt, er begehrte sie, und zwar seit er in das Restaurant gekommen war und sie zum ersten Mal erblickt hatte. Bisher wusste er nicht einmal, wie sie hieß.
    "Du bist ja heute so nachdenklich."
    Zach blickte hoch.
    Miranda stand auf der anderen Seite des Schreibtischs und musterte ihren Neffen aufmerksam. "Ich habe geklopft, aber du hast mich wohl nicht gehört.
    Alles in Ordnung mit dir?"
    Lächelnd klappte er das Notizbuch zu und schob es wieder in sein Jackett. "Das sollte ich dich fragen. Denn du musstest dich ja mit den Leuten nach der Sitzung auseinander setzen."
    "Sie sind aufgebracht", sagte sie. "So reagieren Menschen meistens auf Veränderungen."
    "Und du bist auch verärgert?"
    "Ich? Wie kommst du denn darauf?"
    „Du sahst während der Sitzung nicht besonders glücklich aus."
    Miranda machte eine abwehrende Handbewegung. "Nur wegen meiner Füße."
    Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und streckte die Beine aus. „Wir hätten ein Taxi nehmen sollen vom Restaurant aus. In diesen Stiefeln kann man keine hundert Meter gehen."
    "Du weichst mir aus. Bist du mit meinen Plänen, was die
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