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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)
Autoren: Anja Bagus
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können, schreibt mein Freund. Dann hast du wenigstens zu Hause etwas Entlastung. Du machst ein paar schöne Ausflüge mit Annabelle, ihr lasst euch in der Gesellschaft blicken, und bald wird die Romantik wieder einziehen.” Karl wedelte mit dem Brief und sah Paul erwartungsvoll an.
    Na, wenn das so einfach wäre. Aber die Aussicht auf eine Hilfe heiterte Paul trotzdem auf.
    „Wann kommt er denn an?”, fragte er.
    Karl las nach: „15. April, 9 Uhr Baden-Baden Hauptbahnhof. Übermorgen.”
    Paul zog die Augenbraue hoch: „Und was hattest du bis jetzt für ihn geplant?”
    „Mir wäre schon etwas eingefallen.” Burger lehnte sich zufrieden zurück. „Aber so ist es doch das Beste für alle.”
    * * *
    Friedrich ritt schnell am Kasino vorbei in Richtung Trinkhalle. Sein Pferd war Stress gewohnt und galoppierte ruhig aber kraftvoll an den aufgeregten Kurgästen vorbei. Er konnte den Einsatzwagen erkennen, mit dem seine Einheit hier angekommen war. Kurz vor dem großen Automobil zügelte er sein Pferd scharf und sprang ab.
    „Bericht”, forderte er von seinem Adjutanten und schlüpfte in die schwere Lederjacke, die dieser ihm schon bereithielt.
    „Verwandlung in der Trinkhalle”, sagte August Gerster. „Keine Verletzten bis jetzt. Es scheint sich um eine Art Echse zu handeln.”
    Friedrich schloss die Schnallen seiner Jacke und legte den festen Handschuh an, der die Blitzmechanik enthielt. Obwohl der Einsatz des Ætherblitzes umstritten war, gab es doch kaum eine effektivere Waffe im Kampf gegen die Verdorbenen. Als Einsatzleiter war er allerdings jetzt der Einzige, der diese Vorrichtung trug. Sie war verbessert und verkleinert, der schwere Rucksack, den sie früher tragen mussten, entfiel. Dafür hatte er an dem Handschuh nur drei Ladungen.
    Seine Truppe hatte verschiedenen Waffen. Armbrüste, Pistolen, Schrotgewehre, Säbel und Wurfgeschosse waren nur einige davon. Jeder Soldat wurde in den unterschiedlichsten Kampftechniken ausgebildet, denn man wusste ja nie, was einem begegnete, und wollte auf alles Mögliche vorbereitet sein.
    „Kampfunfähig machen, nicht töten”, befahl er, und legte die Schutzbrille an. Dann drehte er sich um und ging entschlossen in Richtung Trinkhalle. Wie immer gab es tatsächlich Schaulustige, die das Geschehen mit einer Faszination am Grusel, aber auch an der Zurschaustellung feinster soldatischer Arbeit betrachteten. Die Exekutiveinheit war hoch angesehen und die Mitglieder wurden fast als Helden verehrt. Friedrich war sich der Blicke bewusst und versuchte sie zu ignorieren, um sich auf das zu konzentrieren, was ihn erwartete.
    Der Säulengang vor dem Raum mit der Heilquelle, wegen der so viele Menschen Baden-Baden besuchten, war menschenleer. Normalerweise tummelten sich um diese Tageszeit unzählige Besucher aus aller Herren Länder. Seit dem Erscheinen des Æthers schien die Quelle eher noch an Potenz zugenommen zu haben, Berichte von Heilungen verschiedenster Krankheiten drangen in alle Welt, sodass ein reger Tourismus rund um deren Einrichtungen entstanden war.
    Friedrich ging vorsichtig bis zu dem Eingang hinter den Säulen. Er wartete, bis seine Männer ihre Plätze eingenommen hatten, und lauschte. Man hörte das Wasser in die kupfernen Becken plätschern, sonst nichts. Friedrich atmete ein und wagte dann einen Blick in den Raum.
    Um eine zentrale Säule herum hatte man einige Zapfhähne über Marmorbecken angeordnet. Darum war eine Absperrung gebaut, damit kein Gedränge entstehen konnte. Friedrich ließ seinen Blick über die Bogenfenster und die hohe Decke wandern. Der Raum schien leer zu sein, aber irgendetwas störte ihn. Er sah genauer hin und erkannte, dass etwas unter den Trinkbecken zu liegen schien. Es hatte eine ähnliche Farbe wie der rötliche Marmor, aus dem die Säule und die Becken gehauen waren, aber es bewegte sich nicht. Nur ein minimales Heben und Senken der Haut durch den Atem verriet seinen Aufenthaltsort.
    Friedrich gab das Signal zum Abwarten.
    „Hallo, Sie da”, rief er in den Raum. „Wir sind vom »Amt für Ætherangelegenheiten«. Bitte bewegen Sie sich von den Trinkbecken weg und folgen Sie uns freiwillig zur Registration.” Es war einen Versuch wert.
    Er hörte ein trockenes Schaben aus dem Raum, und als er einen kurzen Blick wagte, sah er, dass die Kreatur ihren Kopf erhoben hatte und in seine Richtung blickte. Das Gesicht war lang gezogen und hatte nun eine stumpfe Schnauze, aus der eine lange Zunge hervor blitzte. Die Augen hinter
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