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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Wohnung betrat. Na, der Schock würde nicht ausbleiben, sobald James sich hier wieder ausbreitete.
    Auch für das angrenzende Bad brachen andere Zeiten an. Arme Gladys. Ava wischte nach jedem Duschen die Glastüren trocken und hängte ihre Handtücher auf die Heizstangen. James ließ seine Kleidung fallen, wo er sich auszog, und seine Handtücher auch. Merkwürdigerweise benutzte er immer dieses Bad, obwohl er schon seit Langem auf dem Sofa schlief. Schließlich hatten sie noch ein Gästebad im Flur. Aber vielleicht wollte James nicht noch mehr das Gefühl haben, Gast in seinem eigenen Zuhause zu sein.
    Ava zuckte zusammen, weil ihr Handy sich meldete. Meine Güte, bist du nervös! Sie sah auf das Display – eine SMS von James, dass er gegen sieben zu Hause sei.
    Okay, er hatte es also nicht besonders eilig, am ersten Abend nach dreimonatiger Trennung wieder bei seiner Frau zu sein.
    Sie räumte die Einkäufe weg und marinierte das Hähnchenfleisch mit frischen Kräutern und Zitronensaft. Dabei versuchte sie sich die ganze Zeit zu sagen, dass sie überhaupt nicht nervös sein musste.
    Ihr Mann kam nach Hause, das war alles.
    „Tut mir leid, dass es länger gedauert hat.“
    Ava fuhr zusammen, als die Haustür aufging und James’ Stimme ertönte.
    „Ich war noch bei Mum.“ Er balancierte einen Stapel Essensbehälter in einer Hand, ohne Frage von Veronica, die anscheinend befürchtete, dass ihr Junge verhungern könnte. James beugte sich vor, um Ava einen Kuss zu geben, aber es wurde eine flüchtige, halb missglückte Angelegenheit … wegen der Plastikdosen.
    „Kein Problem.“ Ava war es gewohnt, dass er spät kam, sodass sie den Dampfgarer mit dem Gemüse erst aufsetzte, wenn James da war. „Abendessen ist gleich fertig.“
    Als er in Brisbane war, hatte sie sich meistens von Tiefkühlgerichten ernährt, aber dazu frisches, gedämpftes Gemüse gegessen. Sie war auch wieder zum Sport gegangen. Jetzt war es doch merkwürdig, wieder für zwei zu kochen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. James liebte Ofenkartoffeln mit Butter, und er hasste gedämpftes Gemüse. Sie wiederum mochte genau das – seit ihrer ersten Fehlgeburt ernährte sie sich gesundheitsbewusst und hatte sich daran gewöhnt.
    „Möchtest du Gemüse?“, fragte sie, als sie auffüllte, und erntete einen verwunderten Blick. „Ich dachte, du machst Diät, weil du abgenommen hast.“
    „Ich war im Fitnessstudio.“ Es hörte sich an, als wäre es nichts Besonderes. „Jetzt kann ich essen, was ich will. Das ist klasse.“
    Gar nichts ist klasse, wollte sie aufbegehren. Da steckt doch noch mehr dahinter. Aber Ava schluckte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, wieder hinunter. Sie wollte nicht schon am ersten Abend die Stimmung verderben.
    „Du hast aber auch abgenommen“, sagte er, als er ihr zum Esstisch folgte.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit saßen sie zusammen am Tisch. Ava fühlte sich unbehaglich. „Ich habe wieder mit Reiten angefangen“, antwortete sie. „Und mit Schwimmen.“
    „Das ist gut“, meinte James. „Das ist sehr gut, Ava.“
    Natürlich war es das, und trotzdem fühlte sie sich, als hätte sie damit den Traum vom Mutterglück für immer begraben. Sie hatte so vieles aufgegeben, um ihr Baby zu behalten. Bei der ersten Schwangerschaft sagte ihr Arzt, selbstverständlich könnte sie reiten. Das sei ihr Körper gewohnt, und sie sei unglaublich fit. Also war sie jeden Morgen ausgeritten, hatte ihre Runden geschwommen, und sie und James liebten sich oft und leidenschaftlich, so wie immer.
    Bei der zweiten Schwangerschaft hatte sie mit dem Reiten aufgehört, weil sie keinen Sturz riskieren wollte.
    Bei der dritten Schwangerschaft fühlte sie sich wie ein Seiltänzer hoch über dem Abgrund und gab auch das Schwimmen auf.
    Und bei der vierten James.
    Nachdem sie auch dieses Baby verloren hatte, wollte Ava nicht mehr. Es war eine Erlösung, wieder die Pille zu nehmen. Kinder sollten für sie nicht sein, damit mussten sie und James sich abfinden und mit ihrem Leben weitermachen.
    Aber das alte, unbeschwerte Leben war nicht mehr zurückzuholen.
    Ava versuchte, nicht darüber nachzudenken, während sie das Fleisch aufschnitt. Sie mochte auch nicht an Babys denken. Schwanger zu werden, das war für sie nie ein Problem gewesen. Es zu bleiben dafür umso mehr. Sechs Wochen, neun Wochen, sieben und einmal sogar zehn …
    Sie erinnerte sich daran, wie Finn sie zu ihrer Wohnungstür geschleppt hatte, hörte wieder, wie er James
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